0592 - Eine Welt in Trümmern
einer kurzen Pause fuhr er fort: „Aber um die restlichen Fragen zu klären, müßten Sie die Körper von Paramags übernehmen. Ich kann es Ihnen natürlich nicht befehlen, sondern bin auf Ihre freiwillige Unterstützung angewiesen."
„Ich wüßte nicht, was ich lieber täte", rief Kitai Ishibashi, „als einen Paramag zu übernehmen."
„Natürlich", stimmte Andre Noir zu. „In den Körpern der Asporcos sind wir vor den Neo-Paramags sowieso nicht mehr sicher."
„Außerdem wird es Zeit, daß wir uns im Trümmersystem umsehen", schloß Tako Kakuta an.
„Darum wollte ich Sie ersuchen", sagte Tulocky. „Aber ich möchte Ihnen nicht verschweigen, daß es ein gefahrvolles Unternehmen ist. Vor allem ist zu befürchten, daß Sie von den Neo-Paramags entlarvt werden."
„Wir werden uns zu wehren wissen", entgegnete Betty. „Unsere stärkste Waffe sind immer noch unsere parapsychischen Fähigkeiten."
„Setzen Sie diese aber nicht zu großzügig ein", warnte Tulocky.
„Wenn Sie von den Neo-Paramags entdeckt und als Zeitgeschädigte erkannt werden, wird man Sie als harmlos einstufen. Zeigen Sie dagegen, welche Fähigkeiten in Ihnen stecken, könnte das die Neo-Paramags zu schärferen Maßnahmen veranlassen. Verhalten Sie sich also unauffällig."
„Wir werden unsere Fähigkeiten nur im äußersten Notfall einsetzen", versprach Betty. „Aber was soll inzwischen mit den Asporcos geschehen?"
„Darum kümmern wir uns schon", sagte Ortokur. „Ich glaube nicht, daß sie uns Schwierigkeiten machen werden, solange sich der Paradox-I-Komplex nicht rührt. Nach Ihrer eigenen Aussage hat sie die harte suggestive Mentalstrahlung wahnsinnig gemacht. Das ist jetzt nicht zu befürchten. Wir werden schon mit ihnen fertig."
„Dennoch sollten Sie nie vergessen, daß der Paradox-I-Komplex nach wie vor existent ist!" sagte Tulocky.
„Wahrscheinlich ist das intelligent gewordene PEW-Metall des Meteorits mächtiger als je zuvor. Es tarnt nur seine Fähigkeiten, um sie im günstigsten Moment überraschend einsetzen zu können. Wenn Sie die Mentalausstrahlung der Paradox-Intelligenz wahrnehmen, brechen Sie das Unternehmen sofort ab und kehren Sie hierher zurück!"
„Mit diesem Paket voll guter Ratschläge kann ja gar nichts schiefgehen", spottete Ralf Marten.
„Wenn Sie die Ratschlage beherzigen, stehen Ihre Chancen gar nicht so schlecht", entgegnete Tulocky. „Ich sorge mich nicht ohne Grund. Mir wäre ein aktiver Paradox-I-Komplex lieber als ein zurückhaltender. So stellt er einen Gefahrenfaktor dar, mit dem jederzeit zu rechnen ist."
Wuriu Sengu, der mittels seiner Späherfähigkeit die umliegenden Räumlichkeiten nach geeigneten Wirtskörpern abgesucht hatte, nutzte die Gelegenheit, um das Ergebnis seiner Beobachtungen bekanntzugeben.
„Der nächste Querkorridor führt in einen Maschinenraum, in dem die Neo-Paramags an die hundert ihrer degenerierten Artgenossen untergebracht haben", berichtete er. „Sie haben keine Wachen zurückgelassen, so daß es nicht auffällt, wenn wir sieben Paramags kapern."
Sie legten die dreihundert Meter zu dem beschriebenen Maschinenraum auf verschiedene Weise zurück.
Marten-Paramag fädelte sich in eine PEW-Ader ein und bediente sich der Paratransdeformation.
Tako Kakuta teleportierte mit Toufry-Asporco und Noir-Asporco.
Die beiden Oxtorner nahmen sich jeder zwei Asporcokörper unter die Arme und flogen mittels ihrer Antigraveinrichtungen zum Zielort.
Dort herrschte bereits Aufregung unter den Paramags, weil sie mitangesehen hatten, wie drei Asporcos materialisierten. Als sie vier weitere Asporcos in Begleitung der beiden riesenhaften Oxtorner erblickten, gerieten sie beinahe in Panik.
Nichtsdestoweniger lösten sich sieben Paramags aus der hundertköpfigen Gruppe und begaben sich trotz des Paratransdeformationsverbots zur nächsten PEW-Polungsschleuse.
Einer von ihnen hob die feingliedrige Hand in Richtung der beiden Oxtorner und rief ihnen in Interkosmo zu: „Viel Vergnügen mit den Asporcos!"
Tulocky brachte zum erstenmal nach vielen Stunden wieder ein Lächeln zustande.
„Hals- und Beinbruch!" rief er den Mutanten in den Körpern der Paramags zu.
*
Marten-Paramag erwartete seine Kameraden bereits auf der PEW-Existenzebene.
„Es herrscht hier ein ganz schönes Durcheinander", sagte er zu ihrem Empfang. Das „Sprechen" in der PEW-Dimension beruhte bekanntlich nicht auf Schallübertragung, noch hatte es etwas mit Gedankenübertragung zu tun. Man
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