0597 - Herrscher der Dynastie
verzichtete Zamorra darauf, diese mit seinen Blastern in Schach zu halten. Es gab keinen Grund mehr dafür.
Was zu tun gewesen war, hatte Asmodis getan. Eysenbeiß war entlarvt, und der Zorn der Ewigen würde sich jetzt über ihm entladen und nicht über den beiden Alphas, die in die Sitzung geplatzt waren.
Ihnen allen rief Asmodis zu: »Und wenn er versucht, euch mit vermeintlich wichtigen Informationen zu ködern, denkt daran, daß er um sein Leben redet, euch aber mit seiner Falschinformation zurück in die Steinzeit treiben und euch schaden will… der verräterische Gaianer, der sein Doppelspiel nun nicht weiter treiben kann!«
Da mußte Zamorra den Ewigen noch eines an den Spiegel stecken: »Vergeßt aber nicht, daß nur der Geist der eines Gaianers ist, der Körper aber der eines Ewigen! Vielleicht besteht die Möglichkeit, den Dybbuk aus dem Körper des Ewigen zu vertreiben, der unschuldig an allem ist! Vergreift euch nicht an dem Unschuldigen, wenn ihr den Schuldigen zur Rechenschaft zieht!«
Asmodis ergriff irgend etwas, das auf dem Podium gelegen hatte, dann zog er sich unauffällig zurück, während die Alphas sich auf den falschen ERHABENEN stürzten.
Zamorras Blaster hafteten wieder an den Magnetplatten an seinem Gürtel, als sie beide den Saal verließen, ohne daß sich noch jemand um sie kümmerte.
Jungenhaft unbekümmert grinste Asmodis seinen Begleiter an. »Mal eben noch das Schmuckkästlein öffnen und mitnehmen, was ich brauchen kann…«
»Du willst plündern?« entfuhr es Zamorra. »Laß uns lieber verschwinden, ehe jemand auf die Idee kommt, uns zu fragen, wer wir denn eigentlich sind!«
Asmodis ließ sich von seinem Vorhaben jedoch nicht abbringen, aber er wurde in Eysenbeißens Unterkunft nicht zum lausigen Eierdieb, sondern nahm nur an sich, was ihm gehörte -das Amulett, das Eysenbeiß ihm in der INFERIOR gestohlen hatte.
Danach erst nickte er Zamorra zu.
»Laß uns verschwinden…«
***
Sie schafften es gerade noch rechtzeitig, den Kristallplaneten wieder zu verlassen, ehe die Alphas sich tatsächlich für die beiden Fremden zu interessieren begannen, die den Betrüger entlarvt hatten.
Als nach Issomad und Begleiter gesucht wurde, waren beide schon verschwunden - jeder in einer Hornisse, denn Asmodis hatte auch noch das Kunststück fertiggebracht, das Räumboot aufzuspüren, mit dem Eysenbeiß hierher gekommen war.
Die Alphas stellten Eysenbeiß unter Arrest.
Eingedenk der Worte Issomads und seines Begleiters wollte man versuchen, Geist und Körper voneinander zu trennen, um den Geist zu bestrafen und den Körper ungeschoren zu lassen, in den vielleicht das richtige Bewußtsein zurückkehren konnte, falls es noch existierte.
Asmodis' Befürchtung, Eysenbeiß könne trotzdem noch über die Elektronikfalle plaudern, bewahrheitete sich nicht.
Eysenbeiß wußte, daß ihn das auch nicht mehr retten konnte, und warum sollte er dann den Ewigen, die seine Todfeinde geworden waren, auch noch den Gefallen tun und sie warnen?
Sollten sie doch alle untergehen, diese Narren, wenn sie ihm nicht mehr folgen wollten!
Sollten sie den Menschen doch ins offene Messer laufen! Wenn er sie nicht mehr beherrschen konnte, mochten sie ruhig untergehen!
Wer seine Nachfolge antreten sollte, blieb zunächst offen, weil es niemanden gab, der einen Machtkristall schaffen und damit auch umgehen konnte. Als nach dem Machtkristall gesucht wurde, den der Betrüger bei sich geführt hatte, war der nicht mehr zu finden.
Derweil betrachtete Asmodis seine Beute.
Ohne daß es den Alphas aufgefallen war, hatte er den Machtkristall an sich gebracht, der ursprünglich einmal Sara Moon gehört hatte. Zamorra gegenüber behauptete er, er wolle Sara Moon diesen Kristall bei der ersten sich bietenden Gelegenheit zurückzugeben.
Zusätzlich hatte er noch den Spezialhelm mitgenommen.
»Wir haben es also doch noch geschafft, das Schlimmste zu verhindern«, brummte er, »und wenn mein Sohn schlau ist, läßt er Riker weitermachen. Dabei kann es nicht mal schaden, den Spider auszuschlachten, um seine Technik nachzubauen. Das könnte uns einen weiteren Vorteil gegenüber der Dynastie bringen.«
Zamorra war nach wie vor anderer Ansicht, aber diesbezüglich hatte er sowohl mit Riker als auch mit Asmodis ja noch ein paar Dinge auszudiskutieren. Insbesondere, was den Wert von Menschenleben anging.
Aber ob das etwas nutzen würde?
Der eine war ein eiskalter Geschäftsmann, in dessen Denken es nur das Jonglieren mit
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