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0598 - Die Alte Macht

0598 - Die Alte Macht

Titel: 0598 - Die Alte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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aufzutauchen…«
    Zamorra wechselte einen schnellen Blick mit Nicole.
    Dann erzählte er die seltsame Episode.
    Amos hörte ungerührt zu, um dann zu erwidern: »Pardon, Zamorra, aber diese Geschichte gehört nicht zu meinen Erinnerungen.«
    »Wie bitte?« entfuhr es Nicole. »Was soll das denn schon wieder heißen?«
    Fooly mischte sich ein. »Chef, Mademoiselle - diesmal hat Mister Sid bestimmt nichts damit zu tun, weil er diesmal nicht geträumt hat! Er hatte die Augen offen und hat sich sogar laut darüber gewundert, wo ihr geblieben seit!«
    Nicole sah den Drachen finster an, worauf der beteuernd die dreifingrigen Hände hochriß, die Krallen ausfuhr und »Ich schwör's!« hervorstieß, gefolgt von einem erneuten kräftigen Niesen. Diesmal stoben die Flammen und Funken bis fast zum Tisch.
    »Kusch!« machte Nicole. »Laß das, du Brandstifter! Hast du noch nie davon gehört, daß man auch mit offenen Augen träumen kann?«
    »Du traust mir zu viel zu«, wehrte sich Sid Amos. »Ich habe diesmal wirklich nichts damit zu tun.«
    »Aber wer dann? Dein besseres Ich?« fuhr Nicole ihn an.
    Amos schüttelte den Kopf. »Du traust mir immer noch nicht, nach all den Jahren«, stellte er fest. »Was muß ich noch alles tun, um auch dir begreiflich zu machen, daß ich nicht mehr euer Feind bin?«
    Zamorra winkte ab. »Wer könnte noch in Frage kommen? Irgendwie sind wir mit dir via Amulett verbunden. Aber erst, seit uns Merlin nicht zur Tür hereingelassen hat. Und Merlin hat dieses und die anderen Amulette geschaffen. Sollte er also für diesen Vorfall verantwortlich sein?«
    »Du meinst, Merlin träumt ebenfalls von der Vergangenheit, und wir werden auch in seine Erinnerungen eingebunden!«
    »Könnte doch sein, oder?« überlegte Zamorra. »Wobei die Frage offen bleibt, ob wir wirklich aktiv handeln können oder in diesen Erinnerungs-Alptraumphasen nur reagieren, statt zu agieren. Ich habe immer noch meine Probleme damit, mir vorzustellen, daß das, was wir erleben, wirklich real ist.«
    »Du wirst es akzeptieren, wenn du einmal nicht mehr unverletzt wieder in die Realität zurückkehrst«, bemerkte Amos heiter. »Ein paar gebrochene Knochen oder blutige Dolchstiche in deinem edlen Sportlerkörper werden dir den Unglauben schon nehmen…«
    »Assi, du hast ein wirklich sonniges Gemüt!« stellte Nicole kopfschüttelnd fest. »Könntest du mit deinen blumigen Beschreibungen nicht etwas zurückhaltender sein, mon ami?«
    Sid Amos-Asmodis verzog etwas säuerlich das Gesicht, er hatte die saloppe Abkürzung seines Namens noch nie gemocht.
    »Merlin«, sann er. »Es könnte sein, daß er ebenfalls von dieser Sache betroffen ist. Er trägt zwar selbst kein Amulett, so daß er auf diese Weise mit hätte eingebunden werden können, aber… Du kannst recht haben, Zamorra. Vielleicht liegt es daran, daß er die Amulette geschaffen hat. Aber wenn du recht hast, dann haben wir ein Problem.«
    »Das haben wir auch schon so«, warf Nicole ein.
    »Aber nicht so eins«, murmelte Amos düster. »Wenn Merlin mit in diese Sache einbezogen wurde, dann ist er in Gefahr.«
    »Kannst du dich auch etwas deutlicher ausdrücken?« fragte Zamorra ungeduldig. »Laß dir doch nicht jeden Wurm einzeln aus der Nase ziehen!«
    »Nun gut«, sagte Amos unruhig. »Es hat etwas mit der Alten Kraft zu tun…«
    ***
    Merlin stöhnte auf. Seine schlanken Finger berührten seine Schläfen.
    Die Erinnerungsbilder…
    Von einem Moment zum anderen waren sie überstark geworden, und es war ihm nicht gelungen, sie abzublocken. Sie wurden von einer anderen Kraft an ihn herangetragen, und diese andere Kraft hatte ihn auch geschwächt.
    Sie entzog ihm Energie…?
    Plötzlich begann er zu ahnen, was die Ursache dafür sein mochte, und er war froh, allein zu sein, so daß er sein Erschrecken vor niemandem verbergen mußte.
    »Nein«, murmelte er. »Ich will es nicht…«
    Es war doch noch zu früh, den Tribut zu zahlen für all die Dinge, die er einst bewirkt hatte.
    Er… aber auch Asmodis, sein dunkler Bruder!
    »Nein«, wiederholte Merlin. »Ich muß es unter Kontrolle bringen! Es darf nicht noch einmal geschehen! Es muß vorübergehen, rasch…«
    Aber wie wollte er sich gegen etwas stemmen, das so stark war wie eine Naturgewalt?
    ***
    »Die alte Kraft«, sagte Zamorra langsam. »Erzähl uns darüber. Was hat es damit auf sich?«
    Es war Sid Amos anzusehen, daß er sich äußerst unwohl fühlte. Zamorra spürte, daß der Ex-Teufel eigentlich gar nicht darüber

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