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059 - Homunkula, Luzifers Tochter

059 - Homunkula, Luzifers Tochter

Titel: 059 - Homunkula, Luzifers Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Carmen, er
beeilte sich auch nicht, sie einzuholen. Er verfolgte sie.
     
    ●
     
    Peter Blacker
öffnete spaltbreit die Tür und lauschte, ob niemand draußen im Gang war.
    Da alles
ruhig blieb, konnte er es wagen.
    Blacker hielt
sich seit über einer halben Stunde in der ersten Etage des Hunters auf.
    Es war
normalen Gästen nicht erlaubt, den Gästebereich zu verlassen, und in den
privaten Bereich des allmächtigen Mister Richard Quensy vorzudringen.
    Blacker hatte
sein Zimmer im zweiten Stock bereits heute morgen verlassen und seinen
Schlüssel vorschriftsmäßig an der Rezeption abgegeben.
    Das
Hotelpersonal mußte der Meinung sein, daß Blacker sich nicht im Haus aufhielt.
Jacky hatte gesehen, wie Blacker an dem Mini-Cooper herumhantierte, nachdem
dieser nicht ansprang. Blacker hatte bei dieser Gelegenheit einfach die
Zündkabel abgezogen und sich zu Fuß vom Hotel entfernt mit der Begründung,
einen Spaziergang in der näheren Umgebung machen zu wollen. Schon nach fünf
Minuten jedoch hatte er über den Lieferanteneingang das Hotel heimlich wieder
betreten. Sein Aufenthalt in diesem Haus war bisher noch nicht bemerkt worden.
Von einem sicheren Versteck aus war Blacker die Ankunft des Bentley aufgefallen, und er wußte auch, daß der Fahrer des Wagens jetzt ein Gespräch
unter vier Augen mit dem Geschäftsführer Quensy führte.
    Lautlos
huschte Blacker durch den Korridor. Jeder Muskel, jede Sehne an dem drahtigen
jungen Mann waren angespannt.
    Ungesehen
erreichte Peter Blacker die Tür, an der ein breites Messingschild mit der
Aufschrift Geschäftsführung, Richard M. Quensy hing.
    Es war die
letzte Tür des langen Korridors. Dann folgte ein Durchlaß, der von zwei
schweren, dunkelroten Brokatvorhängen flankiert wurde.
    Den einen
nutzte Blacker, um sich abzudecken. Wenn jemand unverhofft vom Ende des
rechtwinklig anschließenden Korridors herankam, war es unmöglich. Blacker zu
sehen. Andererseits hatte er den privaten Bereich vor sich und konnte jeden Ank ö mmling, der die Treppen hochkam,
sofort entdecken. Auch der Lift vorn konnte er sehen.
    Rasch heftete
Blacker einen an einem dünnen Kabel hängenden Saugnapf an die Tür und stopfte
sich den fingerkuppengroßen Lautsprecher in das rechte Ohr. Sofort wurden die
Stimmen der beiden sich im Raum des Geschäftsführers unterhaltenden Personen
deutlich hörbar.
    „... er ist
den ganzen Tag schon außer Haus, Turnblogh. Das gibt mir zu denken.“ Es war
Quensys Stimme.
    „Selbst wenn
er die Polizei hierher hetzen sollte, gibt es nicht den geringsten Beweis.“ Es
war eine fremde Stimme. Sie gehörte dem Mann, den Quensy mit Turnblogh
angeredet hatte. „Bisher ist noch nichts schief gelaufen. Seit fünfzehn Jahren
geht es gut.“
    „Da gab es
auch dieses Hotel noch nicht, Turnblogh, vergessen Sie das nicht! Dieses Haus
steht erst seit drei Jahren. In diesen drei Jahren ist viel passiert. Und im
Augenblick wird es ein bißchen zuviel.“
    „Es sind fast
ausschließlich Fremde, die verschwinden“, machte sich Turnblogh wieder
bemerkbar.
    Das in dem
Saugnapf installierte hochwertige Mikrophon nahm sogar die dumpfen,
schwingenden Schritte auf. Es wies darauf hin, daß einer der beiden Männer
unruhig im Raum dahinter auf und abging. „Es gibt keine Hinweise, wohin sie
reisen, und keiner weiß, zu welchem Zweck sie hier benutzt werden. Ich brauche
diese Männer, ich kann nicht auf sie verzichten! In den Polizeiakten der
betreffenden Heimatorte werden Vermißtenanzeigen angelegt, das ist alles. Mehr
weiß man nicht. Und es bleiben auch hier keine Spuren zurück, selbst wenn man
das Haus auf den Kopf stellt. Sie könnten unter Umständen irgendwann mal auf
die Idee kommen, aber dann werden sie nur die Etablissements finden. Das wird
die Annahme manch nachdenklichen Bürgers in Exeter und Umgebung zwar
bestätigen, aber das hat noch immer nichts mit dem Verschwinden fremder
Besucher zu tun.“
    „Du hast die
Zeitung von heute morgen doch sicher schon gelesen?“ fragte Quensy.
    „Ja. Warum?
Was ist damit?“
    „In Tiverton
wird ein Mann vermißt. Ein gewisser Henry Dragger. Greifst du schon jetzt auf
diese Reserven zurück, Alan? Dann muß es traurig bestellt sein mit deinen
Experimente.“
    „Diese Kritik
steht dir nicht zu! Ich erfülle einen großen Auftrag. Ich opfere den Druiden!
Solange ich der Herr von Blackstone Cottage bin, wird es gutgehen, vergiß das
nicht! Meine Kenntnisse und meine Weissagungen habe ich Priestern zu verdanken,
die in grauer

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