0597 - Das letzte Asyl
herausgekommen sind.
Bisher hat diese Methode geklappt, und wir haben im Augenblick keine andere Möglichkeit als den telepathischen Kontakt, um euch den Weg zu WABE 1000 zu weisen. Macht weiter so, Betty! Ihr braucht nur die augenblickliche Richtung beizubehalten, dann kann gar nichts schief gehen. Wir bleiben mit der MARCO POLO immer in eurer Nähe.
Danke, Fellmer.
Betty Toufry wandte sich ihren Kameraden in den Paramag-Körpern zu, die sie umringten und sie aus ihren Facettenaugen erwartungsvoll anstarrten.
„Wir haben es bald geschafft", erklärte Betty ihnen. „Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, daß wir auf ein anderes Paratransauge ausweichen mußten. So sind wir unserem Ziel ein beträchtliches Stück nähergekommen."
„Während du dich mit Fellmer Lloyd unterhieltst, wäre es uns beinahe an den Kragen gegangen", sagte Kitai Ishibashi und deutete mit seinem 90 Zentimeter langen, feingliedrigen Paramagarm auf zehn Paramags, die entlang einer Wand standen und ihnen den Rücken zukehrten.
„Was ist passiert?" wollte Betty Toufry wissen.
„Es scheint, als seien wir hier in Geheimanlagen herausgekommen, zu denen nur wenige Zutritt haben", antwortete Ralf Marten an Ishibashis Stelle. „Kaum daß wir hier Fuß gefaßt haben, kamen diese zehn Wachtposten aus einer Polungsschleuse gestürzt und bedrohten uns mit ihren Waffen.
Zum Glück schaltete Kitai schnell genug und konnte ihnen seinen Willen aufzwingen, bevor sie das Feuer eröffneten."
„Mit solchen Zwischenfällen werden wir ständig rechnen müssen", sagte Betty Toufry unbeeindruckt. Sie wandte sich den zehn Wachtposten zu und befahl Kitai Ishibashi: „Laß den frei, der ganz rechts steht, Kitai."
Der Suggestor zog sich aus dem Gehirn des von Betty bezeichneten Paramags zurück, so daß er geistig frei war.
Der Paramag wirbelte herum, kaum daß er seinen eigenen Willen zurückbekommen hatte und brachte seine Waffe in Anschlag. Doch noch bevor er sie abdrücken konnte, wurde sie ihm von Tama Yokidas telekinetischen Kräften entrissen.
Daraufhin stürzte sich der Paramag auf die nächste Polungsschleuse und fädelte sich in die PEW-Dimension ein.
„Laßt ihn laufen", rief Betty ihren Kameraden zu, als sie sah, daß sie dem Flüchtenden in die PEW-Dimension folgen wollten.
„Wir müssen diesen Asteroiden schleunigst verlassen, denn die Paramags haben bereits Großalarm gegeben. Dies ist nämlich eine der strengstgehüteten Befestigungsanlagen des Paramag-Alpha-Systems. Hier sind die schwersten Antimateriegeschütze stationiert - und sie haben die MARCO POLO aufs Korn genommen."
14.
Fellmer Lloyd sprang aus dem Kontursessel.
„Alarm!" rief er. „Die Paramags wollen uns mit Antimateriewaffen vernichten!"
Rhodan zögerte keine Sekunde, den Befehl zu geben, daß sich die MARCO POLO augenblicklich aus dem Bereich des Trümmersystems zurückziehen sollte. Die Triebwerke heulten auf, und das Ultraschlachtschiff der Trägerklasse flog mit Höchstbeschleunigungswerten in den Leerraum hinaus. Noch bevor die für den Linearflug erforderliche Geschwindigkeit erreicht war, kam die erste Antimateriebombe zur Explosion.
Doch die MARCO POLO hatte sich schon zu weit entfernt, um gefährdet werden zu können. Es kam kurz darauf zu zwei weiteren Antimaterieexplosionen, die aber ebenfalls weit vom Ziel entfernt waren und völlig wirkungslos verpufften.
Erst jetzt, nachdem sich die MARCO POLO in Sicherheit befand, konnte Fellmer Lloyd Bericht erstatten.
„Betty hat durch Zufall herausgefunden, daß sie sich auf einem befestigten Asteroiden befinden und daß die Paramags die MARCO POLO bereits im Fadenkreuz ihrer Geschütze hatten.
Ihre Warnung an uns erfolgte gerade noch rechtzeitig."
„Diese überstürzte Flucht hatten wir uns trotzdem ersparen können", meinte Atlan. „Das Problem wäre einfacher zu lösen gewesen, wenn wir den Asteroiden vernichtet hatten. Dann stünden wir jetzt zumindest noch mit den Alt-Mutanten in Kontakt.
Aber über diese Entfernung wird es weder Gucky noch Fellmer möglich sein, Betty telepathisch zu erreichen. Und näher können wir uns mit der MARCO POLO nicht heranwagen, weil wir dann erst recht riskieren, abgeschossen zu werden."
„Du hast nicht so unrecht, Arkonide", entgegnete Rhodan. „Aber es war uns aus rein taktischen Gründen nicht möglich, schon jetzt mit den Kampfhandlungen zu beginnen. Wenn wir die Asteroidenfestung abgeschossen hatten, wäre unser ganzer Plan gefährdet gewesen. Wenn wir
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