Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0591 - Der Blut-Graf kehrt zurück

0591 - Der Blut-Graf kehrt zurück

Titel: 0591 - Der Blut-Graf kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Nicole zu bedenken. »Wenn Lantagor auch nur ein falscher Name ist, den Morano angenommen hat?«
    »Dann«, erklärte Zamorra düster, »werde ich mir wohl etwas einfallen lassen müssen. Warum macht ihr Frauen eigentlich alles immer so kompliziert?«
    »Weil wir ein kleines Stückchen weiter denken.«
    »Höchstens um ein paar weitere Ecken herum.«
    Nicole grinste ihn an.
    »Das ist immerhin mehr, als ihr Männer schafft …«
    Ted räusperte sich.
    »Wenn ihr sonst keine Probleme habt, werdet ihr mich ja wohl kaum noch brauchen …«
    Zamorra winkte ab.
    »Rechne nicht damit, daß du Urlaub bekommst. Jetzt geht’s nämlich erst richtig los!«
    Dann hatten sie den Wagen erreicht …
    ***
    Will Travers schlich sich förmlich aus dem Gebäude. Er mußte erst mal in Ruhe über all das nachdenken, was er in den letzten Stunden erlebt hatte. Er mußte das alles noch verarbeiten. Hardys Tod, das rätselhafte ›Erwachen‹ der Leiche und ihr anschließender rasender Zerfall …
    Er begriff nicht, wie das möglich war. Es widersprach allen Naturgesetzen. Selbst wenn Sue Tanner nur scheintot gewesen wäre, hätte sie nicht anschließend zu Staub zerfallen können!
    Aber das war ja noch nicht alles.
    Lucy, seiner Schwester, schien es auch nicht besonders gut zu gehen. Sie hatte am Telefon ganz seltsam geklungen. Sicher war es besser, wenn er gleich zu ihr fuhr und mit ihr sprach.
    Und wenn er sich um Lucy kümmerte und sich mit ihrem Problem befaßte, konnte er seine eigenen Probleme vielleicht auch für eine Weile verdrängen, dann mußte er vielleicht nicht ständig an das Unglaubliche denken. Das konnte er dann später, wenn die Eindrücke und Erinnerungen nicht mehr ganz so unmittelbar waren.
    Als er den Parkplatz vor der Gerichtsmedizin erreichte, sah er sich noch einmal zum Gebäude um. Dort herrschte immer noch Betrieb. Er war froh, daß er unauffällig hatte verschwinden können. Er wollte nicht, daß man auch noch einen Polizeipsychologen auf ihn ansetzte, denn er konnte sich besser allein helfen. Er wollte nicht einen Seelenklempner in seiner Psyche herumwühlen lassen.
    Er stieg in den Wagen, startete und fuhr los. Erst als er auf der Straße war, merkte er, daß er die Fahrzeugbeleuchtung nicht eingeschaltet hatte. Eilig holte er es nach.
    Er war ziemlich unkonzentriert. Beinahe hätte er einen Unfall verursacht. Deshalb war er auch froh, als er zu Hause ankam.
    Natürlich merkte seine Frau Tricia sofort, daß etwas mit ihm nicht stimmte. Aber er konnte es auf Lucy schieben, mit der ja auch etwas nicht zu stimmen schien.
    »Ich fahre mal zu ihr«, erklärte er seiner Frau.
    »Was ist mit dem Film, den wir uns ansehen wollten?«
    »Ich werde versuchen, Lucy noch mal zu überreden, daß sie mitkommt. Am Telefon klang sie recht lustlos, es scheint ihr wirklich ziemlich schlecht zu gehen.«
    »Ich komme mit.«
    Will zögerte zunächst, aber dann nickte er. »Einverstanden. Dann können wir von Lucys Wohnung aus gleich zum Kino weiter – entweder zu dritt oder wir beide alleine.«
    ***
    »Was hast du also jetzt vor, Zamorra?« fragte Ted, nach dem sie in den Wagen gestiegen waren. »Diese Telefonnummer von Morano oder Tannamoor nützt dir herzlich wenig, wenn du sie nicht anrufen willst. Und von Lantagor, oder wie er sich schimpft, hast du noch keine Spur. Was jetzt also?«
    Zamorra zuckte mit den Schultern.
    »Lantagor ist ein Problem«, sagte er, »aber Morano nicht, denn den wirst du anrufen.«
    »Ich?«
    Zamorra nickte. »Er kennt deine Stimme nicht. Und du hast doch ’nen prachtvollen italienischen Akzent drauf, bei dem jeder Pizzabäcker in Kalabrien vor Neid erblaßt. Ruf ihn an, sag ihm, du bist Reporter und willst dich mit ihm treffen – oder was auch immer dir sonst einfällt. Daß Teodore Eternale einer aus unserer wilden Truppe ist, darauf wird er nicht kommen. Stell dich ihm bloß nicht als Ted Ewigk vor, denn den Namen kennt er, wenn er tatsächlich zur Schwarzen Familie gehört.«
    » Si, signore «, seufzte Ted. »Und was mach ich, wenn er kein Vampir ist?«
    »Dann läßt du ihn bitte am Leben. Bestell ihn irgendwohin, wo du Heimspiel hast.«
    »Er kann kein Vampir sein«, erklärte Nicole erneut. »Sein Interesse für Sue Tanner ist kein Beweis! Vielleicht wollte er einfach nur wissen, was mit ihr geschah. Und weil an Privatpersonen keine oder nur kaum Auskunft erteilt wird, hat er sich als Polizist ausgegeben.«
    »Denk mal an seine merkwürdige Visitenkarte, auf der Travers mehr ablesen

Weitere Kostenlose Bücher