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0598 - Die Alte Macht

0598 - Die Alte Macht

Titel: 0598 - Die Alte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Gegenwart Glatze, Schlagringe und Springerstiefel.
    Ohne daran zu denken, wie unsagbar fremd er den Menschen dieser Zeit in seiner modernen Freizeitkleidung erscheinen mußte, trat Zamorra aus den Schatten hervor auf die Straße.
    Er rief die beiden Halunken an.
    Die fuhren herum - und erkannten ihn wieder.
    Und dann sahen sie auch hinter ihm Nicole auftauchen, die ihnen ja ebenfalls keine Unbekannte war.
    Der Kerl mit dem Dolch schrie gellend auf, ließ den Bart seines Opfers los - und rannte davon!
    Aber auf dem unebenen Pflaster strauchelte er, schlug der Länge nach hin und brüllte, als wolle jemand ihn am Spieß rösten: »Die Teufel! Die Teufel sind wieder da! Rettet meine Seele!«
    Und sein Kumpan hetzte in die andere Richtung davon!
    Nur der Bärtige blieb stehen, wenn auch überaus verwirrte. Er wußte nicht, wie ihm geschah.
    Die beiden Büttel zeigten sich im ersten Moment auch recht ratlos, aber dann glitten ihre Hände unwillkürlich zu ihren Schwertern.
    »Erschlagt sie doch, diese Teufel!« kreischte der Dolch-Mann und kroch auf Händen und Knien davon, immer wieder einen angstvollen Blick über die Schulter werfend. »Holt doch den Pfaffen! Das sind Teufel! Dämonen aus dem Höllenschlund, die gekommen sind, uns alle zu holen!«
    Zamorra seufzte. »Jetzt geht das schon wieder los! Fällt diesen Obertrotteln eigentlich nichts anderes ein, als uns ständig als Teufel zu bezeichnen?«
    Die beiden Stadtbüttel, die sich von den Muskelmännern hatten zurückschrecken lassen, hatten scheinbar vor Teufeln keine Angst.
    Sie kamen jetzt heran, mit vorgestreckten Schwertern.
    »Ergebt euch!« verlangte einer von ihnen. »In des Magistrates Namen: Ergebt euch und geht vor uns her!«
    Zamorra und Nicole sahen sich an -und nickten sich zu.
    Kein Gedanke daran, der Aufforderung dieser beiden freundlichen Wachleute zu folgen. Das konnte den Arger nur vergrößern, und deshalb wandten sie sich um und liefen einfach davon.
    Blitzschnell bückte sich einer der Wachmänner, hob einen Stein vom Boden und schleuderte ihn zielsicher.
    Lautlos ging Nicole neben Zamorra zu Boden.
    Er stoppte seinen Lauf und wandte sich um.
    Die Büttel kamen heran. Zamorra kauerte sich rasch neben Nicole nieder und untersuchte sie.
    Sie war bewußtlos, der Stein hatte sie am Hinterkopf erwischt, und ein wenig Blut war zu sehen.
    Jetzt mußte sich Zamorra den beiden Männern doch stellen. Er konnte Nicole nicht einfach hier zurücklassen.
    Mit ihr auf den Schultern zu fliehen, das behinderte ihn zu sehr. Also mußte er versuchen, mit den beiden Schwertträgern ebenso fertigzuwerden wie vorhin in dem Patrizierhaus mit den Muskelmännern.
    Er warf dem Bartträger einen schnellen Blick zu und erkannte, daß er von dem keine Hilfe zu erwarten hatte.
    Im Gegenteil, der Mann hastete schnell davon, um möglichst nicht noch tiefer in die ganze Sache verwickelt zu werden.
    Ansonsten zeigte sich auf der ganzen Straße keine Menschenseele mehr!
    Zamorra hob abwehrend beide Hände.
    »Hört zu, Freunde«, sagte er. »Es ist nicht ganz so, wie ihr denkt. Wir sind nicht die Bösen…«
    »Schnauze!« wurde er angebrüllt. »Pack das Weib und geh vor uns her, oder du hauchst gleich hier dein Leben aus!«
    »Wollen wir doch erst mal sehen«, knurrte Zamorra. Er rechnete sich durchaus Chancen aus gegen die beiden Männer.
    Er hatte nur nicht damit gerechnet, daß die Stadtbüttel auch Unterstützung von braven Bürgern erfuhren.
    Daß über ihm in einem Haus ein Fenster geöffnet wurde, hörte er wohl, aber daß jemand einen schweren Gegenstand auf ihn herunter warf, das war schon eine böse Hinterlist.
    Und im nächsten Moment war um ihn herum nur noch tiefste Schwärze…
    ***
    Sid Amos rieb sich die Schläfen. Wieder waren Zamorra und seine Gefährtin unmittelbar vor seinen Augen verschwunden.
    Er spürte jetzt, wie stark die Alte Kraft in ihm arbeiten wollte, und vor seinen Augen blitzten die Bilder der Vergangenheit auf.
    Die Erfindung, welche die Welt bewegen würde, und deren Verbreitung er zu verhindern versucht hatte…
    Vergeblich, denn Merlin hatte gegen ihn gearbeitet…
    Wie lange lag das schon zurück? Fünf Jahrhunderte? Sechs?
    Irgendwann dazwischen war es gewesen, daß Merlin und er gegeneinander angetreten waren, nur verstand Asmodis nicht, warum ausgerechnet jetzt die Alte Macht ihren finalen Tribut forderte, aber diese Erinnerungssprünge deuteten absolut darauf hin.
    Weshalb auch andere in die Sache einbezogen wurden, nur weil sie durch

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