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0592 - Computer-Monster

0592 - Computer-Monster

Titel: 0592 - Computer-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einschaltete, blieb der Inspektor wie festgenagelt stehen.
    Vor ihm lag das Arbeitszimmer, wie er es kannte.
    Nur mit einem Unterschied.
    Keine Spur von drei Leichen, kein Blut und auch keine Spur von John Sinclair…
    ***
    Ich bekam staunende Augen. So gelassen hatte kaum jemand über seine Mörder gesprochen, auch wenn sie es letztendlich nicht geschafft hatten. Da mußte man schon Nerven haben.
    Er stand an der Tür, ein fast noch kindhaft wirkender junger Mann, aber über zwanzig. Sein Benehmen kam mir linkisch vor, wie er den rechten Arm hob, durch sein Haar strich, sogar mit den Augen zwinkerte und davon sprach, daß er geschlafen hatte.
    »Geschlafen?«
    »Ja, bis die Mörder kamen!«
    »Wie sind Sie denen denn entwischt?«
    »Ich war oben.«
    »Toll, und wer hat sie umgebracht? Sie scheinen rigorose Leibwächter zu besitzen.«
    Er verbiß sich zunächst die Antwort. »Ich weiß nicht, wer sie getötet hat. Vielleicht war es mein Schutzengel, den hat doch jeder – oder? Sie bestimmt auch.«
    »Das hoffe ich. Nur zeigt sich mein Schutzengel leider nicht so offen wie Ihrer.«
    »Dann müssen Sie etwas falsch gemacht haben, Mister.«
    Allmählich kam ich mir regelrecht verarscht vor. »Hören Sie zu, Mr. Ratkin, das hier ist kein Spaß. Hier liegen drei Tote. Ich will nicht von Ihnen zum Narren gehalten werden. Mein Name ist John Sinclair, ich bin Oberinspektor bei Scotland Yard und…«
    »Ah«, sagte er, »die Polizei. Dann kann ja nichts mehr schiefgehen, meine ich.«
    Ich widersprach. »Eine ganze Menge kann noch schiefgehen, und zwar für Sie, Mr. Ratkin.«
    »Wieso?«
    »Ich will, daß Sie mit der Wahrheit herausrücken und mich nicht zum Narren halten, zum Teufel!«
    Er grinste. »Teufel ist gut.« Dann setzte er sich in Bewegung, schritt über die Leichen hinweg, auch an mir vorbei und steuerte den Computer an, neben dem er stehenblieb und ihn sanft streichelte. »Ein toller Apparat, finden Sie nicht auch.«
    »Darüber kann man geteilter Meinung sein.«
    »Und was der alles kann. Unglaublich. Das hätte man vor Jahren nicht für möglich gehalten.«
    Ich war es leid. »Hören Sie mal, Mr. Ratkin, ich bin nicht gekommen, um mir die Funktion Ihres Computers anzuhören, für mich geht es um Mord, um dreifachen Mord.«
    Nick Ratkin ließ sich nicht stören und redete weiter. »Ich besitze wunderbare Programme, sie erschließen mir Welten, glauben Sie mir.«
    »Aber mir nicht.«
    Ratkin drehte sich um. »O doch, der wird auch Ihnen Welten erschließen, das kann ich Ihnen sagen.«
    Ich ging auf ihn zu. Er streichelte auch jetzt seinen Computer.
    Sanft zeichneten die Hände die Umrisse des Monitors nach und glitten auch über den Bildschirm, der plötzlich, so hatte ich jedenfalls den Eindruck, anfing zu flimmern. Meine rechte Hand legte ich auf seine Schulter, ohne ihn herumzudrehen. »Mr. Ratkin«, flüsterte ich.
    »Verdammt noch mal, ich will endlich von Ihnen wissen, wer diese drei Männer getötet hat.«
    »Ach«, erwiderte er, »hatte ich Ihnen das nicht gesagt?«
    »Nein.«
    »Der Engel.« Er lächelte. »Sie werden es kaum glauben, aber ich habe einen Schutzengel. Sie auch, Sinclair, nur sollten Sie gewisse Dinge nicht so eng sehen.«
    »Welche, zum Beispiel? Meinen Schutzengel? Den kann ich leider nicht erkennen. Können Sir mir sagen, wie ich ihn holen kann, wenn mich drei arabische Killer bedrohen? Sollten Sie das schaffen, Mister, werde ich Ihnen sehr dankbar sein.«
    »Glauben, Mister, Sie müssen nur daran glauben.« Er tippte mit dem Zeigefinger an meine Brust. »Haben Sie mich verstanden? Sie müssen daran glauben. Dann schaffen Sie es auch, den Schutzengel aus seiner Reserve zu locken. Mir hat mein Computer geholfen. Das war einfach irre. Er ist mein Schutzengel.«
    »Dann hat er die Mörder überwältigt und getötet?«
    »So kann man es sagen, glaube ich.« Er strich über seine Stirn.
    »Soll ich Ihnen eine kostenlose Vorführung geben, Sir? Ich wäre nicht abgeneigt, dies zu tun.«
    Wahrscheinlich mußte man auf sein Spiel eingehen und die Leichen vergessen. »Sie wollen mir also Ihren Schutzengel vorführen? Den Mörder der drei Killer.«
    »Ja.«
    »Dann bitte.«
    Er strahlte, als hätte ihm jemand soeben 1000 Pfund geschenkt.
    Dann beugte er sich vor und holte aus dem Board, auf dem der Computer stand, etwas hervor.
    Ich gehöre nicht zu Fachleuten, was Computerwissen anging, eine Diskette allerdings kannte ich schon. Und so ein schwarzes, quadratisches Ding hielt er in der Hand,

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