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0595 - Der Werwolf-Dämon

0595 - Der Werwolf-Dämon

Titel: 0595 - Der Werwolf-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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müssen mehr wissen, dann können wir die Polizeiarbeit unterstützen, unsere Erkenntnisse mit denen des Inspektors zusammenfügen. Hat es in der letzten Zeit irgendwelche ungewöhnlichen Vorfälle gegeben? Vielleicht, daß Hausoder Nutztiere verschwanden? Daß sich in der Nacht, zu ungewöhnlichen Zeiten, jemand im Dorf herumtrieb? Oder auch bei Tage?«
    Lenard schüttelte den Kopf. »Gehen Sie«, wiederholte er, und Zorn und Trauer schwangen in seiner Stimme. »Es gibt nichts mehr, was wir Ihnen sagen können. Tun Sie Ihre Polizeiarbeit, gehen Sie.«
    »Die Stelle, an der Ihr Sohn getötet wurde - wo genau war das? Vielleicht hilft es uns schon weiter, wenn wir sie uns ansehen. Vielleicht finden wir Spuren, die Inspektor Perrots Leute nicht gefunden haben, weil sie nicht wußten, wie diese Spuren überhaupt aussehen?«
    »Was wollen Sie damit eigentlich sagen?« fragte die Großmutter mißtrauisch. »Sie machen die ganze Zeit über so eigenartige Andeutungen…«
    Plötzlich erhob sich der Junge. »Es ist das, was ich dir gestern schon sagte«, entfuhr es ihm. »Kommen Sie, ich zeige Ihnen die Stelle.«
    »Philippe«, rief Lenard scharf. »Du…«
    »Laß ihn. Er ist alt genug, um zu wissen, was er tut«, sagte die Großmutter beruhigend. »Und vielleicht finden Monsieur Zamorra und seine Begleiterin ja tatsächlich noch etwas heraus.«
    Der Junge hatte das Zimmer bereits verlassen.
    »Ich habe ihm verboten, nachts in den Wald zu gehen«, brummte Lenard verdrossen. »Und es gefällt mir ganz und gar nicht, daß du dich einmischst. Philippe ist mein Sohn!«
    »Und mein Enkel«, entgegnete die alte Frau stur. »Es ist auch noch nicht Nacht.«
    Fragend sah sie Zamorra an.
    »Wir passen auf ihn auf«, versprach der Dämonenjäger. »Und wir sorgen dafür, daß er wieder hier eintrifft, sobald wir gesehen haben, was er uns zeigen will.«
    »Der Teufel wird- Sie holen, wenn dem Jungen etwas zustößt!« grollte Lenard. »Es reicht, daß wir Jean verloren haben. Und was wollen Sie überhaupt tun? Haben Sie eine Waffe, falls die Bestie auftaucht?«
    Zamorra lächelte.
    »Was wir Ihnen sagen können, haben wir Ihnen bereits gesagt«, erwiderte er. »Ich danke Ihnen für Ihre erschöpfenden Auskünfte und Ihre bemerkenswerte Gastfreundlichkeit.«
    Als sie draußen vor dem Haus standen, fragte Nicole: »Mußte das unbedingt sein? Von wegen, was wir Ihnen sagen können…«
    Zamorra sah sie bedauernd an. »War vielleicht etwas übertrieben. Aber, zum Teufel, was haben wir diesen Leuten denn abverlangt? Gut, sie sind in Trauer und wahrscheinlich an der Grenze ihrer Belastbarkeit. Aber wir sind hier, um ihnen zu helfen.«
    »Das sehen sie anders.«
    »Es scheint hier etliche Leute zu geben, die das anders sehen. Sheriff Pernod… pardon, Perrot, der Bürgermeister, jetzt Monsieur Bouix. Mal sehen, wer uns als nächster ein paar Steinchen in den Küchengarten wirft.«
    Philippe kam jetzt auch aus dem Haus und gesellte sich zu ihnen. »Kommen Sie«, sagte er. »Ich zeige Ihnen die Stelle. Sagen Sie - sind Sie etwa wirklich der Professor Zamorra?«
    »Was wollen Sie damit sagen?« fragte der Dämonenjäger.
    »Der Mann, von dem ich einen Haufen Bücher über okkulte Erscheinungen und Dämonismus gelesen habe?«
    »Sieht so aus, ja«, erwiderte Zamorra. »Ich hätte nicht gedacht, hier einen Fan zu treffen. Aber Vorsicht -Autogramme gebe ich nicht.«
    »Ich will kein Autogramm. Ich bin nur froh darüber, Sie mal persönlich kennenzulernen. Ich habe mich eingehend mit den Dingen befaßt, über die Sie schreiben.«
    Zamorra hob die Brauen. Philippe klang ziemlich altklug.
    »Na, dann werden Sie ja ahnen, weshalb wir hier sind. Und vermutlich haben Sie auch schon eine Theorie, wer Ihren Bruder ermordet hat.«
    »Die anderen glauben es mir nicht, sie bezeichnen so etwas als Spinnerei. Dabei sind die alten Leute hier recht abergläubisch. Hinter vorgehaltener Hand munkeln sie genau das, was sie mir zu sagen verbieten. Ich bin froh, daß Sie gekommen sind, Professor. Es war - ein Werwolf, nicht wahr?«
    »Ein normaler Mensch«, erwiderte Zamorra, »war es jedenfalls nicht…«
    ***
    Als sie die drei Personen auf der Straße sah, trat Zia Thepin erschrocken in den Eingang des Krämerladens zurück. Der Junge, das war wohl Philippe Bouix, der kleine Bruder des Toten.
    Des Mannes, den sie…
    Des Mannes, den der Wolf in ihr ermordet hatte. Nicht sie, nicht Zia Thepin. Die Bestie in ihr war es gewesen.
    Und jetzt ging der kleine Bruder des

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