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0596 - Geheimprojekt X

0596 - Geheimprojekt X

Titel: 0596 - Geheimprojekt X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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das einmal gewesen.
    Sein Machtkristall war allerdings nicht zerstört worden, als Ted entthront wurde. Und seitdem gab es zwei Dhyarra-Kristalle der legendären 13. Ordnung.
    Einen besaß Ted, den anderen Eysenbeiß - wenn der noch lebte, woran Zamorra aber seit dem Aufenthalt in Lucifuge Rofocales Welt zweifelte.
    Nicht jeder konnte einen Dhyarra 13. Ordnung benutzen. Es bedurfte eines bestimmten Para-Potentials.
    Ted besaß es, Eysenbeiß aber nicht, und die Benutzung des Machtkristalls hatte ihn einst in den Wahnsinn gestoßen, bis es ihm gelungen war, diesen Wahnsinn zu manifestieren und abzustreifen.
    Auch Zamorra verfügte nicht über das entsprechende Para-Potential. Bei ihm reichte es gerade, einen Kristall 4. Ordnung mit Ach und Krach beherrschen zu können.
    »Ich habe gestern schon mit Ghaagch darüber gesprochen«, erklärte Ted. »Er ist einverstanden.«
    »Womit?«
    »Daß ich ihm den Kristall gebe.«
    »Rob hat recht. Du mußt wirklich verrückt sein«, entfuhr es Nicole, und Zamorra nickte dazu. »Das Risiko ist viel zu groß«, fuhr Nicole fort. »Wenn Ghaagch den Kristall benutzt, wird er wahnsinnig. Und was glaubst du, was passiert, wenn ein wahnsinniger Meegh hier zu toben beginnt? Er kann ganz Texas in Schutt und Asche legen. Er kann die ganze Erde zerstören. Im günstigsten Fall hockt er sich sabbernd in eine Ecke und stirbt in ein paar Tagen oder einer Woche.«
    »Aber er ist kein Mensch. Sie alle sind keine Menschen. Wir wissen nicht, ob die Meeghs ebenso reagieren wie wir und die Ewigen. Er soll den Kristall ja auch nicht benutzen, er soll ihn nur einfach wirken lassen.«
    »Und wie soll das gehen? Damit die Kristall-Magie wirken kann, bedarf es einer mentalen Steuerung. Wer soll die durchführen? Etwa du? Dhyarras funktionieren doch nur bei direkter Berührung.«
    »Ich glaube, daß es funktioniert«, sagte Ted bestimmt, »und was die Risiken angeht: Zur Not haben wir ja jetzt die Feuerwehr im Haus.«
    Damit sah er Zamorra und Nicole auffordernd an.
    Nicole schüttelte entschieden den Kopf.
    »Ohne mich!«
    »Die Meeghs kennen sich mit Dhyarra-Kristallen aus«, erinnerte Ted. »Habt ihr vergessen, wovon ihre Spider angetrieben werden? Im Maschinenraum stehen riesige Schwarzkristalle, sie sind die Energielieferanten! Entartete, schwarze Dhyarras im Superformat, von denen wir nicht wissen, woher sie stammen, wie sie entstanden, wie sie auf diese Größe gebracht worden sind, und die Meeghs selbst schweigen sich darüber aus! Aber sie arbeiten mit diesen Kristallen. Sie wissen um die Gefahr, so wie wir wissen, wie gefährlich ein Atomkraftwerk sein kann.«
    »Ein Atomkraftwerk ist gegen einen Dhyarra-Kristall so harmlos wie eine Wachskerze im Vergleich zum Waldbrand«, warf Nicole ein.
    »Auch mit einer Wachskerze kann man 'nen Waldbrand entfachen, aber ein Gegenfeuer dämmt den Waldbrand ein. Ich werde es versuchen.«
    »Und wenn wir dich mit Gewalt davon abbringen?«
    Ted sah Nicole direkt an.
    »Und wenn du dir dann ewig Vorwürfe machst? Weil es vielleicht hätte funktionieren können und du es verhindert hast?«
    »Niemand kann das sagen.«
    »Eben. Vielleicht bin ich nicht so hartgesotten wie du. Ich werde Ghaagch den Dhyarra-Kristall geben. Und dann sehen wir, was daraus wird!«
    Zamorra sah Ted nachdenklich an.
    Dann sagte er leise: »Du bringst uns damit möglicherweise alle um… Na gut, tu es!«
    ***
    CHÂTEAU MONTAGNE, FRANKREICH, 23:15 Uhr:
    Fooly war so schnell wie möglich ins Château zurückgekehrt. Zamorra mußte davon erfahren, daß in Ted Ewigks Villa eingebrochen worden war.
    Natürlich wußte Fooly, daß Zamorra und Nicole nach Amerika gereist waren. Mit den Regenbogenblumen wäre es ihm ein Leichtes gewesen, ihnen zu folgen - aber damit wäre er nur bis nach Florida gekommen, zu Tendykes Bungalow.
    Von dort nach El Paso war es immer noch eine erhebliche Strecke, und es blieb fraglich, ob man einen Drachen auf das Firmengelände der Tendyke Industries lassen würde…
    Deshalb beschritt Fooly den anderen Weg.
    Er suchte Raffael Bois auf, den alten Diener, der eigentlich schon längst jenseits des Pensionsalters war, der aber ohne seine Arbeit nicht leben konnte. Der über 90jährige Mann war aus dem Château nicht mehr fortzudenken, gehörte gewissermaßen ›zum Inventar‹. Zwei seiner ganz besonderen Vorzüge waren seine absolute Zuverlässigkeit und die Tatsache, daß er offenbar keinen Schlaf brauchte. Wann immer dieser Mann gebraucht wurde, war er präsent. Er war

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