0592 - Computer-Monster
blieb das Kreuz!
Noch hatte ich es nicht aktiviert. Es glich einem Pulverfaß, an dem die Lunte bereits brannte, sich aber nicht traute, bis an das Pulver zu gelangen.
Das änderte sich durch den Ruf der Formel.
»Terra pestem teneto – Salus hic maneto!«
Ich hatte laut gesprochen und meiner Stimme einen festen Klang gegeben. Die Kraft des Kreuzes gegen die des Teufels, der Hölle, wieder einmal.
Wer siegte?
Die Welt um mich herum zerstrahlte. Ob die Strahlung bei meinem Kreuz ihren Ursprung gehabt hatte, war nicht einmal für mich zu erkennen gewesen. Ich jedenfalls hatte das Gefühl, weggeschleudert zu werden. Hinein in die Endlosigkeit der Dimensionen…
***
Nicht nur Suko beobachtete fasziniert das Geschehen auf dem Monitor, Craig Blooth erging es ähnlich und Nick Ratkin machte da keine Ausnahme. Im Gegensatz zu den beiden anderen hoffte er, daß die Zombies den Geisterjäger töten würden, doch er wurde enttäuscht und mußte mitansehen, wie Sinclair gewann.
Suko, der seinem gefangenen Freund beide Daumen und noch mehr gedrückt hatte, gönnte sich ein erleichtertes Lächeln. Aus eigener Erfahrung wußte er, daß Aktionen wie diese einem Kämpfer Mut gaben, den Weg erneut zu gehen.
Ratkin hatte sich nicht vom Fleck gerührt. Auch seinem Gesicht war nicht anzusehen, was er dachte. Er starrte nur fasziniert auf den Bildschirm, wo sich die Szene veränderte.
Da schob sich einiges zusammen, von dem auch der Geisterjäger nicht verschont blieb. Er mußte sich in der neuen Landschaft zurechtfinden, ob es ihm paßte oder nicht. Auch als etwas verfremdetes Bild auf dem Monitor wirkte sie gefährlich und bedrohend.
Noch tat sich nichts. Für Suko ergab sich die Gelegenheit, Fragen zu stellen.
»Hören Sie«, wandte er sich an Ratkin. »Wie läuft das Programm weiter? Was geschieht noch?«
»Schau doch hin, Bulle.«
Suko hatte keine Lust, sich mit ihm zu streiten, deshalb stellte er Craig die gleiche Frage.
Der wischte erst einmal den Schweiß von der Stirn. »Es… es wird etwas passieren!« flüsterte er. »Es ist eines unserer härtesten Programme, wobei der Kämpfer, in diesem Fall John Sinclair, kaum eine Chance hat. Ich kenne keinen, der gewonnen hätte. Die Umwelt wird einfach zu feindlich, er kommt nicht raus. Hinzurechnen muß man auch die Monstren, die von allen Seiten erscheinen werden.«
»Danke, das reicht.«
Auf dem Monitor konnte Suko verfolgen, was weiterhin passierte.
Nicht einmal der Joy Stick brauchte bewegt zu werden, hier regierte die Magie über oder zusammen mit der Technik.
Eine gewisse Faszination konnte Suko der Szenerie nicht absprechen, auch wenn sein Freund John sich in diesem Mittelpunkt befand. Er fragte sich, wie der Geisterjäger reagieren und ob er es als erster schaffen würde, die Tücken des Spiels zu besiegen.
Schwer, sehr schwer würde es werden, denn John befand sich bereits in einer anderen Umgebung, die sehr gefährlich aussah, nicht nur wegen ihres roten Lichts.
Das unheimliche Glosen erinnerte an die Augen des Teufels. Es drang aus verschiedenen Eingängen, die die Seiten zweier Felswände aufrissen wie in die Wand gestanzte Löcher.
»Die Punkte da am Himmel«, meldete sich Craig Blooth, »das sind die Vögel.«
»Welche?«
»Mit ihren langen Schnäbeln verschlucken sie die Helden.«
»Ach ja?«
Im Hintergrund begann Ratkin zu lachen. Er hatte sich über die letzte Bemerkung gefreut. »Ja«, keuchte er und rieb seine Hände.
»Sie schlucken einfach alles.«
»Aber nicht John Sinclair.«
Er lachte glucksend. »Warte es ab, verdammt, warte es nur ab, du Hundesohn.«
Suko kümmerte sich nicht um das Schimpfwort. Die Szene auf dem Monitor interessierte ihn mehr, denn John Sinclair befand sich nun inmitten der Schlucht.
Blooth hatte von einer gewissen Chancenlosigkeit des Helden gesprochen, da mußte Suko ihm recht geben, denn was sich dort in der roten Düsternis der Höhlen bewegte, war furchtbar.
Widerliche Geschöpfe, grausam und eklig. Monstren aus anderen Dimensionen, die für das menschliche Auge zu dem Schlimmsten gehörten, was man ihm bieten konnte.
Johns Chancen sanken, wenn diese Bestien ihn auf einmal angriffen. Da reichte auch sein Vorrat an geweihten Silberkugeln nicht aus. So schnell, wie die angriffen, konnte er nicht nachladen.
Ratkin meldete sich. »Bis zu diesem Punkt ist der Held immer gekommen!« erklärte er gehässig. »Doch am Joy Stick spürt man zuerst die Hilflosigkeit. Man will ihn ja gewinnen lassen, nur schafft
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