Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0591 - Der Blut-Graf kehrt zurück

0591 - Der Blut-Graf kehrt zurück

Titel: 0591 - Der Blut-Graf kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
rammt. Es war ein magischer Tod.
    Allerdings funktionierte das nur, weil Tanner so schwach gewesen war. Weil sie nicht in der Lage gewesen war, sich mit ihrer geringen Kraft zu verteidigen.
    Als sie starb, war es diesmal endgültig.
    Ihr Körper zerfiel abermals zu Staub. Aber ihre Seele fand nun ihren Frieden.
    Zamorra richtete sich langsam auf.
    »Lantagor«, murmelte er. »Wer, beim Niesohr der Panzerhornschrexe, ist Lantagor?«
    ***
    Zamorra rief Inspektor Malone an und bat ihn, herüberzukommen. Immerhin hatten sie hier einen Toten, und der war nicht zu Staub zerfallen – Hardy Dewlish.
    Sein Tod blieb offiziell ein Rätsel.
    Daß er nicht von Dr. Travers oder sonst jemandem getötet worden war, das bestätigten die Aussagen Zamorras und seiner Begleiter. Aber wer hatte ihn dann erschlagen?
    Die Wahrheit konnte man nicht ins Protokoll schreiben, zumal Sue Tanner ja nicht mehr existierte, nur noch als Staub, aber hätte es den Leichnam noch gegeben, hätte man mit etwas gutem Willen einen Scheintod mit anschließendem Herzschlag daraus machen können.
    Aber hier gab es einfach nichts mehr.
    »Hoffentlich«, raunte Nicole an Zamorra gewandt, »gibt’s jetzt nicht richtig Ärger.«
    »Hier in England wirft man uns keine Steine in den Weg«, erwiderte Zamorra. Er klopfte dabei gegen die Tasche, in der sich sein Sonderausweis befand. Aber der Gedanke, diesen zum persönlichen Vorteil einzusetzen, bereitete ihm Unbehagen. Er hatte seinerzeit versprochen, ihn keinesfalls zu mißbrauchen.
    Der damalige Innenminister hatte ihm dieses Papier ausgestellt, weil Zamorra ihm einen besonders großen Gefallen getan hatte …
    Inspektor Malone entfesselte trotzdem einen Aufstand. Die Befragungen dauerten eine kleine Ewigkeit. Und nur Ted Ewigk registrierte dabei, daß Dr. Travers zwischendurch einen kurzen Anruf tätigte.
    Wen er anrief, war leicht zu erraten.
    Daß er trotz seines Schockzustandes daran dachte, deutete darauf hin, daß er suggestiv dazu gezwungen wurde. Vielleicht mit Hilfe eines posthypnotischen Befehls …
    Ted Ewigk berichtete Zamorra darüber, während sich Malone mit Nicole unterhielt.
    »Travers hat den Namen Lantagor genannt«, erklärte Ted.
    »Woher kennt er den denn?« stieß Zamorra überrascht hervor. »Den habe ich doch erst von Sue Tanner erfahren!«
    »Die Untote hat diesen Namen so laut geschrien, daß er nebenan zu hören war. Und dann habe ich diesen Namen noch mal gehört, und zwar gerade eben, als Travers telefoniert hat.«
    »Was hat er sonst noch gesagt?«
    Ted hob die Schultern.
    »Frag mich was leichteres, ich habe nur den Namen Lantagor verstanden, und das wohl auch eher, weil Sue Tanner ihn vorhin so laut geschrien hatte.«
    »Das heißt, es könnte auch ein anderes Wort gewesen sein, aber du hast ›Lantagor‹ verstanden, weil du darauf fixiert warst«, warf Nicole ein.
    »Quatsch!« sagte Ted nur. »Ich hab’s genau gehört. Das war keine Einbildung.«
    Nicole hob die Brauen. Eigentlich hatte sie damit gerechnet, daß Ted wieder explodierte, wie es in den letzten Stunden leider fast üblich geworden war. Aber er blieb diesmal zurückhaltend. Da war ein ärgerliches Funkeln in seinen Augen gewesen, aber ansonsten blieb er ganz ruhig.
    »Na schön«, sagte Zamorra. »Travers hat also jemanden angerufen und den Namen Lantagor genannt … worauf sich nun die Frage stellt, wer sich außer uns noch für diese Sache interessiert …«
    ***
    »Ja bitte?« meldete sich Tan Morano und hielt dabei sein Handy ans Ohr.
    »Spreche ich mit Inspektor Tannamoor von Scotland Yard?«
    Er war Travers.
    »Korrekt.«
    »Sie wollten doch den Autopsiebericht. Der Fall Sue Tanner, Sie erinnern sich?«
    »Leidlich.«
    »Es gab keine Autopsie. Ich weiß, es klingt unglaublich, ich finde auch keine Erklärung dafür … aber die Frau erwachte plötzlich zum Leben, sie ermordete meinen Assistenten und zerfiel dann zu Staub!«
    Mit letzterem hatte Morano gerechnet, nicht aber damit, daß es weitere Tote geben würde. »Wie hat sie den Mann getötet?«
    »Sie hat ihm mit einem Schlag die Kehle zerfetzt und das Genick gebrochen.«
    Morano atmete erleichtert auf. Wenigstens gab es nicht noch einen weiteren Vampir. Der Keim war nicht weitergetragen worden.
    Und Sue Tanner war zerfallen …
    Das war wichtig, und es war auch gut so.
    »Da war aber noch etwas, Inspektor«, fuhr Travers fort. Er klang hektisch, als fürchtete er, bei seinem Telefonat belauscht oder sogleich unterbrochen zu werden. »Sie können

Weitere Kostenlose Bücher