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0591 - Der Blut-Graf kehrt zurück

0591 - Der Blut-Graf kehrt zurück

Titel: 0591 - Der Blut-Graf kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dem wir uns noch mal etwas unterhalten können. Ich habe da nämlich noch ein paar Fragen.«
    »Hardy ist tot«, murmelte Travers.
    »Eben darum geht es, Sir.«
    Ted zog ihn mit sich aus dem Raum.
    »Und nun?« fragte Nicole, als Zamorra und sie mit dem Toten und dem Staub allein waren.
    »Es ist keine Yard-Nummer«, sagte Zamorra. »Es ist auch keine Londoner Rufnummer.«
    »Vielleicht der Privatanschluß des Inspektors.«
    Zamorra winkte ab. »Unsinn. Bei Polizisten steht auf jeden Fall die Büronummer auf der Karte. Es nützt schließlich keinem, wenn bei ihm daheim das Telefon klingelt, während er in der Dienststelle ist.«
    »Was für eine Nummer ist es dann?«
    »Sieht nach einem Handy aus. Allerdings bin ich da nicht ganz sicher. Kommt wohl darauf an, bei welcher Telefongesellschaft er Kunde ist.«
    Er beugte sich über das Aschehäufchen.
    »Was hast du vor?« fragte Nicole unruhig.
    »Gib mir bitte ein Skalpell.«
    »Wofür?«
    Aber sie reichte es ihm, und er nahm es entgegen.
    »Ein Experiment«, sagte Zamorra und ritzte seinen linken Daumen an.
    Er ließ drei Blutstropfen in die Asche fallen.
    »Gibt es hier eine Möglichkeit, die Fenster zu verdunkeln?«
    Natürlich gab es sie, die Fenster konnten mit elektrisch gesteuerten Jalousien geschlossen werden. Jetzt wurde es merklich dunkler im Raum.
    Das Tageslicht war ohnehin viel zu dämmerig, aber die wenige Sonne hatte gereicht, die Vampirin Sue Tanner zu Staub zerfallen zu lassen!
    Kaum war das Tageslicht aber ausgesperrt, als sich die Asche zu verändern begann. Das Blut wirkte.
    Es belebte die Asche!
    Und Sue Tanner entstand wie der Phönix aus der Asche …!
    ***
    Unwillkürlich riß Nicole die Waffe wieder hervor, richtete sie auf die Untote, und sie schaltete auf Laser zurück. Laser bedeutet Feuer, und Feuer ist die beste Möglichkeit, Kreaturen der Finsternis wirksam zu bekämpfen.
    Aber ihre Vorsichtsmaßnahme war überflüssig. Zamorra war nicht in Gefahr.
    Im gleichen Moment, in dem die Vampirin wieder erwachte, entstand um ihn herum ein grünliches Schimmern, das ihn völlig umgab.
    Das Amulett hatte sein Schutzfeld gebaut, das Zamorras Körper umfloß und einhüllte. Wenn Sue Tanner versuchen sollte, ihn anzugreifen, würde sie sich an ihm im wahrsten Sinne des Wortes die Zähne ausreißen …
    Die Untote sah grauenerregend aus.
    Die wenigen Blutstropfen reichten nicht aus, ihrem Körper eine stabile Struktur zu geben. Sie blieb fragmentarisch, ein halbzerfallener Leichnam, der sich bewegte, reden und handeln konnte! Aber unter den zerfetzten Hautresten sah man überdeutlich das verfaulte Fleisch, und hier und da lagen sogar bleiche Knochen offen. Ihre ausgetrockneten Muskeln knirschten bei jeder Bewegung, der Kopf glich einem Totenschädel.
    Zamorra zeichnete mit beiden Händen Symbole in die Luft. Magische Symbole, die zu leuchten begannen, als sie durch die Luft in Sue Tanners Richtung drifteten. Je näher sie ihr kamen, desto greller leuchteten sie.
    Die Untote kreischte wieder. Sie versuchte, davonzukriechen. Aufzuspringen und zur Tür zu laufen, dafür reichte ihre geringe Kraft nicht aus. Sie konnte ja auch nicht Zamorra beißen, um sein Blut zu trinken und dadurch stärker zu werden.
    Vermutlich spielte es auch eine Rolle, daß es noch heller … nein, winterdämmeriger Tag war. Es drang zwar kein Tageslicht mehr herein, aber Sues teilzerstörter Organismus mußte einfach spüren, daß es nicht die rechte Zeit für sie war …
    »Wer hat dich geschaffen?« fragte Zamorra.
    Tanner kreischte nur, kroch von ihm fort, und als er ihr in den Weg trat, schlug sie mit den Klauenhänden nach ihm. Mit Klauenhänden, die kaum mehr als hautüberzogene Knochen waren!
    »Rede!« verlangte Zamorra. »Wer hat dich geschaffen? Sage es mir, und ich lasse dich in Frieden sterben!«
    »Nicht … sterben …«, krächzte Sue. »Will … leben … Muß leben …«
    »Wer hat dich geschaffen?« wiederholte Zamorra. »Du mußt es mir sagen!«
    Sue röchelte. »Lan…«
    »Weiter«, drängte Zamorra.
    »Lantagor!« schrie Sue Tanner mit schriller Stimme. »Lantagor! Lantagor! Lantagor!«
    »Wo finden wir Lantagor?«
    Das konnte sie ihm nicht mehr sagen. Kurz vor der Tür brach sie zusammen. Eines der schwebenden, leuchtenden magischen Zeichen hatte die kriechende Skelettgestalt berührt.
    Die zersetzende Energie tötete Sue Tanner endgültig und gab ihr ihren Frieden.
    Es war endgültiger als ein geweihter Eichenpflock, den man einem Vampir ins Herz

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