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0592 - Computer-Monster

0592 - Computer-Monster

Titel: 0592 - Computer-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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meine Richtung.
    Nick Ratkin drückte einen Schalter. Keine Sensortaste, er mußte schon etwas Kraft aufwenden. »Jetzt, Sinclair, jetzt!«
    Es geschah!
    Der Monitor »flammte« auf. Nein, kein Feuer, es war etwas anderes, das aus ihm hervordrang. Magie, Strahlung, eine unheimliche Welt hatte sich mir erschlossen.
    Ratkin lachte auf. Dabei drehte er sich etwas von mir weg, damit er ausholen konnte.
    Hart klatschte die Handfläche in meinen Rücken. Ich flog regelrecht nach vorn – genau auf den Bildschirm zu. Ich sah ihn größer werden: ein Maul, ein Tor, hungrig, widerlich, verschlingend…
    Es packte mich, riß mich hinein. Ich verlor alles, was ich hatte. Der Boden rutschte unter meinen Füßen weg. Ich taumelte, ich fiel, schwebte und glitt einfach davon.
    Die Welt war eine andere geworden. Dunkel, ruhig, voller Gegensätze, auch farbig und kreisend.
    Ich verlor die Orientierung, das transzendentale Tor hatte mich gepackt. Kopfüber jagte ich in die andere Dimension hinein, in eine Welt der Schutzengel.
    Darüber hätte ich fast gelacht, nur war der Druck, der meinen Körper umspannte, zu stark.
    Und Ratkin saß da, freute sich, lächelte und schaute auf seinen Monitor. Eine grüne, graue Fläche, nicht blendend. Gerade in ihrer Mattheit gut für die Augen.
    Er konnte alles sehen, alles.
    Auch John Sinclair…
    Als kleine Figur schwebte er innerhalb der leicht fluoreszierenden Zone. Er glitt weiter, tauchte tiefer, seine Gestalt wurde immer kleiner.
    Punktgröße wurde erreicht. Ein zitterndes, winziges Etwas innerhalb des Schirms. Ein Punkt, der sich ebenfalls wie alle anderen in der Masse bewegte, sich einreihte und von den übrigen nicht mehr zu unterscheiden war.
    Nick Ratkin fuhr ein Stück zurück. Die Rollen des Drehsessels bewegten sich lautlos. Nur das Schaben seiner Handflächen war zu hören. »Jetzt bist du ein Punkt, Sinclair. Ein kleiner Punkt in meiner Welt, der Superhölle.«
    Er atmete stöhnend aus, reckte sich und schaute auf die drei Leichen, bevor er seinen Blick wieder zum Monitor hin wechselte. Es war ihm anzusehen, daß Gedankenströme durch seinen Kopf schossen, die er nur in die richtigen Bahnen lenken mußte.
    Das Programm lief weiter. Ratkin wollte noch mehr Spaß haben.
    Er handelte blitzschnell und überlegte. Es war schon erstaunlich, welche Kräfte er entwickeln konnte, als er den ersten der toten Araber auf den Bildschirm zuschob. Kaum war die richtige Nähe erreicht, als ein saugendes Geräusch das Zimmer füllte. Wieder reagierte der Monitor.
    Ratkin ließ seine »Beute« los.
    Und wieder lud der Computer seine Magie ab. Der Bildschirm veränderte sich zur Falle.
    Die Gestalt glitt hinein.
    Wie ein Müllschlucker fraß der Computer den Mann. Wenig später folgten die beiden anderen.
    Ratkin hatte seinen Spaß. »Aus Toten mach Lebende, aus Lebenden mach Tote. Satan, du schaffst es.« Dabei klopfte er mit der flachen Hand auf das Dach seines Monitors, als wollte er ihm noch einmal richtig Mut zusprechen…
    ***
    Wenigstens Blut müßte zu sehen sein! dachte Suko, als er die Lampe hervor holte und den Boden ableuchtete. Kein Fleck schimmerte auf den Bohlen.
    »Was wollen Sie?« fragte Ratkin.
    Suko leuchtete auch gegen die Wände. Ebenso erfolglos wie bei seinem ersten Versuch.
    »Bitte…«
    Er winkte ab. »Schon gut.«
    »Hat Ihnen das normale Licht nicht ausgereicht, Mister? Suchen Sie hier wirklich Leichen?«
    »Sie werden staunen, ja. Und nicht nur sie. Ich suche auch einen Mann namens John Sinclair, meinen Kollegen. Können Sie sich das vorstellen, Ratkin?«
    »Nein.«
    »Aber ich zum Henker. Verraten Sie mir, was Sie mit ihm angestellt haben?«
    Ratkin verzog die Lippen. »Was sollte ich ihm denn getan haben? Nichts, gar nichts. Es ist alles so gewesen, wie Sie es hier sahen, Mister. Tut mir leid für Sie.«
    »Die Mordkommission ist bereits unterwegs«, sagte er locker.
    Nick Ratkin wich einen Schritt zurück. »Das verstehe ich nun gar nicht mehr. Weshalb haben Sie die Mordkommission alarmiert, wo es doch keine Leiche gibt.«
    »Vorhin hat es welche gegeben, ich bin nicht blind, Mr. Ratkin. Wo sind die Toten?«
    Er breitete die Arme aus. »Durchsuchen Sie das Haus, Mister.«
    Dann kam er dicht an Suko heran. »Ich will Ihnen einen Tip geben. Vielleicht stecken sie im Computer und Ihr Kollege auch.« Er deutete dabei auf den harmlos aussehenden Monitor.
    »Hören Sie auf, Ratkin, für Scherze dieser Art habe ich keine Zeit.«
    »Das sind keine Scherz, Inspektor, glauben

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