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0594 - Maniac und Marylin

0594 - Maniac und Marylin

Titel: 0594 - Maniac und Marylin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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grellen Augen aufgebläht. Ein mordlüsternes Ungeheuer, ein tödliches Geschoß auf vier Rädern, das alles zermalmen würde, was ihm in die Quere kam.
    »Fahr schneller, fahr schneller!« Tinny sprach mit dem Wagen. Sie schlug gegen den Lenkradring, sie bewegte ihren Körper rhythmisch, als könnte sie dem Fiat so noch mehr Tempo verleihen.
    Das ging nicht mehr, die Grenze war erreicht. Auf der linken Seite rollten zwei kleinere Trucks dahin. Tinny huschte an ihnen vorbei und erkannte nach dem Überholvorgang, daß sich das Licht des Truckscheinwerfers verändert hatte.
    Es strahlte jetzt aus einer anderen Richtung in ihren Wagen hinein.
    Der Unheimliche hatte die Fahrbahn gewechselt. Er raste nun auf der rechten Überholspur und holte auf.
    Das war nicht zu schaffen. Nein, das packte sie nicht. Tinny merkte, wie sehr ihre Chancen schmolzen. Wie lange konnte sie noch das Tempo halten? Eine halbe Minute vielleicht.
    Die Angst preßte ihr die Kehle zu. Wenn sie Luft holte, schnappte sie wie ein Fisch.
    Dann war er neben ihr.
    Sie hörte ihn, der Motor donnerte, die Reifen sangen über den Asphalt. Tinny hatte das Gefühl, als sollte sie von dem mörderischen Truck gefressen werden.
    Die Blonde schaute nach rechts. Das Führerhaus des Wagens befand sich mit ihrem Fiat auf einer Höhe. Die Gestalt hinter dem Lenkrad erkannte sie nicht, dazu war ihr Sichtwinkel einfach zu schlecht, aber sie merkte, daß er sie vernichten wollte.
    Er drehte das Steuer nach links.
    Ein Stoß nur mit dem Truck, und der Fiat flog von der Bahn. Ob hinter ihr frei war, konnte Tinny nicht sehen, sie riskierte es einfach und fuhr ebenfalls nach links.
    Er blieb am Ball, drückte weiter und lief mit konstanter Geschwindigkeit neben ihr her.
    Was dieses Monstrum vorhatte, lag auf der Hand. Es wollte die Blonde und den Fiat von der Bahn in den Graben abdrängen. Bei dem Tempo hatte sie kaum eine Chance zu überleben.
    Sie befand sich bereits auf dem linken Streifen, Buschwerk huschte vorbei. Die andere Bahn lief auf der anderen Seite entlang.
    Der Truck drückte weiter.
    Sekunden noch, dann hatte er sie von der Fahrfläche geschleudert.
    Ein Anticken würde bereits ausreichen.
    Da bremste sie ab.
    Sie hämmerte den Fuß auf das Pedal, hörte hinter sich den schrillen Klang einer Hupe und merkte gleichzeitig, wie der Wagen wegschwamm. Ihre Reifen waren nicht mehr die besten.
    Zwar versuchte Tinny durch Gegenlenken den Fiat zu halten, das gelang ihr nicht mehr.
    Plötzlich sah sie keine Asphaltfläche mehr, sondern einen hellen und dunklen, tanzenden Wirrwarr, in den die langen Lichtlanzen ihrer Scheinwerfer stachen.
    Die Büsche.
    Auch der Graben war vorhanden. Der Fiat holperte hinein, bekam einen Stoß und lernte fliegen.
    Tinny saß starr auf dem Sitz, hatte die Hände in ihr blondes Haar gekrallt und schrie wie verrückt.
    Der Schrei brach urplötzlich ab, als der kleine Fiat einem Geschoß gleich in die Büsche brach…
    ***
    Ich war traurig, fertig, deprimiert, denn mein Freund Suko und ich hatten uns die Zeit genommen und waren nach Schottland gefahren, um meinen Vater zu besuchen.
    Horace F. Sinclair hatte bis vor kurzem zu den agilen Rentnern gehört. Er war aktiv gewesen, er hatte in der kleinen Stadt mitgemischt, Politik gemacht und war auch ein gerngesehener Gast an den Stammtischen gewesen. Das alles lag zurück, das war nicht mehr vorhanden, seit Mary Sinclair, meine Mutter, von einem Vampir namens Will Mallmann entführt worden war und weder mein Vater noch ich wußten, wie es ihr erging und wo sie sich befand.
    Zwar hatte ich die Bedingungen des Dracula-Nachfolgers, wie Mallmann sich gern sah, erfüllt und den Blutstein besorgt, aber meine Mutter hatte ich nicht freibekommen.
    Der Blutstein befand sich noch in meinem Besitz, und ich wußte nicht, ob sich Mallmann noch einmal melden würde.
    Bei meinem Vater hatte er es nicht getan. Horace F. Sinclair war in den letzten Wochen zu einem gebrochenen Mann geworden. Keine Energie mehr, kein Feuer, keine Aktivität, einfach nichts. Nur Leere, und ebenso leer wirkte sein Blick.
    Was hatte ich ihm sagen sollen? Trost zusprechen? Ich hatte es versucht und einsehen müssen, daß es nichts half. Nein, mein Vater konnte mit Trost ebenso wenig anfangen wie ich. Wir waren beide angeschlagen.
    Ich hatte es besser, denn mein gefährlicher Job lenkte mich von dem einem Problem ab. Dad aber war ausgestiegen, lebte als Rentner, er hatte zwar nie Zeit, wie alle Rentner, in Wirklichkeit kreisten seine

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