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0592 - Eine Welt in Trümmern

Titel: 0592 - Eine Welt in Trümmern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ein. Die Viren werden wieder zu dem, was sie einmal gewesen sind - zu normalen Krankheitserregern."
    „Das ist nur ein schwacher Trost", meinte Rhodan.
    Der Arzt sah ihn ernst an.
    „Es war nicht als Trost gemeint, Sir, sondern ganz im Gegenteil.
    Solange die Viren intelligent waren und sich zu Kollektiven zusammenschlossen, konnte man sie sogar mit herkömmlichen Waffen wie Strahlern bekämpfen. Doch durch die Degeneration sind sie wieder in Parasitismus niedrigster Art zurückgefallen. Es sind bösartige, tödliche Krankheitserreger wie viele andere Virusarten auch - nur daß wir noch kein Mittel kennen, um sie zu bekämpfen. Und die Atmosphäre der MARCO POLO ist von ihnen durchsetzt."
    „Gibt es keine Chance, daß Sie ein wirksames Serum gegen diese Viren finden?" fragte Rhodan.
    „Unsere Chancen stehen nicht schlecht", meinte der Arzt zuversichtlich, „denn wir haben uns schon seit der ersten Begegnung mit den Virenungeheuern mit ihnen beschäftigt. Aber wer weiß, ob wir nicht bereits Opfer zu beklagen haben, bis wir ein Gegenmittel finden."
    Als Rhodan zusammen mit Fellmer Lloyd die Krankenstation verließ und sich auf dem Weg zur Kommandozentrale befand, meinte er deprimiert: „Jetzt bin ich so klug wie zuvor. Ich weiß immer noch nicht, was Galzhasta Rouk unter dem Einfluß der Paradox-Intelligenz bezweckte. Es muß mit den Viren zusammenhängen, das ist klar.
    Aber was nützt es dem Paradox-I-Komplex, wenn die Mannschaft der MARCO POLO von degenerierten Viren verseucht ist? Als Rouk das Ultimatum stellte, hatte es den Anschein, als besäße der Paradox-I-Komplex ein Machtmittel, um die MARCO POLO in seine Gewalt zu bekommen. Wenn ich nur klar sähe!"
     
    *
     
    Der Virologe ging daran, den Beweis für seine Hypothese zu erbringen.
    Er hatte in dem ersten Manipulator eine Virenkultur auf einem organischen Zellboden angesiedelt. Auf dem Bildschirm des Positronik-Mikroskops konnte er beobachten, wie die Viren in die Zellen eindrangen und das Plasma veranlaßten, neue Viren gleicher Art herzustellen. Ein ganz und gar gewöhnlicher Vorgang.
    Im zweiten Manipulator hatte der Virologe Viren auf einem PEW-Metall-Splitter angesiedelt, der von organischen Zellen umhüllt war. Hier spielte sich unter dem positronischen Mikroskop der gleiche Vorgang wie im ersten Manipulator ab: Die Viren vermehrten sich, indem sie die Zellen des Nährbodens absorbierten und umwandelten. Danach machten die so entstandenen Viren jedoch eine Verwandlung durch, die einer Metamorphose gleichkam. Durch den Einfluß der PEW-Strahlung schlossen sie sich zu Zellverbänden und ganzen Kolonien zusammen - und das Ergebnis konnte man mit freiem Auge beobachten: Es entstanden Kollektive, so groß wie die Faust eines Mannes, die sich in ständiger Bewegung befanden, aus denen jedoch kein einziger Virus mehr ausbrach. Der Individualtaster bestätigte die Vermutung, daß diese Viruskollektive Intelligenz besaßen, die mit der Vergrößerung des Kollektivs wuchs.
    Jetzt unternahm der Virologe seinen ersten Versuch.
    Er trennt mit einem Traktorstrahl ein Viruskollektiv gewaltsam von dem PEW-Metall und verschleppte es in den ersten Manipulator. Dort konnte er sehen, wie das Viruskollektiv in Minutenschnelle zusammenfiel. Unter dem Mikroskop wurde es deutlich, daß die Viren außerhalb des PEW-Strahlungsbereichs degenerierten. Sie standen untereinander nicht mehr in Beziehung, und der Individualtaster konnte nicht mehr die Spur einer Intelligenz anmessen.
    Der Virologe hob nun den gesamten Zellboden des Manipulators Imitsamt den darauf befindlichen Viren hoch und brachte ihn mittels des Traktorstrahls in den Manipulator II, wo das stark strahlende PEW-Metall untergebracht war.
    Es dauerte nicht lange, da mutierten die Viren unter dem Einfluß der Strahlung, schlossen sich zu Ketten, Verbänden und schließlich zu ganzen Kolonien zusammen, die man mit bloßem Auge sehen konnte.
    Damit hatte der Virologe noch zusätzlich bewiesen, daß ehemals „intelligente" Viren, die auf die Stufe von zum Parasitismus degenerierten Lebewesen zurückgefallen waren, durch neuerliche PEW-Bestrahlung wieder zu intelligenten Kollektiv-Viren mutiert werden konnten. Dieser Zyklus konnte beliebig wiederholt werden.
    Ein Ezialist hätte diese Forschungsergebnisse mit Rhodans Überlegungen integrieren können und wäre zweifellos zu einem alarmierenden Ergebnis gekommen. Aber der einzige Ezialist der MARCO POLO war nicht einsatzfähig und schwebte zwischen Leben und

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