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0596 - Geheimprojekt X

0596 - Geheimprojekt X

Titel: 0596 - Geheimprojekt X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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»Wenn du einfach so einschaltest, kriegt Eysenbeiß in der Zentrale mit, daß wir ihm ans Leder wollen! Laß mich machen. Dieser Raumer besitzt ein paar technische Raffinessen, von denen Eysenbeiß nach teuflischem Ermessen nichts wissen kann.«
    Er bekam den Zwerg im Genick zu fassen, lupfte ihn aus dem Sessel und nahm selbst Platz.
    Asmodis' Finger flogen über die Sensorschalter.
    Es ging ihm nicht darum, einen Blick in die Zentrale zu werfen. Das hätte er mit der Dreifingerschau einfacher haben können.
    Er wollte Eysenbeiß nur beschäftigen!
    Der sollte gleich vor einem Rätsel galaktischen Formats stehen, nur hing der Erfolg der Aktion davon ab, woran Eysenbeiß sich noch erinnern konnte.
    Asmodis hatte vor einiger Zeit von Taran die gleiche Information erhalten, über die auch Zamorra verfügte, daß Eysenbeiß nämlich den Teil seiner Erinnerung verloren hatte, die sich mit Zamorra und seinen Gefährten befaßte.
    Hatte er damit auch vergessen, was die INFERIOR für ein Raumschiff war?
    Ein Prototyp, der mit irdischer Technologie bestückt worden war!
    Die Ewigen mochten schon vor undenklichen Zeiten damit begonnen haben, von Stern zu Stern zu fliegen und ein galaxienweites Imperium aufzubauen. Sie mochten über eine fantastische Antriebstechnik verfügen, die ihnen erlaubte, Geschwindigkeiten millionenmal schneller als das Licht zu erreichen…
    Aber was Elektronik anging, waren die Ewigen die reinsten Stümper. Irgendwie fanden sie dazu keine Beziehung.
    Dynastie-Computer waren schwerfällige Riesenapparate, wie sie Konrad Zuse schon in seinen Anfangszeiten nicht mehr zusammengeschraubt hatte. Selbst zehn bis fünfzehn Jahre alte IBM-Rechner, die längst ins Museum gehörten, waren teilweise leistungsfähiger als die Dynastie-Apparate, mit denen die Ewigen die Verkürzungskonstante der Raumkrümmung für ihre Überlichtflüge oder sogar Zeitreisen berechneten.
    Deshalb hatten die Alphas seinerzeit begierig nach dem Angebot gegriffen, den der Mensch Rhet Riker ihnen gemacht hatte: Ein Technologietransfer auf gegenseitiger Basis. Die Erde bekam Dynastie-Technik, und dafür lieferte die T.I. Elektronik.
    Daß dabei eine Partei die andere auszutricksen versuchte, lag in der Natur der Sache. Weil den Ewigen ja nicht daran gelegen sein konnte, daß die Erde eine interstellare Raumfahrt entwickelte.
    Wie Riker es seinerseits fertigbrachte, daß die Ewigen nicht zu stark durch irdische Computertechnik auf diesem Gebiet wurden, das hatte Asmodis bisher noch nicht herausgefunden.
    Die INFERIOR war das erste Raumschiff der Ewigen, das mit neuester irdischer Computertechnik ausgestattet war. Inzwischen mußte es weitere Raumer dieser Art geben, aber damals hatte Asmodis einfach nicht widerstehen können und sich das Jagdboot der nagelneuen R-Klasse gleich unter den Nagel gerissen.
    Die damalige Besatzung hatte er, als Alpha Issomad getarnt, längst abmustern lassen und mit manipuliertem Gedächtnis heimgeschickt.
    Raumschiffe dieses Typs wurden normalerweise von mindestens zwölf Ewigen geflogen, die sich zudem noch von einem Heer von Robotern unterstützen ließen. Allein drei Ewige waren in der Zentrale nötig, um alle Funktionen zu erfüllen - früher.
    Dieses mit irdischer Elektronik gespickte Monstrum brauchte soviel Personal nicht. Asmodis kam mit zwei Leuten aus: mit Huntington und dem Elf.
    Man mußte mit den Einrichtungen nur zurechtkommen!
    Erinnerte sich Eysenbeiß noch daran, daß dieses Raumschiff der damalige Prototyp einer neuen Modellgeneration gewesen war? Oder war auch das aus seinem Gedächtnis gelöscht worden, und er hielt die INFERIOR für ein halbwegs normales Jagdboot?
    Die optischen Unterschiede in der Instrumentierung waren nicht sehr auffällig, und der Ewige Yared Salem, in dessen Körper Eysenbeiß geschlüpft war, hatte der Dynastie den Rücken gekehrt, lange bevor es das Technologie-Joint-Venture mit der T.I. gab. Auf Salems Wissen zurückgreifen, das konnte Eysenbeiß in diesem Fall also nicht helfen.
    Und das war ganz gut so…
    Asmodis begann die Sensortasten zu bedienen. Seine Finger flogen in atemberaubender Geschwindigkeit über die Schaltflächen.
    Der Visorkom war eigentlich für die Kommunikation innerhalb des Raumschiffs gedacht, jetzt aber zeigte er Asmodis, welche Unterprogramme benutzt wurden und was diese bewirkten.
    Teuflisches Grinsen flog über Asmodis' Gesicht, als sich der einstige Fürst der Finsternis schließlich zurücklehnte und mit dem Druck der Enter-Taste den

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