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0588 - Die Überlebensspezialisten

Titel: 0588 - Die Überlebensspezialisten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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müssen.
    Ich schlummerte wieder ein, wurde gelegentlich durch einen heftigen Stoß und später durch ein Gewitter mit Wolkenbruch geweckt.
    Am Morgen aber hatten sich die Wolken verzogen. Der Himmel war strahlend blau.
    Ich rieb mir den Schlaf aus den Augen, öffnete eine zweite Büchse und stärkte mich. Danach überprüfte ich die Instrumente.
    Es gab zwar einige Besonderheiten, aber bald war ich mir über die Bedienung einigermaßen klar.
    Der Treibstoffvorratsmesser zeigte an, daß die Tanks gefüllt waren, und der Druck in den Tanks schien normal zu sein. Ich zündete das Mantelstromtriebwerk und ließ es warmlaufen. Es hatte einen vollen ruhigen Klang.
    Nach einer Viertelstunde erhöhte ich mehrmals den Standschub, dann löste ich die Bremsen und rollte langsam auf die Startbahn. Der Wind kam schräg von vorn.
    Eine Hand auf dem Steuerknüppel, die andere am Beschleunigungshebel, erhöhte ich den Schub. Die Maschine rollte, wurde schneller und schneller - und schon nach knapp zweihundert Metern konnte ich den Steuerknüppel anziehen.
    In steilem Winkel raste mein Silbervogel in den Himmel. Bei schätzungsweise fünftausend Metern Höhe ging ich in den Horizontalflug über und drosselte das Triebwerk. Dann schaltete ich den Autopiloten ein.
    Ich hielt Südkurs.
    Mit diesem Flugzeug konnte ich den Drachen nicht verfehlen.
    Er würde sicher niedriger fliegen als ich - und wenn es so klar blieb, mußte ich ihn irgendwann entdecken.
     
    *
     
    Leider kam schon bald dichte Bewölkung auf.
    Ich drückte meinen Silbervogel unter die beinahe geschlossene Wolkendecke. Unter mir lag ein schmaler Meeresarm. Zwei Vulkane ragten aus dem Wasser. Ihre Krater spien Feuer und Schlacke.
    Als ich die nächste Küste überflog, sah ich die Überreste einer Hafenstadt. Hier mußte eine hohe Flutwelle darüber gegangen sein. Die meisten Gebäude waren eingestürzt, die Straßen mit Schlamm zugeschüttet.
    Ich kreiste einige Male über den Trümmern, entdeckte aber niemanden, dem ich hätte helfen können.
    Plötzlich nahm ich aus dem Augenwinkeln weit im Süden eine Bewegung in der Luft wahr. Ich riß die Maschine etwas heftig herum, und einige Sekunden lang sah es aus, als würde sie abschmieren. Aber ich bekam sie wieder unter Kontrolle.
    Allerdings sichtete ich das Objekt, das meine Aufmerksamkeit erregt hatte, nicht mehr. Doch ich war ziemlich sicher, daß es sich um einen großen Drachen gehandelt hatte. In niedriger Höhe flog ich in die betreffende Richtung.
    Aufmerksam musterte ich den Himmel über mir und den verkohlten Wald unter mir, aber der Drache blieb spurlos verschwunden. Mir blieb keine andere Wahl, als wieder strikt Südkurs zu halten.
    Einige Zeit später musterte ich besorgt eine Gewitterfront, die im Süden aufgezogen war. Gewaltige dunkle Wolkenmassen ballten sich zusammen, kletterten höher und höher.
    Ich hielt es für gefährlich, durch die Gewitterfront zu fliegen. Da die Wolken bis in einer Höhe von zirka sechstausend Metern reichten und immer noch kletterten, erschien es mir auch nicht ratsam, ein Überfliegen zu versuchen.
    Folglich mußte ich irgendwo landen, und zwar möglichst auf einem Platz, von dem ich später wieder starten konnte.
    Ich schwenkte nach Osten ab und hielt Ausschau nach einer brauchbaren Fläche. Es gab so viele Flugplätze auf Asporc, daß ich insgeheim hoffte, einen zu finden.
    Was ich schließlich fand, übertraf meine Erwartungen.
    Ich entdeckte einen großen Raumhafen mit vielen Startplattformen, Gebäudekomplexen und einem Flugplatz für Großraumtransporter. Drei gedrungene Raumschiffe standen auf ihren Plattformen, als könnten sie jeden Moment starten.
    Kurz entschlossen steuerte ich den Flugplatz an. Er verfügte über insgesamt drei Landebahnen. Die mittlere war durch drei ausgebrannte Wracks von Großraumflugzeugen blockiert, eine andere durch mehrere Tankfahrzeuge.
    Für mich blieb die kürzeste Landebahn.
    Ich flog sie an, ging so tief, daß das Fahrgestell beinahe den Boden berührte, dann startete ich wieder durch. Beim zweiten Anflug setzte ich ein wenig hart auf, aber die vorzügliche Fahrwerksfederung glich meinen Fehler wieder aus. Ich schaltete auf Schubumkehr und bremste in kurzen Intervallen.
    Vor dem letzten Drittel der Landebahn blieb mein Silbervogel stehen. Ich schaltete das Triebwerk ab, klappte das Kanzeldach hoch und erschrak vor dem Schwall feuchtheißer Luft, der hereinströmte. Bisher hatte ich wegen der Klimaanlage nicht gemerkt, welche

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