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0592 - Eine Welt in Trümmern

Titel: 0592 - Eine Welt in Trümmern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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heulte.
    Es war zum Wahnsinnigwerden. Marten-Paramag hätte sich am liebsten in das nächste Paratransauge eingefädelt, um sich vor dieser quälenden Akustik in Sicherheit zu bringen.
    Aber er harrte aus, weil er wissen wollte, was das alles zu bedeuten hatte. Und mit ihm blieben viele Paramags im Planetarium, deren Wißbegierde größer war als ihre Furcht.
    Während die Alarmsirenen immer noch heulten, begannen die Bildschirme entlang der Wände zu leuchten. Und aus Lautsprechern ertönten Stimmen in der Sprache der Paramags.
    Die Stimmen waren größtenteils verzerrt und von Störgeräuschen überlagert.
    Doch kamen einzelne Worte klar verständlich zwischen dem Knattern und Heulen durch.
    „Willkommen" und „Vorsicht" waren die am häufigsten auftauchenden Begriffe.
    Wer entsandte den Paramags des Meteorits Willkommensgrüße?
    Ihre in der Heimat zurückgebliebenen Artgenossen?
    Marten-Paramag versuchte, die über die Bildschirmgalerie huschenden Bilder zu enträtseln. Doch es handelte sich fast ausschließlich um farbige Nebelschleier, Lichtkaskaden und andere verschwommene Leuchterscheinungen.
    Einmal glaubte er eine blaue Riesensonne zu erblicken, doch zerrann das Bild sofort wieder und machte den über den Bildschirm huschenden Schlieren Platz.
    Marten kam zu der Überzeugung, daß sich die Aufnahmeoptik - von wem immer sie auch aktiviert worden war - erst einspielen mußte.
    „Keine gewagten Manöver!" drang es in der Sprache der Paramags aus den verborgenen Lautsprechern. Und diese Warnung wiederholte sich immer wieder.
    „Keine gewagten Manöver!"
    Vermischt mit dieser Warnung waren immer wieder die verstümmelten Willkommensgrüße zu hören.
    Als Marten bemerkte, wie sich seine Kameraden in den Körpern der Asporcos bewegten, wandte er sich ihnen zu.
     
    *
     
    Toufry-Asporco kam als erste auf die Beine.
    „Wie geht es dir, Betty?" erkundigte sich Ralf Marten mitfühlend.
    „Danke", antwortete sie. „Es hat mich nur einen kurzen Kampf gekostet, um die Oberhand über den asporcischen Geist zu bekommen."
    Ähnlich äußerten sich auch die anderen, in deren Körper nach und nach wieder Leben kam.
    Nur Tako Kakuta erging es nicht so gut. Sein Asporco, der schon von Anfang an aufständischer als die anderen gewesen war, leistete dem Teleporter erbittert Widerstand. Tako Kakuta bekam seinen Gastkörper erst völlig in seine Gewalt, nachdem der Suggestor Kitai Ishibashi den rebellischen Geist des Asporcos beeinflußte.
    „Was hat dieser schreckliche Lärm zu bedeuten?" erkundigte sich Betty Toufry; ihr Asporcogesicht war schmerzverzerrt.
    „Vor wenigen Minuten war es noch schlimmer", behauptete Ralf Marten. „Es handelt sich um Alarmsirenen, die noch vor dem Aufflammen der Bildschirme einsetzten. Gleichzeitig mit den Bildschirmen wurden Kommunikationsgeräte aktiviert, über deren Lautsprecher ständig Aufrufe an die Paramags des Meteorits durchkommen."
    „Ich höre die Stimmen, wenngleich, kaum verständlich ist, was sie sagen", meinte Betty Toufry. „Sehen wir uns die Sache einmal an."
    Die sieben Mutanten in den Körpern von Asporcos suchten zusammen mit Marten-Paramag das Planetarium auf.
    „Die Bildqualität hat sich verbessert", erklärte Ralf Marten.
    „Jetzt kann man wenigstens Einzelheiten erkennen. Es scheint, als ob die Bildschirme die Umgebung des Meteorits zeigen - und zwar aus allen möglichen Blickwinkeln und in verschiedenen Vergrößerungen."
    „Das ist das galaktische Zentrum!" meinte Andre Noir. „Das Absolut-Zentrum der Galaxis!"
    Die Mutanten starrten schweigend auf die Bildschirmgalerie.
    Auf einigen Bildschirmen waren immer noch nebelartige Gebilde zu sehen, in denen sich das Licht der dichtstehenden Sonnen in allen Farben des Spektrums spiegelte. Doch handelte es sich dabei nicht um Bildstörungen, wie Ralf Marten anfangs angenommen hatte, sondern vielmehr um glühende Gaswolken, die aus feinster Materie bestanden.
    Diese Gaswolken waren überall im galaktischen Zentrum zu finden. Sie waren es, die das Licht der Sterne zerstreuten und den Eindruck erweckten, als flamme das gesamte Weltall. Einige von ihnen waren Lichtjahre entfernt, andere wieder schienen zum Greifen nahe.
    In diese leuchtenden Gaswirbel, die in der Hauptsache aus ionisiertem Wasserstoff bestanden, waren die Sterne eingebettet oder sie wurden von ihnen verschluckt. Die Sonnen standen hier so dicht, daß man sie optisch manchmal überhaupt nicht voneinander trennen konnte und den Eindruck von einem

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