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059 - Der Preller

059 - Der Preller

Titel: 059 - Der Preller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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London benutzte, um am nächsten Morgen mit seinem Vater im Hampstead zu frühstücken.
    Im allgemeinen war der alte Herr nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen, aber die Neuigkeiten, die ihm sein talentvoller Sohn mitgebracht hatte, ließen ihn doch aufhorchen.
    »Ja, ich glaube von derartigen Aktien vor Jahren gehört zu haben«, meinte der Alte. »Sie wurden an der Börse notiert.«
    Er erhob sich und suchte ein altes Jahrbuch der Londoner Börse heraus.
    »Ja, hier sind sie. Kapital dreihunderttausend Pfund, Direktoren hm ... hm ... hm ... Wieviel will der Mann für seine Aktien, die Mehrheit des gesamten Kapitals?«
    Mr. Mottenstein senior runzelte nachdenklich die Stirn.
    »Die Gruben existieren tatsächlich«, meinte er. »Du weißt, daß wir nur bei ganz zweifelsfrei feststehenden Eigentumsverhältnissen uns auf Käufe einlassen können. Es würde Betrug sein, wenn wir anders handelten, und Betrügereien begehe ich nicht.«
    »Es wird schon stimmen«, entgegnete sein Sprößling, der bisher hinsichtlich des Vorhandenseins der Grube Zweifel hatte.
    »Die Sache sieht ganz gut aus«, fuhr Mottenstein fort. »Wieviel will er haben? Zwei und einen halben Schilling? Er wird es auch für einen tun. Was meinst du?«
    Aber sein Sohn schüttelte zweifelnd den Kopf.
    »Er denkt gar nicht daran. Hier, lies den Brief. Nicht einen Penny unter einer halben Krone.«
    Mr. Mottenstein seufzte tief auf.
    »Wir brauchen Aktien«, sagte er, »und zwar recht dringend. Die Anteile der Baltic Trading Co. sind verkauft, und die Leute schreien in einem fort nach neuen Spekulationsobjekten.«
    »Ja, aber sie schreien auch nach den Ersatzaktien, die du ihnen versprochen hattest, als die Waggerfontein pleite gingen, Papa«, erinnerte ihn der Sohn.
    »Na, wir werden schon wieder ein paar Papiere erwischen, die uns nicht viel kosten, und die drücken wir ihnen dann in die Hand. Gegenwärtig fühle ich mich nicht gerade in einer philanthropischen Stimmung, um etwas zu verschenken, mein Junge. Die Spesen, die wir haben, sind .«
    Es folgte eine Vorlesung über die Kostspieligkeit des täglichen Lebens, die anziehenden Preise und die unverschämte Dienerschaft, die täglich mit neuen Forderungen das sonst so sonnige Leben Mottensteins zum stetigen Kampfspiel machte. Sein Sohn Julius, der dieselbe Walze schon oft genug gehört hatte, vertiefte sich in die Morgenzeitung, bis der alte Herr schwieg.
    Am nächsten Morgen wartete Mr. Julius Mottenstein, alias Mr. Alexander, im Büro eines Freundes auf den Unterhändler für die Australien-Aktien. Die Räumlichkeiten, in denen die Verhandlungen stattfinden sollten, waren für solche Zwecke besonders gut geeignet. Im Nebenzimmer konnte Mr. Mottenstein senior, ohne gehört oder beim Eintritt gesehen zu werden, den Verhandlungen folgen und seine Instruktionen mittels vorher vereinbarter Signale seinem Sohn zukommen lassen.
    Bald darauf erschien der Besucher, ein hochaufgeschossener, braungesichtiger junger Mann, typischer Australier.
    »Samuel Soames«, stellte er sich mit einer Verbeugung Julius vor, hieß aber im wirklichen Leben Anthony.
    »Sie boten uns Aktien an«, erkundigte sich Julius in geschäftlichem Ton. »Nun, ich weiß, daß die Papiere so gut wie wertlos sind, aber meine Firma liebt es, hin und wieder einmal eine kleine Spekulation zu wagen.«
    »Ja, das habe ich gehört«, stimmte ihm Anthony mit einem Blick auf seine Ledertasche zu, die die Aktien enthielt.
    Julius nahm das erste der gebündelten Pakete in die Hand, las die Zertifikate und schüttelte lächelnd den Kopf.
    »Blei- und Schiefer-A.G. Australien? Ich glaube nicht, daß diese Papiere viel Wert für uns haben, Mr. Soames.«
    »Dann wollen wir keine Zeit mit zweckloser Unterhaltung verlieren«, meinte der andere trocken und begann, seine Bündel wieder einzupacken.
    Vom Nebenzimmer erklang ein warnendes Hüsteln.
    »Natürlich sind wir immer bereit, ein gewisses Risiko einzugehen«, lenkte Julius auf die Warnung des unsichtbaren Zuhörers ein. »Was wollen Sie alleräußerst für diese Aktien?«
    »Zwei Schilling sechs Pence.«
    Julius schüttelte den Kopf.
    »Der Preis ist mir zu hoch, denn die Papiere sind unverkäuflich. Bedenken Sie, fünfundzwanzigtausend Pfund für derartige wertlose Anteile. Wir bieten Ihnen, unser letztes Wort, einen Schilling pro Aktie.«
    »Sie werden sie entweder zu meinem Preis oder gar nicht kaufen.«
    »Schön«, meinte der andere abschließend und erhob sich. »Auf Wiedersehen.«
    »Guten

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