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0594 - Maniac und Marylin

0594 - Maniac und Marylin

Titel: 0594 - Maniac und Marylin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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drehte vorsichtig den Kopf und peilte über seine linke Schulter hinweg.
    Noch stand der Maniac bewegungslos auf dem Fleck. Er sah aus, als würde ihn alles nichts angehen, das allerdings täuschte. Die einzige Person, die alles nichts anging, war Marylin. Sie zeigte es deutlich, indem sie ihre Schultern anhob.
    Willy spürte die Gefahr. Er merkte, daß von der Gestalt etwas ausging, das auf ihn überströmte. Ein dünner, aber gefährlicher Strom.
    Stehenbleiben oder die Flucht versuchen?
    Style entschied sich für die Flucht!
    Er hämmerte die Klinke nach unten, riß die Tür auf, die nicht abgeschlossen war, und wollte springen.
    Der Maniac war schneller.
    Wie er das geschafft hatte, konnte Willy nicht sagen. Jedenfalls hämmerte eine Pranke auf seine Schulter, riß das dünne Hemd entzwei und schützte auch die Haut nicht.
    Willy spürte die Wärme seines eigenen Blutes, das eine feuchte Spur hinterließ, dann riß ihn die Klaue zurück!
    Er fiel zu Boden.
    Als er aufschlug, sah er den mächtigen Fuß des Maniacs über seinem Gesicht.
    Marylin drehte sich zur Seite.
    Willy Style schrie nicht einmal, dennoch rannte Marylin in den anderen Raum, wo sie gegen die hohe Scheibe fiel und ihr heißes Gesicht kühlen wollte.
    Sie dachte nichts, sie wollte nichts denken, und sie drehte sich erst um, als sie den typischen Klang der Schritte erkannte. Der Maniac kehrte zurück.
    Beide starrten sich an.
    »War es gut?« fragte er.
    »Ich… ich weiß nicht.«
    »Doch, es war gut, denn er hätte uns verraten, ganz jämmerlich verraten.«
    Marylin nickte. »Ja, dann war es wohl gut.«
    Sein Mund verzog sich noch mehr. In den Winkeln knirschte dabei das Blech. »Ich bleibe bei dir, Marylin, das wolltest du doch – oder?«
    »Sicher.« Sie konnte schon wieder lächeln. »So war es doch abgemacht – oder?«
    Dann fiel sie ihm in die Arme…
    ***
    In Camdon Town, nahe des Grand Union Canal, war der Truck gefunden worden. Er parkte zwischen zwei Laternen und gegenüber eines Fabrikgrundstücks, das durch eine hohe Mauer und ein breites Eisentor gesichert worden war. Einer der hier häufiger entlangfahrenden Zivilstreifen war das Fahrzeug aufgefallen, zudem war nach dem Truck gefahndet worden, und die beiden Beamten gaben die Meldung ab, die auch uns erreichte.
    Wir saßen noch im BMW. Vom Ort des Geschehens waren wir nicht einmal weit entfernt. Suko fuhr die Camdon Road an, die uns in die Nähe des Kanals brachte.
    Zwei Streifenwagen der Metropolitan Police hatten den Truck in die Zange genommen. Experten der Spurensicherung waren ebenfalls eingetroffen und hatten das Blut an der aufgebrochenen Tür entdeckt.
    Es mußte von dem Truckfahrer stammen, wie wir den Kollegen berichteten.
    »Da hat aber jemand Kraft gehabt«, sagte einer der Männer und wischte Schweiß vom Glas seiner Brillengläser.
    »Das kann man wohl sagen.«
    »Wer schafft denn so etwas?« fragte ein anderer.
    »Keine Ahnung.« Ich deutete auf die Ladefläche. »Dürfen wir uns dort einmal umsehen?«
    »Klar, nur werden Sie nichts finden.«
    »Was denn, zum Beispiel?« wollte Suko wissen.
    »Das sieht aus, als hätten sie Filmdekorationen transportiert. Alles künstlich.«
    »Wir werden sehen.«
    Suko und ich kletterten auf die Ladefläche. Zwei Scheinwerferkegel gaben uns Licht. Der Beamte hatte sich nicht geirrt. Zwischen den Wänden stapelte sich tatsächlich eine Filmdekoration. Künstliche Mauern, Büsche, eine auf alt gemachte Treppe, auch Büsche und Bäume und noch die Einrichtung einer Wohnung, die teilweise zertrümmert war. Zwei Standscheinwerfer wurden durch Haken gehalten.
    Tote sahen wir auch.
    Sie lagen in der Ecke, ausgeblutet, beschmiert, mit schrecklichen Verletzungen gezeichnet.
    Natürlich künstliche Leichen, deren Tod im Film hautnah gezeigt wurde.
    Ich schüttelte den Kopf und erinnerte mich daran, daß ich die Leiche des Truckfahrers gesehen hatte. Ihre Verletzungen waren ähnlicher Art gewesen.
    Suko verfolgte die gleichen Gedankengänge wie ich. »Nur ein Film, John?« fragte er. »War es wirklich nur ein Film?«
    Ich hob die Schultern. »Das kann ich mir schlecht vorstellen, wenn ich an den Trucker denke.«
    »Wenn man nur wüßte, wer diesen Streifen gedreht hat.«
    »Das läßt sich leicht feststellen.«
    »Klar.« Ich suchte trotzdem weiter und hatte Glück, daß eine alte Regieklappe in den Schein meiner zusätzlich eingeschalteten Bleistiftleuchte geriet.
    »Marylin und Maniac«, zitierte ich den Titel.
    »Wie?«
    Ich wiederholte

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