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0595 - Der Werwolf-Dämon

0595 - Der Werwolf-Dämon

Titel: 0595 - Der Werwolf-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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überwinden.
    Sie schüttelte den Kopf. »Du kannst nicht mit mir gehen, Fenrir. Du bist anders als ich.«
    Für mich spielt das keine Rolle. Ich helfe dir, ich kann einfach nicht anders, verstehst du das nicht?
    Doch, sie verstand es.
    Sie erinnerte sich an den Jungen, den sie einst vom Werwölfiscben hatte fernhalten wollen. Er wollte ein Werwolf werden, aber sie hatte es nicht zugelassen. Damals, in ihrem ersten Leben vor der Bestrafung. Und doch war er zum Werwolf geworden. Der Junge, der sich später Remus Lykoff nannte… [5]
    Deshalb verstand sie jetzt auch Fenrir.
    »Draußen lauert der Dämon«, sagte sie leise. »Ich wußte bereits von ihm. Wir werden noch in dieser Stunde gehen. Wirst du mir helfen, den Wolfsdämon zu täuschen und vor ihm zu fliehen?«
    Der Graue nickte.
    Und er kam sich dabei nicht einmal wie ein Verräter an seinen Freunden vor…
    ***
    Lykandomus war bereits näher, als Zia Thepin ahnte. Er befand sich in der Nähe der Hütte.
    Noch zögerte er anzugreifen, weil er irgendwie spürte, daß eine Entscheidung bevorstand. Aber dann erkannte er, was geschah.
    Zia Thepin bereitete ihre Flucht vor.
    »Du kommst nicht weit«, flüsterte er. »Ganz bestimmt - du kommst nicht weit…«
    Das Rudel lechzte nach der Beute. Ob eine Werwölfin in ihren Fängen starb oder ein Mensch, das war den Bestien egal.
    Sie warteten auf den Befehl ihres Anführers.
    »Wenn sie das Haus verläßt, dann…«
    ***
    »Ich habe ein ungutes Gefühl bei dieser Sache«, sagte Nicole. »Ich spüre, daß Zia in Gefahr ist. Wir sollten den weißmagischen Schutz noch jetzt anlegen.«
    Zamorra hob die Brauen. »Jetzt sofort? Mitten in der Nacht?«
    »Alles, was wir dafür brauchen, haben wir doch in deinem ›Einsatzkoffer‹, oder?«
    »Schon«, brummte der Parapsychologe. »Aber vermutlich hat sich Zia jetzt wieder zum Schlafen gelegt. Wenn wir erneut bei ihr auftauchen, wird sie zu recht sauer sein. Es reicht, daß wir sie einmal gestört haben.«
    »Wir brauchen sie nicht zu stören«, widersprach Nicole. »Wir müssen die Hütte ja nicht betreten. Wenn wir sie mit der gleichen Abschirmung versehen wie Château Montagne und das Beaminster-Cottage, brauchen wir nur draußen herum zu laufen. Ich habe mir das umliegende Grundstück zwar noch nicht genau ansehen können, aber ich denke, es wird Möglichkeiten geben, die Schutzkuppel weit genug zu ziehen. Und wenn es nicht gehen sollte, dann benutzen wir eben die Hauswände selbst. Dann darf sie sich eben nicht aus dem Fenster lehnen, wenn Gefahr droht, Chef.«
    Wenn sie ihn Chef nannte, meinte sie es bitterernst.
    »Wieder eine deiner Vorahnungen?« fragte er.
    »Vielleicht…«
    »Na schön. Ich hole das Köfferchen, und dann gehen wir ans Werk. Wenn du unbedingt meinst, daß es so dringend ist…«
    Ein paar Minuten später waren sie auf dem Weg zurück…
    ***
    Zia packte in fliegender Eile ihre Sachen. Es war nicht viel, das sie mitnehmen wollte. Sie war ohnehin nicht mit irdischen Besitztümern gesegnet.
    Eine große Packtasche reichte völlig aus. Alles, was sie wirklich brauchte, fand darin Platz.
    Eine seltsame Beklommenheit breitete sich in ihr aus. Sie spürte, daß die Gefahr immer näher kam, ihre Klauen nach ihr ausstreckte.
    Der Dämon, der sie töten wollte, war nahe.
    Ein wenig bedauerte sie, wieder einmal gehen zu müssen. In diesem Dorf hätte sie sich einleben können.
    Doch es sollte nicht sein. Sie mußte das kleine Haus aufgeben und ohne Abschied verschwinden, ohne die Miete für den Rest des Monats abwohnen zu können, ohne Kündigung…
    Und sie wußte nicht, wohin sie jetzt gehen würde, was auf sie dort wartete. Sie wußte nur, daß es ein erneuter Abschied war.
    Auch von ihrer Arbeit. Denn sie konnte nicht in der näheren Umgebung bleiben. Das war zu riskant.
    Sie konnte auch nicht darauf warten, daß Zamorra und Nicole Duval den Dämon unschädlich machten, denn weitaus größere Gefahr bestand darin, daß Zamorra sie durchschaute.
    Auffordernd nickte sie Fenrir zu. »Gehen wir.«
    Sie verließ die kleine Hütte, die Packtasche über die Schulter geworfen. Fenrir tapste neben ihr.
    Sie verschwanden in der Dunkelheit.
    Und das Böse folgte ihnen lautlos durch die Nacht, bereit, mit mörderischer Macht zuzuschlagen!
    ***
    Nur wenige Minuten darauf trafen Zamorra und Nicole wieder bei der Hütte ein.
    Licht brannte nicht mehr, und für Zamorra war das der Hinweis, daß sich Zia Thepin tatsächlich wieder schlafengelegt hatte.
    »Hier stimmt etwas

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