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0598 - Die Alte Macht

0598 - Die Alte Macht

Titel: 0598 - Die Alte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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reden wollte.
    Bedächtig beugte er sich vor.
    »Sid, willst du lieber nur unter vier Augen darüber reden?« bot er an.
    »Ihr habt doch so oder so keine Geheimnisse voreinander«, erwiderte Amos mit einem Blick auf Nicole. »Allerdings…«
    Zamorra nickte Fooly zu.
    »Würdest du dich freundlicherweise einer anderen Tätigkeit widmen? Garantiert gibt es irgendwo etwas aufzuräumen, was du durcheinander gebracht hast, nicht wahr?«
    »Das ist eine infame Unterstellung!« protestierte der Drache. »Gerade jetzt, wo es spannend wird! Außerdem hat mir Mr. Sid noch nicht alles über das Höllenfeuer erzählt!«
    »Das wird er dann anschließend sicher tun.«
    »Ach, man weiß doch, was man von solchen Versprechungen zu halten hat«, murrte Fooly. »Politiker, Dämonen, Professoren sind doch alle gleich! Versprechen viel, und danach…«
    »Was weißt du denn von Politikern?« Zamorra staunte, denn derlei Interessen hatte er bei Fooly bisher noch nie bemerkt.
    »Alles, was du immer über sie schimpfst!« erklärte der Drache.
    »Du mußt nicht immer alles glauben, was mir so ’rausrutscht«, murmelte Zamorra und fühlte sich ertappt.
    »Siehst du!« trumpfte der Jungdrache auf. »Da haben wir's schon. Ich soll dir nicht alles glauben. Warum soll ich dir dann glauben, daß Mr. Sid mir nachher das Höllenfeuer noch weiter erklärt? Ach, die Welt ist - hat-schiehlecht!«
    Er watschelte auf seinen kurzen Beinen aus dem Zimmer, leise vor sich hin meckernd, und nach einem nochmaligen »Professoren, Dämonen, Politiker -alles eine Soße!« nieste er wieder Feuer und schlug dann die Tür hinter sich zu.
    Amos grinste. »Du solltest ihm vielleicht einen Heilzauber angedeihen lassen. Damit er wieder besser von dir denkt und dir nicht mit seinem Niesen doch irrtümlich das ganze Château abfackelt.«
    »Dein einstiger Nachfolger Leonardo deMontagne hat damals wesentlich größeren Flurschaden angerichtet als es dieser kleine Glücksdrache je hinbekäme«, wehrte Zamorra ab. »Seit den Restaurierungsarbeiten von damals ist Château Montagne etwas… nun, feuerfester als früher. Was hat es nun mit der alten Kraft auf sich?«
    Der Ex-Teufel straffte sich.
    »Sie kann sehr viel bewirken«, sagte er. »Es ist eine Ur-Kraft, die den Rahmen alles Vorstellbaren sprengt. Selbst ich weiß nicht alles über sie.«
    »Aber du benutzt sie?«
    »Ungern«, gestand Amos finster. »Sehr ungern. Und nur im äußersten Notfall. Denn sie fordert ihren Preis. Es ist auch nicht so, daß ich immer auf sie zurückgreifen könnte. Und das ist auch gut so, denn sie ist verführerisch…«
    »Was bedeutet das?«
    »Kannst du dir vorstellen, daß auch der Teufel seine Seele verkauft?«
    Zamorra schüttelte langsam den Kopf, aber im Widerspruch dazu stand seine Antwort. »Ich kann mir fast alles vorstellen. Du hast also deine Seele für die alte Kraft verkauft?«
    »Nein«, sagte Amos. »Sie ist tief in mir und muß erweckt werden, was -Luzifer sei Dank - nicht immer gelingt. Aber wenn ich sie erwecke, ermöglicht sie mir Dinge, die ich sonst niemals vollbringen könnte. Sie macht mich unwahrscheinlich stark. Dabei fordert sie aber auch einen Preis, den ich nicht zu zahlen gewillt bin.«
    »Aber du mußt ihn bezahlen«, vermutete Zamorra.
    »Ja. Ich werde es müssen, früher oder später.«
    »Und wie sieht dieser Preis aus?«
    Amos wich seinem Blick aus.
    »Ich kann es dir nicht sagen«, murmelte er.
    »Es hat aber etwas mit Merlin zu tun«, behauptete Nicole, die sich jetzt zu ihnen an den Tisch setzte. »Wenn du diese alte Kraft benutzt, bringst du Merlin in Gefahr? Ist es das, was du nicht willst?«
    »Das ist nur ein Teil der Wahrheit«, sagte Amos düster. »Ein Teil des Preises, der mir abverlangt wird. Aber damit könnten Merlin und auch ich noch leben. Er selbst hat diese Alte Kraft auch schon verwendet, und ich existiere noch. Wenngleich ich manchmal nur ein Schatten meiner Selbst war und das auch jetzt noch manchmal nur bin. Es ist etwas anderes, das ich befürchte, aber darüber kann und will ich nicht reden.«
    »Laß mich raten«, sagte Nicole. »Als Merlin das Zeitparadoxon schuf, um seine Tochter Sara Moon aus der Zeitschleife zu befreien, da hat er diese Alte Kraft benutzt und dir damit Kraft entzogen. Ich entsinne mich dumpf, Merlin hat dir in der Gegenwart, der Vergangenheit und in der Zukunft Energie entzogen, um dieses Paradoxon zu verwirklichen. Dazu hat er diese uralte Magie benutzt, nicht wahr?« [3]
    Amos schwieg.
    »Es stimmt

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