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0592 - Eine Welt in Trümmern

Titel: 0592 - Eine Welt in Trümmern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Tod.
     
    10.
     
    Sein Geist war die ganze Zeit über wach gewesen - in einem von Transitionsschocks erschütterten Gastkörper. Insgesamt hatte er drei Entmaterialisierungs- und drei Wiederverstofflichungsschocks registriert.
    Die Folge davon war, daß sich sein Paramagkörper nicht erholen konnte und die ganze Zeit über in tiefer Besinnungslosigkeit dalag.
    Jetzt schien die Schockwirkung jedoch langsam wieder abzuflauen. Der Geist des Paramags, der enger an den Körper gebunden war als er, begann sich zu regen. Das Unterbewußtsein des Magnetläufers gab die Herrschaft an das Ich weiter und zog sich in die tieferen Regionen des Gehirns zurück.
    Ralf Marten wartete den richtigen Zeitpunkt ab, dann übernahm er blitzschnell seinen Gastkörper. Er verspürte die kurze, heftige Gegenwehr des degenerierten Paramags, hatte jedoch keine Schwierigkeiten, seinen Geist zu verdrängen.
    Nur kurz flammte das paramagsche Ich noch auf, dann zuckte es unter Martens parapsychischem Griff, ohne jedoch seine Verdrängung verhindern zu können.
    Marten hatte noch einen nachhaltigen Eindruck von der Ungewißheit des Paramags; das Echo der bangen Fragen klang in ihm nach.
    Der Teleoptiker beherrschte nun wieder seinen Paramagkörper.. Jeder Nerv gehorchte ihm, jeder Nerv gab seine Empfindungen über das Gehirn an ihn weiter.
    Sein Körper erschauerte unter der Nachwirkung der drei aufeinanderfolgenden Transitionsschocks. Von seinen feingliedrigen Händen gingen Schmerzimpulse aus, die jedoch bereits im Abklingen waren.
    Wie mochte es erst seinen Kameraden in den Körpern von Asporcos ergangen sein, wenn schon die an die Transitionsschocks gewöhnten Paramags in permanente Bewußtlosigkeit verfallen waren!
    Marten bekam durch seine Facettenaugen verschwommene Eindrücke. Er sah die Felswand mit den PEW-Adern tausendfach reflektiert.
    Erst als er das durch die unzähligen Facettenflächen einfallende Licht bewußt in einem Brennpunkt vereinte, bekam er ein klares Bild seiner Umgebung.
    Von irgendwoher drang ein schriller Heulton an die empfindlichen Gehörnerven seiner riesigen Ohren, so daß er sie unwillkürlich einrollte.
    Um ihn lagen die sieben Asporcos in seltsam verrenkten Haltungen. Keiner von ihnen bewegte sich.
    Marten drehte seinen Kopf, bis er die ganze Höhle überblickt hatte.
    Die beiden oxtornischen Überlebensspezialisten waren verschwunden!
    Er kam mühsam auf die Beine und mußte sich erst einmal mit dem verlängerten Wirbel abstützen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren. Dann bewegte er sich auf seinen schwachen, unsicheren Beinen auf die Halle mit dem Planetarium zu.
    Der Boden der riesigen Halle war mit Paramagkörpern übersät.
    Manche von ihnen bewegten sich zaghaft, versuchten, auf die Beine zu kommen. Aber sie kümmerten sich nicht um ihre Artgenossen, die noch unter den Strukturerschütterungen litten.
    Ihre ganze Aufmerksamkeit galt dem Kuppeldach, auf dem sich das galaktische Zentrum mit all seiner gleißenden Sternenpracht zeigte.
    Marten folgte ihren Blicken.
    Die Projektion hatte sich nicht verändert, wohl aber hatte der Lichtpunkt, der den Meteorit darstellte, seine Position gewechselt.
    Er befand sich jetzt fast im Zentrum des Sternengewimmels.
    Hatte der Meteorit sein Ziel erreicht?
    Diese Frage beschäftigte Marten nur für einen Moment. Ihn interessierte der Verbleib der beiden Oxtorner viel mehr.
    Wo waren sie?
    Er konnte sie nirgends im Planetarium sehen, obwohl sie inmitten der Paramags allein durch ihre Größe aufgefallen wären.
    Waren sie den Robotern in die Hände gefallen? Was war geschehen, während er, Ralf Marten, und seine Kameraden in ihren bewegungsunfähigen Gastkörpern eingeschlossen waren?
    Marten-Paramag zuckte zusammen. Der Heulton, den er schon zuvor als schmerzhaft empfunden hatte, war noch schriller geworden und auf eine höhere Ultraschallfrequenz abgewandert.
    Aus der Halle drangen die Schreie der verstörten Paramags zu ihm. Der durchdringende Ton der Alarmsirene scheuchte sie auf und ließ sie ziellos umherirren.
    Es war irgend etwas passiert, das für die Paramags so überraschend kam wie für ihn selbst. Sie riefen durcheinander, rannten durch die Halle auf die Paratransaugen zu und fädelten sich ein, oder standen einfach da, die feingliedrigen Hände schützend gegen den Schädel gepreßt, und schrien hysterisch.
    Plötzlich schlugen noch andere Alarmsirenen an, bis es von allen Seiten des Planetariums in allen Tonlagen des paramagschen Gehörbereichs

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