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0591 - Der Blut-Graf kehrt zurück

0591 - Der Blut-Graf kehrt zurück

Titel: 0591 - Der Blut-Graf kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zurückzufallen.
    »Doch … die Füße. Sie waren seltsam grau und mumienhaft. Und …«
    »Und? Nun reden Sie schon!« bedrängte Zamorra ihn weiter.
    Nicole, die den Blaster wieder gesichert und weggesteckt hatte, schüttelte kaum merklich den Kopf. Sie hielt es für nicht so gut, was Zamorra tat. Aber sie stoppte ihn auch nicht.
    Vielleicht war es ja tatsächlich besser, daß er Dr. Travers unter Dampf hielt. Wenn der Arzt erst mal Gelegenheit bekam, die Sache zu durchdenken, würde er vielleicht nichts mehr sagen, um nicht für verrückt gehalten zu werden. Wahrscheinlich würde er behaupten, sich nicht mehr erinnern zu können, weil alles viel zu schnell gegangen war.
    Jetzt unterlag er aber Zamorras Überrumpelungstaktik.
    Er berichtete auch von einem anderen Phänomen. Die Tote hatte heute, gerade mal vor einer Stunde, wesentlich frischer ausgesehen als am Tag ihrer Einlieferung. Da war sie eher mumienhaft gewesen, heute aber beinahe lebendig.
    Aber dann waren da ihre verdorrten Füße gewesen, als Dewlish sie hereingefahren hatte …
    Letzteres zumindest war für Zamorra sonnenklar und das im Wortsinn. Das Tageslicht hatte die freiliegenden Füße getroffen und den Zerfallsprozeß eingeleitet. Der hatte auch für das Ende der Vampirin gesorgt, als ihr Körper endgültig schutzlos dem Tageslicht preisgegeben wurde.
    Beinahe war es schon ein Wunder, daß sie nicht bereits auf dem Seziertisch zerfallen war, sondern vorher noch aufspringen und um sich schlagen hatte können.
    »Warum wollen Sie das überhaupt alles wissen?« fragte Travers schließlich. »Da war doch heute schon einer von Scotland Yard hier und hat sich die Tote angeschaut …«
    Davon hatte man Zamorra während des Telefonats mit der hiesigen Polizei nichts gesagt!
    »Scotland Yard? Wer? Und wann?«
    »Ein Inspektor Tannamoor. Mag vielleicht eine Stunde oder etwas länger her sein. Er hat mir noch seine Karte gegeben mit der Telefonnummer. Ich sollte ihn sofort anrufen wegen des Autopsieberichtes. – Erst dieser Yard-Mann, jetzt ein Regierungsagent … Verdammt, was ist an dieser Toten so interessant, daß …«
    Er stockte.
    »Ja, was wohl«, murmelte er. »Haben Sie das vorher gewußt, Zamorra? Wieso ist das alles hier passiert? Sie müssen doch etwas gewußt haben!«
    Er trat vor und faßte Zamorra an den Jackettaufschlägen.
    »Reden Sie, Mann! Diese Frau – was war mit ihr? Wieso konnte sie noch leben, und wieso ist sie zu Staub zerfallen?«
    Sein Kopf ruckte herum. Er starrte Ted Ewigk an.
    »Ein Vampir«, flüsterte er. »Ein Vampir, haben Sie gesagt. Es gibt keine Vampire! Oder … oder etwa doch? Nein!«
    Hysterisch lachend stieß er Zamorra von sich, wandte sich um und taumelte dem Fenster entgegen.
    Nicole wollte ihn von einem Sprung durchs Fenster abhalten – auch wenn sie hier nur im ersten Stock waren und sich der Doc allenfalls die Knochen brechen würde.
    Er war jedoch kein Selbstmörder.
    Er starrte nur nach draußen.
    »Ich glaub’s nicht«, flüsterte er. »Das ist doch völlig verrückt! Verrückt, nicht wahr? Sagen Sie mir, daß es verrückt ist!«
    Er wandte sich wieder Zamorra zu.
    »Worum geht es hier wirklich?« verlangte er zu wissen. »Sagen Sie es mir endlich! Und was ist mit meinem Assistenten?«
    »Er lebt nicht mehr«, sagte Zamorra. »Dieser Tannamoor … darf ich die Karte mal sehen?«
    »Sicher.« Umständlich fischte Travers sie aus einer seiner Taschen hervor.
    Nur eine Telefonnummer war darauf vermerkt, sonst nichts.
    »Das ist doch keine Karte eines Polizisten«, sagte Zamorra düster. »Das ist – überhaupt nichts!«
    Ihm kam ein Verdacht. Er hielt die Karte Travers entgegen.
    »Wenn Sie so liebenswürdig wären, mir vorzulesen, was auf dieser Karte steht …«
    »Bin ich ein Zirkuspferd, oder sind wir hier in der Grundschule?«
    »Bitte, Sir, tun Sie mir den Gefallen. Es ist vielleicht wichtig!«
    »Na schön … wenn Sie selbst nicht in der Lage sind zu lesen … Scotland Yard, Inspektor Tannamoor …« Danach folgte die Adresse des Yard und die Rufnummer.
    Der Mann war also hypnotisiert worden. Die Telefonnummer stand zwar drauf, den Rest aber bildete er sich ein.
    »Danke«, sagte Zamorra leise.
    Er prägte sich die Rufnummer ein und gab dem Pathologen die Karte zurück, dann sah er Ted Ewigk an.
    »Ted, könntest du dich für einen Moment um Doc Travers kümmern?«
    Der Reporter verstand. Er faßte Travers am Arm.
    »Bitte, Sir, kommen Sie … Sie haben doch sicher ein Büro, in

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