0592 - Eine Welt in Trümmern
Lichtjahre durchmessenden Leuchtgebilde hatte.
Aber es gab auch echte Doppel-, Dreifach-, Vierfach- und Fünffach-Sterne in großer Zahl - Konstellationen, wie man sie in dieser Häufigkeit nur im galaktischen Zentrum fand.
„In diesem fünfdimensionalen Strahlungsfeld und bei diesen ungeheuren Magnetstürmen ist eine Ortung praktisch unmöglich", erklärte Wuriu Sengu. „Ich kann mir nicht vorstellen, wie die MARCO POLO den Meteorit finden will."
Die Mutanten reagierten nicht auf seine Worte. Ihnen war allen klar, welche Schwierigkeiten damit verbunden waren, innerhalb der Sternenballungsgebiete einen so winzigen Himmelskörper wie den Meteoriten zu suchen.
Aber im Augenblick beschäftigten sie sich mit näherliegenden Problemen.
„Die Aufrufe über die Kommunikationsgeräte kommen von außen", behauptete Betty Toufry. „Irgendwo zwischen den nahen Sonnen und den Wolken aus ionisiertem Wasserstoff muß es eine Station geben, die zum Meteorit eine Funkverbindung hergestellt hat."
„Vermutlich eine Station, die von Paramags bemannt ist", fügte Tako Kakuta hinzu.
„Oder ein Planet, der von Paramags bewohnt ist", meinte Son Okura.
Marten-Paramag nickte.
„Ich schließe mich der Meinung an, daß der Meteorit das Heimatsystem der Paramags erreicht hat. Warum sonst die Willkommensgrüße? Die Freude über das Eintreffen des Meteorits - über seine Rückkehr - ist unverkennbar."
Der Teleoptiker verstummte, als auf einem der größeren Bildschirme die Szenerie wechselte.
Wo eben noch eine rote Riesensonne, vielleicht eine oder zwei Lichtwochen vom Meteorit entfernt, zu sehen gewesen war, tauchte nun eine Reihe von schwächer leuchtenden Himmelskörpern auf. Obwohl diese Himmelskörper unterschiedlicher Größe verhältnismäßig hell waren, konnte man leicht erkennen, daß sie nicht selbst strahlten, sondern das Licht der Sonnen - und vor allem das der roten Riesensonne - reflektierten.
„Planeten!" entfuhr es Tama Yokida. Der Telekinet revidierte seine Ansicht jedoch schon im nächsten Augenblick. „Nein, das sind keine Planeten, sondern Planetentrümmer. Viele Planetoiden von verschiedener Größe und unregelmäßiger Form!"
Der Bildausschnitt wurde verändert, und dann war es ersichtlich, daß die Himmelskörper zu der roten Riesensonne gehörten, die nun in vielfacher Vergrößerung am Bildschirmrand zu sehen war.
„Kann das das Heimatsystem der Paramags sein - ein Trümmersystem?" sagte Ralf Marten. „Ich kann mir vorstellen, daß die rote Riesensonne einmal einen Planeten besessen hat, doch ist von dem nichts als einige Hunderttausend Trümmerstücke übriggeblieben. Eine kosmische Katastrophe vielleicht, wie sie sich im galaktischen Zentrum öfter ereignet.
Aber wer sollte sie überlebt haben?"
Betty Toufry starrte mit ihren Facettenaugen auf die Bildschirmvergrößerung, wo an die hundert Planetoiden groß genug zu sehen waren, daß man ihre unregelmäßige Form erkennen konnte. Einige von ihnen mochten sogar halb so groß sein wie der irdische Mond. Daneben gab es jedoch noch Tausende von Lichtpunkten, die eindeutig diesem Trümmersystem angehörten, jedoch wegen ihrer geringen Größe nur durch die Reflexion des Sonnenlichts sichtbar waren. Und wie viele Hunderttausende mußte es geben, die man mit bloßem Auge nicht ausmachen konnte, oder die hinter der Sonne standen!
Ein totes Trümmersystem? Nein, Betty Toufry schüttelte ihren Asporcokopf.
„In dem Trümmersystem muß es Paramags geben", behauptete sie. „Und dieser Meteorit muß ein Teil davon gewesen sein, bevor er in ein Raumschiff umfunktioniert wurde."
Ihre Kameraden starrten sie verblüfft an.
„Das könnte die Antwort darauf sein, warum die Paramags kein Raumschiff bauten", sagte Kitai Ishibashi beipflichtend.
„Natürlich! Sie brauchten nur einen geeigneten Planetoiden auszubauen. Vielleicht hatten sie nach dem Untergang ihrer Kultur auch nicht mehr die Möglichkeit, ein Generationenschiff, wie es dieser Meteorit zweifellos ist, zu bauen, und machten aus der Not eine Tugend. Daß uns erst Betty darauf stoßen mußte!"
„Euch ist noch etwas anderes entgangen", sagte die Telepathin.
„Habt ihr nicht gemerkt, daß die Mentalschwingungen des Paradox-I-Komplexes immer schwächer geworden sind..."
„Der Paradox-I-Komplex ist total verschwunden!" sagte Wuriu Sengu. „Damit ist eine große Gefahr für uns beseitigt."
„Ich weiß nicht, ob wir uns darüber freuen können", meinte Betty Toufry. Es hatte den Anschein,
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