0588 - Die Überlebensspezialisten
Suchgruppen finden sicher mehr als eine."
„Könnt ihr den Kollektivmutanten nicht telepathisch orten?"
fragte Tulocky und blickte dabei von Gucky zu Lloyd.
„Sie schirmen sich zu gut ab", erwiderte der Ilt. „Schließlich sind sie selber Mutanten und wissen, wie man sich dagegen schützt, von anderen Mutanten angepeilt zu werden."
Ortokur salutierte, wandte sich um und kehrte zum Shift zurück.
Tulocky holte ihn ein und sagte verärgert: „Wir hätten Guckys Angebot annehmen sollen, Tongh."
„Nein", erwiderte Ortokur. „Sie suchen den Kollektivmutanten - und wir den Drachen."
5.
Nachdem es für mich feststand, daß Dalaimoc Rorvic in der Gestalt eines Drachen Asporco unsicher machte, war mir klargeworden, daß ich ein schnelles Transportmittel brauchte.
Meine schmerzhaften Erfahrungen mit dem Turbinentraktor ließen es mir nicht ratsam erscheinen, ein bodengebundenes Fahrzeug zu benutzen, mit dem ich zudem wegen der blockierten Straßen nicht weit gekommen wäre.
Am besten wäre ein Raumschiff gewesen.
Allerdings würde es sehr schwierig sein, ein kleines Raumschiff der Solaren Flotte zu kapern.
Flüchtig dachte ich an die Space-Jet, mit der die neuen Mutanten gelandet waren. Doch schon kurz darauf bewies mir das Dröhnen von Impulstriebwerken, daß diese Möglichkeit ausgeschieden war.
Aber Quada YVaah hatte gesagt, er sei Raumfahrer! Sicher konnte er mich zu einem asporcischen Raumschiff führen und mir die Bedienung erklären.
Vielleicht war er sogar bereit, das Schiff selber zu fliegen.
Doch dann dachte ich daran, daß die Asporcos sich erst halb aus ihrer geistigen Verwirrung befreit hatten. Quada mochte eine rühmliche Ausnahme darstellen. Ebenso gut aber konnte er während eines Fluges plötzlich versagen.
Außerdem waren die Raumfahrzeuge der Asporcos im Vergleich zu unseren Raumschiffen wahre Angstkisten, die nach Ansicht vieler Terraner hauptsächlich durch ständig gemurmelte Beschwörungen zusammengehalten wurden.
Ein Flugzeug!
Das war der Gedankenblitz des Jahrtausends. Die Flugzeuge der Asporcos sollten sehr stabil, elegant und vor allem sicher sein. Natürlich brauchten sie eine Atmosphäre zum Fliegen - im Unterschied zu unseren Fluggleitern, aber schließlich besaß Asporc ja eine brauchbare Atmosphäre.
Ich setzte Quada YVaah auseinander, was ich brauchte. Er war sofort bereit, mir den Weg zum nächsten Flughafen zu beschreiben, weigerte sich aber, mich hinzuführen.
Schließlich holte er eine Karte herbei. Er markierte sein Haus durch ein Kreuz, dann deutete er mit dem Finger auf einen kleinen Flugplatz am anderen Ende der kleinen Stadt.
„Hier gute Maschinen", versicherte er. „Du gewiß finden ein, die startbereit. Sehen nach, ob voll."
„Ob Tank voll?" fragte ich.
„Richtig sein. Tank voll. Dann starten."
Ich bedankte mich, dann brach ich auf. Er sah mir noch lange nach. Wenn er eines Tages die volle Kontrolle über seinen Verstand wiedergewann, würde er sich darüber informieren, wo das Solsystem mit dem unvergleichlichen Mars lag - und er würde stolz sein, einen echten Marsianer der a-Klasse kennen gelernt zu haben.
Mein Marsch durch die Stadt verlief ohne wesentliche Zwischenfälle, wenn man von meinem schmerzenden Gesäß und der Unfreundlichkeit der Einwohner absah.
Niemand antwortete mir, wenn ich nach dem Weg fragte. Im Gegenteil, ich erntete so viele mürrische Blicke, daß ich ein reicher Mann gewesen wäre, wenn ich für jeden Blick einen Solar bekommen hätte.
Aber wenigstens wurden die Asporcos nicht handgreiflich. Ich versuchte mir vorzustellen, was Erdmenschen in ihrer Situation alles angestellt hätten - und kam zu einem niederschmetternden Ergebnis.
Da ich mich mehrmals verirrte, brauchte ich fast vier Stunden bis zum Flugplatz. Inzwischen war die Sonne bis dicht über den Horizont gesunken. Dunst stieg auf, ballte sich zu Nebelschwaden zusammen.
Ich beschloß, erst am nächsten Morgen zu starten und die Nacht in einem Flughafengebäude zu verbringen. Solange es hell war, wollte ich mich allerdings noch umschauen.
Es handelte sich um einen Flugplatz für den Nahverkehr, wie sich an den kleinen Maschinen erkennen ließ. Die meisten Flugzeuge befanden sich in erbarmungswürdigem Zustand. Sie waren zum Teil bei überhasteten Landungen beschädigt worden.
Viele Reifen hatten keine Luft mehr, und dicke Schmutzkrusten überzogen Außenhaut und Kanzeldächer.
Nur eine Maschine bildete eine rühmliche Ausnahme: Ein schlankes
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