0592 - Computer-Monster
neben dem Terminal stand und nachdenklich darauf niederblickte. »Was überlegen Sie, Craig?«
»Ich komme zu keinem erklärbaren Resultat. Die Zerstörung kann nicht der Technik angelastet werden.«
»Das glaube ich mittlerweile auch. Aber was ist passiert? Oder was kann passiert sein?«
»Ganz einfach. Das Programm existiert nicht mehr. Es ist gelöscht worden.«
Suko verengte seine Augen. »Muß ich mich damit abfinden, daß es John Sinclair ebenfalls nicht mehr gibt?«
»Es war der Teil eines Programms!« flüsterte Craig, als hätte er Furcht davor, die Antwort laut auszusprechen. »Er und diese drei lebenden Toten sind neu hineingekommen.«
»Versuchen Sie das, Craig!«
»Es hat keinen Sinn, Sir!«
»Bitte!«
Auf Nicks Lachen achtete keiner. Den Gefallen jetzt durchzudrehen, wollte Suko ihm nicht tun.
Craig versuchte alles, es hatte keinen Sinn. Er konnte das Programm nicht mehr durchlaufen lassen, der Computer sperrte sich dagegen. Möglicherweise lag es auch an der Diskette.
Suko roch es zuerst. Ein feiner Brandgeruch wehte gegen seine Nase. Die Quelle befand sich am Computer und möglicherweise dort, wo die Diskette eingeschoben worden war.
Auch Craig Blooth hatte den Geruch wahrgenommen. Er stand blaß da und schluckte.
»Die Diskette!« rief Suko! Er schleuderte Craig zur Seite und holte sie hervor. Fast hätte er seine Fingerspitzen verbrannt, so heiß war sie geworden.
Suko schleuderte sie auf den Boden, wo sie weiterglomm. Sie war nur mehr ein verbranntes Etwas, das noch einmal Feuer fing, als hätte sie Energie bekommen.
Die Flamme zischte auf, breitete sich aber nicht aus, sondern verbrannte die Diskette.
Suko hörte Craig stöhnen. »Jetzt ist es vorbei!« hauchte er. »Das war die letzte Chance!«
»Tatsächlich?«
»Ja, es ist alles zerstört worden. Ich glaube auch nicht, daß der Computer noch funktioniert. Die… die andere Kraft hat ihn ausgeschaltet und alles geschluckt.« Er starrte Suko so hoffnungsvoll an, als könnte er von ihm eine Lösung erwarten.
Suko schaute sich den Computer aus der Nähe an. In diesem Terminal brannte nichts, es hatte eben nur die Diskette erwischt. Nur half ihm das auch nicht, John Sinclair wieder aus irgendeiner verdammten Dimension hervorzuholen, vorausgesetzt, er lebte noch.
Als er sich umdrehte, meldete sich Nick Ratkin. »Ich habe dir doch gesagt, Bulle, daß der Teufel stärker ist. Brauchst du noch einen Beweis?«
»Sicher. Ich möchte, wenn es denn dann so sein sollte, vor der Leiche meines Kollegen stehen.«
»Masochist, wie?«
»Im Gegenteil.« Suko schlenderte auf ihn zu. »Ich glaube Ihnen nämlich nicht. Auch wenn die Diskette verschmort ist, bin ich nicht davon überzeugt, daß es John Sinclair nicht mehr gibt. Dazu haben wir beide schon zuviel erlebt und sind aus den gefährlichsten Situationen entwischt. Verstehen Sie?«
»Kaum.«
»Spielt auch keine Rolle. Jedenfalls werden wir uns daran machen, John Sinclair zu suchen. Wenn wir ihn gefunden haben, wird er auf diesem Monitor zu sehen sein.«
»Das glaubst du?«
»Ein Versuch lohnt sich.« Suko wandte sich an Craig Blooth. »Sie haben sicherlich nicht nur ein Programm zur Verfügung. Womit können Sie noch dienen?«
»Mit einigen Phantasien.«
»Computer-Spiele?«
»Ja.«
»Haben Sie die erfunden?«
»Auch, aber zumeist war es Nick. So etwas gehörte zu unseren Hobbys. Damit haben wir uns entspannt, nach dieser Hackerarbeit. Wir hätten die Programme bestimmt verkaufen können.«
»Dann nehmen Sie mal eine Diskette und legen Sie das Ding ein. Vielleicht finden wir Sinclair wieder.«
»Das ist nicht sicher.«
Suko blieb am Ball. »Sind die Programme magisch beeinflußt worden? Hat auch dort die Kraft des Teufels eine Rolle gespielt?«
Craig Blooth bekam große Augen. So etwas wie Staunen überzog sein Gesicht. Zugleich hob er die Schultern und gab einen leisen Stöhnlaut ab. »Es tut mir leid, Sir, aber das kann ich Ihnen beim besten Willen nicht sagen. Diese Dinge hat Nick übernommen…«
»Schon gut, Craig, danke.« Suko drehte sich um und ging auf Nick zu. Der hatte sich mittlerweile einen Kaugummi in den Mund gesteckt und malmte auf ihm voller Inbrunst herum. Dabei hatte er die Lippen zu einem breiten Grinsen verzogen.
Suko blieb vor ihm stehen. Er senkte nur sehr leicht den Kopf.
»Okay, Mr. Ratkin, ich will von Ihnen eine Antwort haben, und ich werde sie auch bekommen!«
Nicks Gesicht zeigte weiterhin den jungenhaften Ausdruck, auch wenn in seinen Augen
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