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0591 - Engel der Geister

0591 - Engel der Geister

Titel: 0591 - Engel der Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mich, aber die Person fegte auf das übergroße und überdimensionale Kreuz zu und nahm den direkten Kurs auf die Mitte.
    Es lag noch nicht lange zurück, dass ich die von Lilith geraubten Zeichen wieder zurückerhalten hatte, so dass das Kreuz endlich wieder seine ursprüngliche Stärke besaß.
    Diese Zeichen waren wie ein Maul. Zwischen den beiden Dreiecken, wo die Lücke groß genug war, würde sie landen. Sie konnte sich nicht mehr dagegen wehren, auch wenn sie verzweifelt schrie und dabei sogar nach der Urmutter des Bösen, Lilith, brüllte.
    Nein, es gab keinen Ausweg mehr. Valesca jagte genau in die Mitte des Kreuzes hinein. Den Kopf leicht nach hinten gebogen, mit den Haaren zuerst, schoss sie in die Lücke, als wäre diese ein Magnet und ihr Körper aus Eisen, der davon angezogen wurde.
    Ich hörte sie noch immer schreien, bis zu dem Augenblick, als sie das Ziel erreicht hatte.
    Das stoppte ihr Brüllen. Sie bewegte sich innerhalb der gewaltigen Dreiecke, dieses magischen Siegels, und die für mich noch immer geheimnisvollen Zeichen an den Seiten leuchteten in verschiedenen Farben auf, so dass sie ein buntes Muster bildeten.
    Bunt, gefährlich – und tödlich!
    Valesca hatte keine Chance mehr. Die Kraft des Kreuzes setzte ihrer Existenz ein Ende. Sie verbrannte.
    Helle Flammen schlugen aus ihrem Körper hervor. Mehr Licht als Feuer, dem sie nichts mehr entgegensetzen konnte. Die Kraft war derart stark, dass auch das Schwert innerhalb dieses magischen Lichts verglühte, wobei nicht einmal ein geringer Rest zurückblieb.
    Es regnete auch keine Asche zu Boden. Das Zeichen in der Kreuzmitte hatte ganze Arbeit geleistet. Die Hüterin der Geister war für mich nur noch Erinnerung.
    Wieso?
    Dieses eine Wort spukte in meinem Schädel herum. Wieso hatte das geschehen können? Mein Kreuz befand sich in der Hand des Dr. Franklin, und jetzt stand es hier, um mich zu retten?
    Was war da gelaufen?
    Klar, dass ich mir meine Gedanken machte. An diese schon wunderbare Rettung hatte ich nie geglaubt. Da Wunder äußerst selten waren, musste es einen anderen, völlig realen Grund für das Erscheinen des Kreuzes geben.
    Noch lag ich. Verschwunden waren die Furcht, die Angst. Sie hatten einer gesunden Neugierde Platz gemacht.
    Ich zog die Beine an, rollte mich nach rechts und konnte ohne Mühe aufstehen. Völlig normal stand ich vor dem Kreuz und schaute es an.
    Über meine Lippen huschte ein Lächeln. Es war für mich noch immer unfassbar, es so zu sehen. Es war mir noch nie so erschienen.
    Nicht in dieser Dimension. Dass es überhaupt diese Größe angenommen hatte, dafür musste eine Gegenkraft gesorgt haben.
    Welche konnte das sein?
    Mir fiel keine zufriedenstellende Lösung ein, und ich ging davon aus, dass mein Kreuz seine eigenen Kräfte mobilisiert hatte. Das wäre gut möglich gewesen.
    Die Luft war weiterhin klar und rein. Jeder Atemzug tat gut und verbesserte mein Gefühl. Bisher hatte ich ziemlich allein dagestanden und war auf der Straße der Verlierer gewesen. Ohne Kreuz, ohne Dolch und Beretta hatte es übel ausgesehen.
    Nun nicht mehr.
    Meine Knie zitterten schon, als ich auf meinen übergroßen Talisman zuging. Es war einfach herrlich zu sehen, wie es sich in der Finsternis als strahlendes Sigill abzeichnete. Ein wunderbares Bild, das in mir die Kraft und Hoffnung hochtrieb. Über das gewaltige Kreuz lief ein blasses Leuchten, als wäre es mit Lichtreflexen bestrahlt worden.
    Ich ging die letzten Schritte, weil ich es spüren und fühlen wollte.
    Wie festgewachsen stand es da. Ich brauchte nur die Hand auszustrecken, um es berühren zu können.
    Das tat ich gern – und fasste hindurch!
    Der Schreck fuhr wie der Stich mit einem glühenden Messer durch meinen Brustkorb. Das Kreuz war da und doch nicht vorhanden. Für das Böse existierte es, für mich war es nichts als eine Halluzination – oder?
    ***
    Sir James Powell spürte ebenso den Schweiß auf seinen Handflächen wie Bill Conolly. Was die beiden Männer innerhalb des magischen Helms sahen, konnte man als unfassbar und unerklärbar bezeichnen. Dort präsentierte sich ihnen eine andere, eine fremde und eine wahrscheinlich unendlich weit entfernte Welt, deren Grenzen zur normalen nicht vorhanden waren, sondern aus reiner Magie bestanden.
    Bill hatte die Flamme gelöscht. Sie konnten auch so erkennen, was sich dort abspielte.
    »Eine – eine Erklärung, Bill. Geben Sie mir eine Erklärung, und sagen Sie mir, dass ich nicht träume. Dass John Sinclair und

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