0597 - Herrscher der Dynastie
wie die Ewigen diesen Planeten nannten -war der ERHABENE zurückgekehrt in den Kristallpalast, ins Zentrum der Macht.
Er hatte sich seine Rückkehr anders vorgestellt. Wesentlich pompöser, triumphaler. Mit Asmodis als seinem Gefangenen…
Aber er hatte durch die Hintertür schleichen müssen wie ein Bettler.
Denn nach wie vor wollte er seine wahre Identität nicht preisgeben. Nach wie vor wollte er unerkannt herrschen, legitimiert ausschließlich durch die erkennbare Aura des Machtkristalls.
Sein Aussehen tarnte er normalerweise durch einen Helm, der den gesamten Kopf umschloß. Der Helm besaß nicht mal eine Sichtscheibe, die dem Helmträger den Blick nach ›draußen‹ ermöglichte. Dafür aber ein Visorband, das allerdings noch weit bessere optische Einsatzmöglichkeiten besaß und Infrarotsicht ermöglichte wie auch das Erkennen von elektromagnetischen Feldern und Wellen.
Doch einen solchen Helm führte er jetzt nicht bei sich. Im Arsenal hatte er nichts dergleichen gefunden.
Es war schon viel, daß er seine Hände mit Handschuhen schützen konnte, so daß niemand seine Knochenhand bemerkte.
Mit der Hornisse den Kristallplaneten anzufliegen und im Palastbereich zu landen, das war das geringste Problem gewesen. Er sendete den Identifizierungscode, versah ihn mit der Aura des Machtkristalls und wurde in Ruhe gelassen.
Doch dann durch den Palast bis in sein privates Refugium zu gelangen, wurde zur Tortur.
Aber schließlich konnte er die Türen hinter sich schließen.
Endlich wieder ›zu Hause‹!
Er erfrischte sich, gönnte sich allerdings keine Ruhe, sondern rief vom Datenterminal die neuesten Informationen ab.
Ihre Datenmenge überraschte ihn nicht, schließlich war er sehr lange fort gewesen, aber er verstand es, das wirklich wichtige vom weniger wichtigen zu trennen.
Doch was er erfuhr, gefiel ihm nicht.
Unter den Alphas hatte sich eine starke Opposition gebildet. Vermutlich hatte sich nur deshalb noch kein Herausforderer gemeldet, weil es noch keiner der Alphas geschafft hatte, in der Zwischenzeit einen neuen Machtkristall zu schaffen, um damit Anspruch auf die Herrschaft über die Ewigen anzumelden.
Aber man war höchst unzufrieden mit dem ERHABENEN, man hätte ihn lieber gestern als heute vom Thron gestürzt - wenn die uralten Traditionen nicht verlangt hätten, daß erst ein Herausforderer auftreten mußte.
Dann mußte es zum Zweikampf kommen, Machtkristall gegen Machtkristall, und der Sieger wurde oder blieb ERHABENER, während der Verlierer samt seinem Kristall vernichtet wurde.
Eysenbeiß wußte natürlich, daß er sich einem solchen Zweikampf niemals stellen konnte. Da er nicht fähig war, den gestohlenen Machtkristall zu benutzen, ohne dann den Verstand zu verlieren. Deshalb hatte er gegen einen Herausforderer keine Chance.
Er mußte also zusehen, daß er die Verschwörer rechtzeitig aus dem Weg räumte!
Viel länger hätte er dem Palast sicher nicht fernbleiben dürfen…
Nun, er brachte eine Information mit, die seine Position wieder festigen würde.
Nämlich die, daß die Menschen der Erde falsches Spiel trieben. Daß sie die Elektronik der Dynastie-Raumschiffe manipulieren konnten.
Und jenen Deal mit der Tendyke Industries hatte nicht der ERHABENE eingefädelt, die Alphas hatten ihn seinerzeit ausgehandelt!
Wenn Eysenbeiß ihnen jetzt nachwies, daß sie damit zum Schaden ihres Volkes gehandelt hatten, würde es ihm leicht fallen, einige von ihnen zu… › entfernen‹.
Natürlich würde er die Alphas herausgreifen, die ihm am gefährlichsten werden konnten. Gleichgültig, ob sie an jenem Handelsvertrag beteiligt gewesen waren oder nicht.
Das Wort des ERHABENEN war Gesetz!
Eysenbeiß erhob sich vom Terminal. Er aktivierte einen großen Bildschirm, der ihm sein Reich zeigte.
Die Projektion erfaßte die gesamte Galaxis. Eine gewaltige Spirale, gebildet aus Millionen von Sternen.
Beeindruckend die Pracht der Darstellung, die vom holografischen Bildschirm in den Raum hinein zu fluten schien und dem Betrachter das Gefühl gab, mitten in diesem Sternenmeer zu schweben.
Tausende von Welten gehörten den Ewigen.
Gehörten ihm - Magnus Friedensreich Eysenbeiß!
Was war dagegen schon sein Thron als Herr der Hölle gewesen, damals, vor einer kleinen Ewigkeit, als es ihm sogar gelungen war, den mächtigen Lucifuge Rofocale zu vertreiben?
Jetzt, als Herrscher der Dynastie, war seine Macht viel größer!
Er lachte wild auf.
Hierfür lohnte es, zu kämpfen. Kein Opfer, das
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