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0593 - Das Zeichen

0593 - Das Zeichen

Titel: 0593 - Das Zeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weiß ich sogar. Sarah mag zwar mächtig sein und einiges können, alles kann sie auch nicht. Ich bin davon überzeugt, daß wir ihn finden werden. Vielleicht wartet er schon im Haus auf uns.«
    »Hoffentlich.«
    Sarah mußte an meiner Seite bleiben, als wir den Weg zurückgingen. Sie hielt den Kopf gesenkt, blieb plötzlich stehen und schaute sich furchtsam um.
    Auch ich ging nicht weiter. »Was haben Sie?«
    »Da…«, hauchte sie. »Ich glaube, sie … sie kommen.«
    »Wer kommt?« fragte der Rabbi.
    Sarah duckte sich plötzlich, sprang zur Seite, als wollte sie in eine besonders dicke Nebelwand eintauchen.
    Sie glitt auch hinein, nur war es keine natürliche Nebelwand, sondern ein Gemisch aus Geistwesen.
    Todesengel…
    Halb Mensch, halb Geist.
    Drei waren es insgesamt, und zu ihnen gesellte sich ein vierter Todesengel.
    Der Rabbi wurde aschfahl. »Rachel!« ächzte er, »gütiger Herrgott, das ist meine Rachel.«
    Er wollte sich auf sie stürzen, ich konnte ihn soeben noch zurückhalten, was mich wiederum davon abhielt, einzugreifen. Als ich es versuchte, war es zu spät.
    Die Todesengel machten ihrem Namen alle Ehre. Sie hatten sich diejenige geholt, die mit dem Feuer spielte und verlor.
    Wir hörten Sarah schreien. Schrill und voller Todesangst, aber sie befand sich bereits nicht mehr in unserer Welt. Vor unseren Augen löste sie sich auf, wurde von den Mensch/Geistern hineingezogen in die Dimension, wo die Todesengel darauf warteten, Menschen zu sich holen zu können.
    Ein letzter Schrei verwehte, danach war es ruhig.
    Tief atmete der Rabbi durch. »Werden wir sie noch einmal wiedersehen?« fragte er.
    Ich schüttelte den Kopf.
    Das war ihm Antwort genug. Vor mir noch betrat er sein Haus.
    ***
    Und wieder hörte ich den Schrei. Diesmal hatte ihn der Rabbi ausgestoßen.
    Ich raste los, zog die Waffe und trat fast die Tür zu Nathans Zimmer auf.
    Da saßen sie zusammen – Vater und Sohn. Der Rabbi hielt Nathan umklammert und weinte vor Freude. Wie mir schien, war der Sohn völlig gesund, er hatte seinen Todesengel letztendlich noch abwehren können, was ich ihm von ganzem Herzen gönnte. Vielleicht auch durch das Zeichen auf seinem Handballen.
    Ich ging hin, schaute auf seine Linke und sah, daß das M nicht mehr vorhanden war.
    »Es hat mich gerettet«, flüsterte er. »Das M des Erzengels hat mich vor dem Tod bewahrt.«
    »Ja, Sie haben recht.«
    »Wie?« fragte er seinen Vater, »wie ist das möglich?«
    Selbst der Rabbi, der oft um Rat gefragt wurde, wußte keine Antwort zu geben. Er hob nur die Schultern, meinte aber dann: »Danke nicht nur dem Erzengel, sondern auch unserem Schöpfer und ein wenig John Sinclair, denn ohne ihn…«
    Er redete ins Leere, denn ich war gegangen. Ich wollte doch keinen Dank hören, keine Lobreden, zudem war ich müde. Das Wetter und der Umschwung hatten mich geschlaucht.
    Ich ging zum Wagen, setzte mich hinter das Lenkrad und wollte starten, als sich das Telefon meldete. Bevor ich abnahm, warf ich einen Blick auf die Uhr.
    Schon nach Mitternacht.
    »John, verflixt, endlich ereiche ich dich!« Die Stimme meines Freundes Suko klang laut und gleichzeitig besorgt.
    »Ja, ich bin da.«
    »Und?«
    »Was und?«
    »Sir James erzählte mir, daß du wahrscheinlich in Schwierigkeiten steckst. Wo bist du denn? Ich komme…«
    »Wo ich bin?« Plötzlich mußte ich lachen. »Ich bin auf dem Weg nach Hause, Suko.«
    »Das soll ich dir glauben.«
    »Ja, wenn du mir einen Gefallen tun willst, Suko, stell eine Flasche Bier kalt, ich habe einen wahnsinnigen Durst.«
    »Das werde ich machen.«
    »Okay, bis gleich dann.« Ich startete und rollte hinein in die trägen Nebelschleier…
    ENDE

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