0592 - Eine Welt in Trümmern
verständigte sich durch „Symbolisieren", indem man aus der frei verfügbaren Substanz dieser Dimension Muster und Symbolgruppen bildete. Aber im Prinzip war es das gleiche wie die akustische Verstärkung in der vierten Dimension.
Die Mutanten nahmen die Wunder der PEW-Existenzebene als gegebene Tatsachen hin.
Ralf Marten fuhr fort: „Es fädeln sich immer wieder degenerierte Paramags in das PEW-Netz ein, und die Neo-Paramags haben ganz schön damit zu tun, sie an der mentalen Kontaktgebung zu hindern. Wir werden also nicht sonderlich auffallen."
„Wahrscheinlich doch", meinte Betty Toufry, während sie sich an der Seite der anderen durch die gigantisch und endlos scheinende PEW-Röhre gleiten ließ. „Denn wir müssen unbedingt zusammenbleiben. Und acht Paramags, die unzertrennlich sind, müssen Aufsehen erregen."
„Wir werden den Neo-Paramags ausweichen", erklärte Wuriu Sengu.
„Und den geometrischen Gebilden und den strahlenden Koordinierungspunkten", fügte Kitais Ishibashi hinzu.
„Achtung!" rief Wuriu Sengu und verlangsamte die Geschwindigkeit. „Hinter der roten Nebelwand hält sich eine Gruppe von vier Neo-Paramags auf. Sie scheinen zwar mit der mentalen Kontaktgebung an einem unendlich großen geometrischen Gebilde beschäftigt, aber man kann nie wissen."
„Ich bin bereit", erklärte Kitai Ishibashi, der Suggestor.
Die rote Nebelwand, von der Wuriu Sengu gesprochen hatte, hatte sich inzwischen tiefblau verfärbt und stieß feinste Tropfen grellgelber Farbe ab, die senkrecht in die Höhe stiegen und sich dort zu einer Echomauer zusammenschlossen.
Die Mutanten waren von diesem Phänomen nicht im mindesten beeindruckt. Sie konzentrierten sich voll und ganz auf die Begegnung mit den Neo-Paramags.
„Wir können nicht ausweichen", erklärte Wuriu Sengu. „Es zweigt nirgends ein Weg ab."
„Ich vernehme die Gedanken der vier ganz deutlich", meldete sich Toufry-Paramag. Sie war den anderen vorausgeeilt und hatte sich in die tiefblaue Wolke eingehüllt. „Vielleicht entgehen wir so ihrer Aufmerksamkeit. Sie sind noch immer damit beschäftigt, das geometrische Riesengebilde abzufahren. Sie haben es schon tausendmal getan und müssen es noch tausendmal tun, um das Einfädelungsmanöver endgültig abzuschließen."
„Was verstehen die unter einem ‚Einfädelungsmanöver'?" wollte Son Okura wissen.
„Ich werde versuchen, es herauszufinden."
Betty konzentrierte sich wieder auf die Gedanken der Neo-Paramags.
Die Prophezeiungen haben sich erfüllt... Der Tag der Wiederkehr ist gekommen... Und wir und die flammende Lebenskulisse sind Zeugen, wie sich eine von neun Lücken im Lebensboden schließt...
Betty hatte genügend Phantasie, um sich vorstellen zu können, daß mit der flammenden Lebenskulisse der Weltraum gemeint war, der hier von unzähligen nahen Sonnen und von leuchtenden Wolken aus ionisiertem Wasserstoff und feinster Materie erhellt wurde und zu lodern schien. Ebenso war ihr klar, daß mit dem Lebensboden das Trümmersystem gemeint war.
Und, wie vermutet, gehörte der Meteorit in eine Lücke innerhalb des Trümmersystems. Aber die Neo-Paramags dachten, daß mit dem Meteorit eine von neun Lücken geschlossen wurde.
„Es scheint, daß noch weitere acht Raumschiff-Meteoriten unterwegs sind", berichtete Betty ihren Kameraden. Und während sie weiterhin den Gedanken der Neo-Paramags lauschte, gab sie die erhaltenen Informationen simultan weiter.
„Mit dem Einfädelungsmanöver ist die genaue Einpassung des Meteorits in das PEW-Verbundnetz gemeint. Er muß wieder den Platz einnehmen, auf dem er sich früher befunden hat - damit wird eine noch größere Stabilisierung des Systems erreicht...
Mehr kann ich dazu nicht erfahren."
„Was ist mit den anderen acht Lücken?" erkundigte sich Tako Kakuta. „Kannst du nicht erfahren, wann sie sich schließen werden und wo sich die acht fehlenden Raumschiff-Meteoriten befinden?"
„Die Neo-Paramags wissen es vermutlich selbst nicht", antwortete Betty, die ihre telepathischen Fühler wieder zurückgezogen hatte. „Außerdem haben sie im Moment anderes im Kopf. Sie konzentrieren sich voll und ganz auf das Einfädelungsmanöver, das erst nach vielen weiteren Durchfahrungen des geometrischen Gebildes endgültig abgeschlossen ist."
„Aber zwischen dem Meteorit und dem Trümmersystem besteht bereits eine PEW-Verbindung?" fragte Wuriu Sengu.
„Natürlich", sagte Betty. „Es geht den Paramags nur noch darum, den Meteorit in das
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