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0595 - Der Werwolf-Dämon

0595 - Der Werwolf-Dämon

Titel: 0595 - Der Werwolf-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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weil wir die besseren Voraussetzungen haben.«
    »Ach, ja?« ertönte eine Stimme aus dem Hintergrund. »Letzter Stand der Dinge war doch wohl, daß Sie mir nicht ins Handwerk pfuschen sollten, oder?«
    »Perrot!« seufzte Zamorra. »Hallo, Inspektor. Gehören Sie auch zu den Schlafwandlern?«
    Da entdeckte der Polizist den Wolf, der wenige Schritte hinter den drei Menschen stehen geblieben war. Sofort flog Perrots Hand unter die Jacke, um die Pistole hervorzureißen.
    »Vorsicht!« schrie er auf. »Zur Seite! Schnell!«
    Im nächsten Moment schoß er bereits.
    »Sind Sie wahnsinnig?« entfuhr es Zamorra. »Hören Sie auf zu schießen, Sie Narr!«
    »Weg da!« brüllte Perrot erneut und zielte beidhändig auf Fenrir, der aufjaulend zur Seite sprang und irritiert hin und her tänzelte.
    Der erste Schuß hatte ihn noch verfehlt.
    Und einen zweiten abzufeuern, gelang dem Inspektor nicht mehr.
    Zamorra war bereits bei ihm und schlug ihm die Pistole aus den Händen.
    Die Waffe flog durch die Luft und schlug auf den Asphalt. Der Schuß löste sich, die Kugel klatschte in einen Zaunpfosten.
    Hier und da gingen in den Häusern Lichter an.
    Durch die Todesfälle war man sensibel geworden - und neugierig.
    Fenrir knurrte.
    Nicole machte eine abwehrende Handbewegung.
    Verschwinde! rief sie in einer Gedankenbotschaft dem Wolf zu.
    Fenrir knurrte abermals. Dann wirbelte er herum und verschwand in der Dunkelheit.
    Gehört Schießwütigkeit eigentlich zur Einstellungsvoraussetzung bei der französischen Polizei? fragte er noch telepathisch bei Zamorra und Nicole an.
    Zamorra erinnerte sich - ihr gemeinsamer Freund, Chefinspektor Robin aus Lyon, hatte seinerzeit auf die Werwölfin Zia Thepin geschossen. [4]
    Perrot starrte Zamorra wütend an. »Haben Sie den Verstand verloren, Mann? Wieso haben Sie mich daran gehindert, diese Bestie unschädlich zu machen?«
    »Das war keine Bestie. Das war Fenrir.«
    »Ein Wolf«, sagte Perrot und hob seine Pistole auf. »Fenrir? Gehört er etwa zu Ihnen? Spielt keine Rolle, höchstens als juristisches Nachspiel für Sie wegen Verletzung der Aufsichtspflicht. Der Wolf hat zwei Menschen getötet. Er gehört erschossen.«
    »Sie verkennen die Situation«, sagte Zamorra.
    »Sie verkennen die Situation!« entgegnete Perrot. »Sie haben mich an der Erfüllung meiner Dienstpflicht gehindert. Irgendwo da draußen läuft deshalb jetzt eine Killerbestie frei herum. Sie haben mich tätlich angegriffen. Ich verhafte Sie wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt.«
    »Machen Sie sich nicht lächerlich, Inspektor«, mischte sich Dominique jetzt ein. »Dieser Mann hat mir eben im Wald das Leben gerettet. Und Sie wollen ihn einsperren?«
    »Er hat mich daran gehindert…«
    »Einen Fehler zu begehen, Monsieur«, sagte Dominique ernst. »Der Wolf ist harmlos. Er hat uns den ganzen Weg hierher friedlich begleitet, und er hat im Wald versucht, uns alle zu beschützen, als wir von dem Rudel angegriffen wurden.«
    »Rudel?«
    »Vielleicht sollten Sie sich erst einmal über die Fakten informieren«, sagte Nicole, »ehe Sie hier mit Ihrem Schießprügel herumfuchteln, unseren zahmen Wolf abschießen und meinen Chef wegen Ihrer eigenen Narretei verhaften.«
    »Ihr zahmer Wolf war heute nachmittag aber nicht bei Ihnen, als Sie eintrafen.«
    »Spielt das eine Rolle?« Zamorra deutete mit ausgestrecktem Arm in Richtung des Waldes. »In der Nähe der Lichtung, auf der Jean Bouix starb, liegen drei tote Wölfe. Wir haben sie erlegt. Das sind die Bestien, die hier auf Menschenjagd gehen. Überzeugen Sie sich davon. Aber möglichst bald, ehe der Rest des Rudels sie wegschleppt und auffrißt. Aber selbst dann werden Sie die Blutspuren finden.«
    Schwarze Blutspuren, fügte er in Gedanken hinzu.
    »Wenn Sie Monsieur Zamorra verhaften«, sagte Dominique, »erstatte ich gegen Sie Anzeige wegen Amtswillkür.«
    Perrot runzelte die Stirn.
    »Hinzu kommt«, ergänzte Nicole, »eine Dienstaufsichtsbeschwerde. Ich denke, ich werde mich so oder so bei der Staatsanwaltschaft in Rouen über Sie beschweren. Bei der Art und Weise, wie Sie versuchen, uns loszuwerden, scheint es mir, als versuchten Sie die Aufklärung der beiden Verbrechen selbst zu behindern. Der Grund dafür würde mich sehr interessieren.«
    Nicole sprach sehr laut, die Menschen hinter den erleuchteten Fenstern der benachbarten Häuser bekamen das alles sehr deutlich mit.
    »Sehen Sie sich im Wald um«, sagte Zamorra ebenso laut, und dann schilderte er den Überfall auf

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