0592 - Eine Welt in Trümmern
Schwerkraftfeld des Planetoidengürtels einzupassen."
Sie drangen weiter in die PEW-Dimension vor. Sie schossen mit solcher Geschwindigkeit dahin, daß sie ihre Umgebung nur verschwommen wahrnahmen. Sie ließen sich nicht von Lichteffekten beeindrucken, ignorierten die Locksignale und Strahlungsquellen und schlängelten sich durch die Reihen der auf ihrem Weg auftauchenden geometrischen Figuren durch.
Sie mußten jeglichen Mentalkontakt meiden, mußten jeder Mentalweiche ausweichen, um die Aufmerksamkeit der Paramags nicht auf sich zu ziehen.
Zweimal verhinderte Wuriu Sengu einen Zusammenstoß mit Magnetläufern aus dem Trümmersystem, der mit seiner Späherfähigkeit die Hindernisse durchdrang und die weit vor ihnen liegenden Gebiete erkundete.
Betty esperte die Gedanken von Neo-Paramags, die sich auf ihrem Weg befanden, über ein Dutzend Mal noch rechtzeitig, so daß sie eine Abzweigung wählen und der Gefahr ausweichen konnten.
Doch dann schien es, als resigniere sie.
Sie wurde langsamer und erklärte ihren Kameraden: „Jetzt können wir die Konfrontation nicht mehr länger hinausschieben." Auf die Fragen der Mutanten antwortete sie: „Wir nähern uns dem Sperrgebiet. Dort haben fünf Neo-Paramags Posten bezogen. Sie lassen niemand von der Meteoritenbesatzung durch. Aus ihren Gedanken geht hervor, daß hier das PEW-Netz des Meteorits endet... hinter der Kopplungsstelle liegt bereits das Verbundnetz des Trümmersystems."
„Wir könnten einfach an ihnen vorbeiteleportieren", schlug Tako Kakuta vor. „Dann vermeiden wir eine Auseinandersetzung und bleiben noch dazu unentdeckt."
„Ich möchte von einer Teleportation ins Ungewisse abraten", sagte Betty. „Wir haben keine Ahnung von den Bedingungen, die in der PEW-Existenzebene des Trümmersystems herrschen. Sie können die gleichen sein wie hier - oder aber auch grundverschieden. Nein, ich halte es für besser, wenn Kitai diese Angelegenheit übernimmt. Suggeriere ihnen eine hübsche Geschichte ein, daß sie uns passieren lassen."
Während die anderen zurückblieben, näherte sich Ishibashi-Paramag der Kopplungsstelle. Plötzlich schossen von verschiedenen Seiten aus geometrischen Figuren Neo-Paramags auf ihn zu. Doch bevor sie ihre Absichten verwirklichen konnten, wurden ihre Gehirne von Ishibashis Suggestivimpulsen überschwemmt.
Meine Kameraden und ich dürfen passieren - ihr müßt uns passieren lassen! befahl er ihnen. Und wenn wir außer eurer Reichweite sind, dann habt ihr diesen Vorfall zu vergessen.
Die Neo-Paramags verhielten sich völlig passiv, als die acht Mutanten in ihren Paramagkörpern an ihnen vorbeiglitten und im PEW-Labyrinth des Trümmersystems verschwanden.
Danach nahmen die Neo-Paramags ihre Posten wieder ein, als sei nichts geschehen.
14.
Von den beiden oxtornischen Überlebensspezialisten wußten die Mutanten, daß keiner der Planetoiden des Trümmersystems näher als tausend Kilometer am Meteorit war.
Dennoch dauerte es für ihre Begriffe nur wenige Minuten, bis sie das Ende der PEW-Verbindungsschiene erreicht hatten und sich an der ersten Polungsschleuse eines Planetoiden befanden.
„Jetzt müssen wir uns entscheiden, ob wir weiterhin auf der PEW-Existenzebene bleiben oder uns auf diesem ersten Planetoiden umsehen", sagte Betty.
„Dringen wir erst einmal tiefer ins Trümmersystem vor", meinte Kitai Ishibashi. „Die Gesetze der PEW-Dimension sind die gleichen wie auf dem Meteorit. Wir laufen also nicht Gefahr, daß wir uns während der Paratransdeformation durch unser Verhalten verraten. Wenn wir diese Existenzebene dagegen verlassen, sind wir eher einer vorzeitigen Entdeckung ausgesetzt."
„Aber eben weil wir auf der PEW-Existenzebene keine Entdeckungen machen können, sollten wir sie verlassen", hielt Ralf Marten dagegen. „Wir sind ja hier, um uns Informationen über das Volk der Magnetläufer zu beschaffen."
„Ralf hat recht", sagte Betty. „Ich dafür, daß wir weniger Wert darauf legen, eine möglichst große Strecke zwischen dem Meteorit und uns zu bringen - schließlich wollen wir noch rechtzeitig umkehren können, wenn wir merken, daß der Paradox-I-Komplex erwacht."
Die anderen Mutanten schlossen sich Bettys und Ralfs Meinung an, und selbst Kitai Ishibashi änderte seine Ansicht.
Der Suggestor bot sich sogar an, die PEW-Dimension als erster zu verlassen und in der Nähe befindliche Paramags nötigenfalls in ihrem Sinne zu beeinflussen.
Betty hatte nichts dagegen.
Ishibashi-Paramag fädelte
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