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0588 - Die Überlebensspezialisten

Titel: 0588 - Die Überlebensspezialisten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zweisitziges Flugzeug mit Strahltriebwerk, kurzen breiten Tragflächen, einem spitzen Bug und einer hohen schmalen Kanzel, durch die man gut sehen konnte, wohin man flog.
    Diese Maschine stand neben einer langen Startbahn, die von beiseite geräumten Flugzeugen gesäumt war. Sie war vollkommen sauber, wenn man von einer hauchdünnen Staubschicht absah. Das große Fahrzeug neben ihr mußte ein Tankwagen sein.
    Ich kletterte auf die linke Tragfläche und versuchte das Kanzeldach zu öffnen. Nachdem ich mir zwei Fingernägel abgebrochen hatte, klappte das Dach endlich nach oben.
    Skeptisch spähte ich auf die reichhaltige Instrumentierung des Cockpits.
    Ein hinter der Kopfstütze steckender Zettel erregte meine Aufmerksamkeit. Ich zog ihn heraus und stellte fest, daß es sich um eine Magnetschreibfolie handelte, wie sie im Solaren Imperium gebräuchlich waren.
    Als ich ihn umdrehte, sah ich die Schrift.
    Jemand hatte mit einem CO2-Laserstift säuberlich in Interkosmo geschrieben: Erstklassiger Vogel. Kinderleicht zu fliegen. Ich habe ihn nach einem Probeflug aufgetankt, für den Fall, daß jemand ihn dringend benötigt.
    Major Brent Healy, Drittes Verpflegungskorps der MARCO POLO.
    Vor Freude küßte ich die Folie.
    Ich hatte gefunden, was ich brauchte.
    Allerdings brauchte ich die Maschine erst morgen. Ein Nachtflug erschien mir zu riskant.
    Das erinnerte mich wieder daran, daß ich heute noch nichts gegessen hatte. Mir war schon ganz schlecht vor Hunger, und mein Kopf fühlte sich wie ein Gasballon.
    Ich sah mich um.
    Mein Blick blieb am Flughafen-Verwaltungsgebäude hängen.
    Es sah nicht gerade vielversprechend aus. Aber etwa zweihundert Meter davon entfernt entdeckte ich ein langgestrecktes einstöckiges Gebäude mit zertrümmerter Glasfront.
    Vielleicht das Restaurant.
    Ich eilte hinüber, stieg durch die Glasfront ein und sah mich um.
    Eine Theke, Tische, Teller mit schwärzlichem Krustenbelag, Insekten.
    Ich schwang mich über die Theke und suchte nach den Kühltruhen. Als ich eine öffnete, schlug mir penetranter Verwesungsgeruch entgegen. Was hier an Lebensmitteln gelagert hatte, war infolge Stromausfalls verfault.
    Aber es mußte schließlich auch Konserven geben.
    Hinter dem Schankraum befand sich die Küche. Ich hielt mir die Nase zu und durchquerte sie rasch, denn ich hatte in ihrer Rückwand eine Tür entdeckt.
    Ein Vorratslager.
    Enttäuscht blickte ich auf leergeräumte Regale. Die Abdrücke im Staub bewiesen mir, daß hier vor kurzer Zeit noch Tausende von Konservendosen gestanden hatten.
    Doch auf einem kleinen Tisch an der rechten Wand stand eine Kiste!
    Ich eilte hin und öffnete den Deckel.
    Mein Herz vollführte vor Freude einen Sprung, denn in der Kiste befanden sich mehrere Konservendosen sowie zwei Flaschen und eine Schachtel terranischer Antibiotika.
    Darauf lag eine Magnetfolie. Die Schrift darauf hatte die gleichen Züge wie die der Folie im Flugzeug.
    Notvorrat für verirrte Angehörige der Solaren Flotte oder nahrungssuchende Asporcos. Die anderen Vorräte wurden im Auftrag des Großadministrators des Solaren Imperiums requiriert und werden an die notleidende Bevölkerung verteilt.
    Major Brent Healy, Drittes Verpflegungskorps der MARCO POLO.
    Darunter stand noch ein Text. Ich konnte ihn nicht lesen.
    Wahrscheinlich war er in Asporcisch verfaßt.
    Dieser Major Healy war ein Engel!
    Ich untersuchte eine Konservendose und fand schnell heraus, wie sie geöffnet wurde. Der Inhalt bestand aus einer Mischung unbekannter Gemüse. Ich klappte mein Expeditionsbesteck auf und löffelte die Büchse leer. Es schmeckte mir besser als ein Menü im besten Luxusrestaurant von Terrania City.
    Anschließend nahm ich mir den Inhalt einer Flasche vor. Sie enthielt ein leicht ausgeflocktes dünnes Bier. Für mich war es ein Labsal. Ich hatte schon befürchtet, verseuchtes Wasser trinken zu müssen.
    Jetzt brauchte ich nur noch einen sicheren Platz zum Schlafen.
    Ich entschied mich für das Cockpit des kleinen Flugzeugs. Im Restaurant wollte ich wegen der Nähe verfaulter Nahrungsmittel nicht bleiben.
    Aber mitten in der Nacht wurde mein Schlaf durch ein leichtes Beben gestört. Immerhin war es stark genug, um das Flugzeug und mich durchzuschütteln.
    Eine auf dem Kopf stehende Maschine kippte mit Donnergetöse um und brach auseinander.
    Mit angehaltenem Atem wartete ich darauf, daß sich eventuell auslaufender Treibstoff entzündete. Das geschah zum Glück nicht, sonst hätte ich womöglich starten

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