Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0594 - Maniac und Marylin

0594 - Maniac und Marylin

Titel: 0594 - Maniac und Marylin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
sehr breite Armreifen, in die erotische Motive eingraviert worden waren. Von der leicht gebräunten Haut hob sich der Schmuck hell ab.
    Sie drehte sich auf der Stelle. Unterhalb der Hüfte war das Kleid weit geschnitten und schwang in die Höhe. »Na, wie gefalle ich dir, Willy?« Sie wollte es immer wieder hören, denn es gab für sie nichts anderes als ihren Körper.
    »Gut.«
    »Ich steche andere aus, wie?« Sie kam langsam näher, und der Agent roch auch ihr Parfüm.
    »Das kann man wohl sagen.«
    »Ich will es auch, Willy. Ich will alle ausstechen, verstehst du? Alle.«
    »Dagegen habe ich nichts.«
    Sie nahm neben ihm Platz, die Sesselkante war breit genug. »Das habe ich alles für ihn getan!« flüsterte sie. »Einzig und allein für den Maniac, der gleich erscheinen wird.«
    »Meinst du?«
    »Er wird kommen, Willy, davon bin ich überzeugt. Der Maniac wird hier erscheinen.«
    »Nun ja, mal sehen.«
    Sie stand wieder auf. »Bitte, du mußt mir glauben. Er mag nämlich keine Ungläubige.«
    Style grinste. »Was habe ich denn mit ihm zu tun? Da mußt du dich an den wenden, der ihn erschaffen hat.«
    »Das werden wir auch.«
    »Wir?«
    »Genau, mein Lieber. Von nun an werde ich Maniac nicht von der Seite weichen. Marylin und Maniac, hört sich gut an, wie?«
    »Ja, ein schöner Titel.«
    Sie stach mit dem Zeigefinger gegen ihn. »Kein Titel, Willy, oder nicht nur einer. Ich werde ihn in die Realität umsetzen, darauf kannst du dich verlassen.«
    Style winkte ab und erhob sich. »Ich weiß nicht, Mädchen, was heute mit dir los ist, aber irgendwie tickst du nicht mehr richtig. Na ja, kann am Wetter liegen.« Er nahm sein dünnes Leinenjackett auf.
    »Dann werde ich mal verschwinden.«
    »Wohin denn?«
    Style streichelte ihre linke Wange, bevor er sie tätschelte. »Ins Bett, Süße, einfach ins Bett. War ein verdammt langer Tag, und ich bin kaputt. Matt, ausgelaugt.«
    »Dann willst du ihn nicht sehen?«
    Willy verdrehte die Augen. »Himmel, Gesäß und Wolkenbruch, ich kenne ihn aus dem Film.«
    »Er sieht besser aus, wenn er lebt.«
    »Ja, ja, ich glaube dir alles, Süße. Wirklich, ich glaube dir alles. Tu du mir den Gefallen und laß mich in Ruhe. Wir telefonieren wieder miteinander. Ich werde die einzelnen Vertragspunkte noch einmal mit dir durchgehen.«
    »Es wird keinen Vertrag mehr geben«, erklärte sie. »Denn ich gehöre zu Maniac!«
    Style verzog das Gesicht. »Nun mach doch nicht wieder so einen Wirbel. Schlaf mal ein paar Stunden, träume meinetwegen von deinem sweety Monster. Morgen früh sieht alles anders aus.«
    Marylin schaute ihn fast bedauernd aus ihren grünen Nixenaugen an. »Es ist schade, daß du so ungläubig bist, Willy. Es ist sehr schade für uns alle.«
    Der Agent sagte nichts mehr. Er wollte weg, denn das Mädchen war ihm unheimlich geworden. In der Diele hingen die Bilder der Schauspielerin an den Wänden. Vergrößerte Fotos, die Marylin in allen möglichen Positionen zeigten. Mal bekleidet, mal nackt. Sie war auch mit dem Maniac zu sehen, diesem glatzköpfigen Metallgeschöpf. Ein widerlicher Kerl, wie man ihn auch nur in einem Horrorfilm verkaufen konnte. Unsinn, daß so einer leben sollte.
    »Also dann«, sagte Willy, öffnete die Tür – und blieb stehen, als hätte er einen Schlag abbekommen.
    Vor der Tür stand er.
    Riesig, gewaltig, tödlich.
    Hinter Willy jubelte Marylin. »Maniac, endlich bist du da – endlich…«
    ***
    Willy Style verstand die Welt nicht mehr. Er bewegte sich nicht und glotzte nur.
    Der Maniac trug sogar die Kleidung aus dem Film. Jemand mußte sie ihm angezogen haben, denn als er abtransportiert wurde, da war er »nackt« gewesen.
    Unter dem grauen Jackett verdeckte das rote Hemd den Stahlkörper. Bei den Beinen war es die Hose, und selbst seine eisernen Füße steckten in klobigen Schuhen.
    Eine Krawatte trug er ebenfalls. Aus der Kragenöffnung wuchs der metallene Hals, um in ein schreckliches Gesicht überzugehen.
    Es bestand ebenfalls aus Metallplatten. Nieten verbanden die einzelnen Teile. Die runden Köpfe schauten noch hervor, und sie schimmerten selbst an den abstehenden Ohren, die an die eines kleinen Elefanten erinnerten. Die Nase bestand aus einem klobigen Stück Blech. Der Mund stand offen und war gleichzeitig verzerrt.
    Zwischen den beiden Kiefern schimmerten helle, starke Zähne, mit denen er mehr als nur Fleisch durchbeißen konnte. Dann gab es noch die Augen. Im Film hatten sie in einem düster-gefährlichen Rot geleuchtet. Sie

Weitere Kostenlose Bücher