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0591 - Der Blut-Graf kehrt zurück

0591 - Der Blut-Graf kehrt zurück

Titel: 0591 - Der Blut-Graf kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Gebet.
    ***
    »Probleme?« fragte Hardy Dewlish.
    Dr. Will Travers schüttelte den Kopf und wandte sich vom Telefon ab. »Wen haben wir als nächstes?«
    »Tanner, Sue.«
    »Ach, die …«
    »Was meinen Sie damit, Will?« fragte Dewlish.
    »Na, vorhin hat doch dieser Typ vom Yard nach ihr gefragt. Hat mir extra seine Visitenkarte mit Telefonnummer in die Hand gedrückt. Er will den Obduktionsbericht unbedingt als erster bekommen, noch vor allen anderen.«
    »Huch«, machte Dewlish. »Das klingt ja nach einer heißen Sache. Tanner … ist das nicht diese Mumienfrau aus Beaminster? Na schön, schauen wir mal, woran sie nun gestorben ist. Danach dürften wir ja endlich Feierabend haben, oder?«
    »Wochenende«, korrigierte Travers spöttisch. »Beziehungsweise das, was man uns davon noch läßt.«
    »Oh, ich kann das Geld ganz gut gebrauchen«, meinte Dewlish.
    Travers schüttelte den Kopf. »Dann können Sie ja auch die Tanner aus dem Kühlfach holen. Verdammt, aufs Geld pfeif’ ich, was ich will, ist ein geregelter Feierabend und ab und zu ein Wochenende, das ich dann in Ruhe mit meiner Frau verbringen kann.«
    Dewlish grinste. »Trösten Sie sich, Will. Polizisten haben’s noch schwerer.«
    »Ja … Nun machen Sie schon. Je eher die Mumie auf dem Tisch liegt, desto eher haben wir auch Feierabend.«
    An den glaubte Dewlish noch lange nicht. So, wie die Tote aussah, lag noch ein gewaltiges Stück Arbeit vor ihnen, bis sie wußten, was mit ihr geschehen war.
    Er schlurfte los, um den corpus zu holen …
    ***
    Während sie nach Dorchester fuhren, erzählte Nicole von den Gesprächen im Pub und mit dem Constable. Zamorra, den sie am Cottage abgeholt hatten, zuckte mit den Schultern.
    »Ich habe auch nicht wirklich geglaubt, daß dabei etwas herauskommt«, gestand er. »Wir haben einfach zu spät davon erfahren. Jetzt können wir nur noch versuchen, das beste daraus zu machen.«
    »Was schwebt dir dabei vor?«
    Zamorra zuckte mit den Schultern.
    »Herausfinden, was genau mit Sue Tanner passiert ist. Ich hoffe, daß man noch nicht versucht hat, ihren Leichnam zu obduzieren. Fahr uns direkt zur Gerichtsmedizin.«
    Eine halbe Stunde später waren sie vor Ort, denn Dorchester war nicht gerade eine Riesenstadt.
    Zamorra legte seinen Sonderausweis des Innenministeriums vor. Er, Ted und Nicole erhielten daraufhin Sichtkarten, die sie als Besucher auswiesen.
    »Wo finden wir Doc Travers?« wollte Zamorra wissen.
    »Der arbeitet noch, in Raum elf … aber da können Sie jetzt nicht rein! Haben Sie nicht gehört? Er arbeitet gerade …«
    Zamorra winkte ab. »Ich möchte nur ein wenig hospitieren.«
    Im nächsten Moment war er schon außer Reichweite. Nicole und Ted folgten ihm.
    Raum elf …
    Vor der Tür blieben sie stehen. Drinnen …
      … war die Hölle los!
    ***
    Dewlish hatte den Leichnam aus dem Kühlfach geholt und fuhr ihn mit dem Rollwagen zum Sezierraum. Die Füße der Toten schauten unter der Kunststoffdecke hervor, am rechten großen Zeh war ein Namensschild befestigt.
    Während Dewlish den Rollwagen über den Gang schob, hatte er einen Augenblick lang den Eindruck, als würde sich die Tote – bewegen?
    Aber das war natürlich nur eine Täuschung. Tote rühren sich nicht mehr.
    Dann bereitete Dewlish die Obduktion vor. Travers war zwischendurch anderweitig beschäftigt, aber er betrat den Raum jetzt wieder. Er warf einen Blick auf die Tote, die immer noch von dem Plastiktuch bedeckt war.
    »Was ist denn mit den Füßen los?« rief er plötzlich. »Wen haben Sie da aus dem Kühlraum geholt, Hardy? Das ist doch nicht …«
    »Das ist Sue Tanner«, sagte Dewlish und wies auf das Namensschild an ihrem Zeh. »Es sei denn, jemand hat die Schilder vertauscht und … verflixt!«
    Jetzt hatte er auch hingeschaut.
    Und er erschrak bis ins Mark!
    Die Füße der Leiche bestanden praktisch nur noch aus Haut und Knochen, und diese Haut war auch noch merkwürdig grau verfärbt. Als Dewlish sie zögernd berührte, löste sie sich raschelnd ab und zerfiel zu Staub.
    »Ich glaub’s nicht«, murmelte Dewlish, und er war merklich bleicher im Gesicht geworden.
    Will griff nach der Plastikdecke, um sie zurückzuziehen.
    Im gleichen Moment, in dem Travers die Decke hob und das Tageslicht, das durch die Fenster drang, auf die Tote traf, schnellte die Leiche empor!
    Und sie kreischte!
    Travers sprang entsetzt zurück. Dewlish stand da wie gelähmt.
    Das war sein Verhängnis.
    Die Tote, die sich aufgerichtet hatte, erwischte ihn

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