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0599 - Die Burg der Schlange

0599 - Die Burg der Schlange

Titel: 0599 - Die Burg der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Kasprzak
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innerlich, stieß mit dem Rücken gegen die gekachelte Wand, weil sie instinktiv weiter zurückgewichen war.
    Die Fliesen waren kalt. Unnatürlich kalt.
    Dabei war der Raum erfüllt vom Wasserdampf der immer noch rauschenden Dusche.
    War diese unnatürliche Kälte vielleicht nur Einbildung? Hatte man ihr während des Dinners vielleicht irgend etwas mit dem Essen verabreicht, das Halluzinationen hervorrief und auch für ihren schrecklichen Angstzustand verantwortlich war?
    Nicole kämpfte gegen diese Angst an, und es gelang ihr für den Augenblick, wieder die Überhand zu gewinnen.
    Sie schnaubte wütend, sie würde Lady Sylvias Schoßhündchen jetzt ordentlich die Meinung geigen, und dann würde sie Zamorra aufsuchen und mit ihrem Gefährten dieses Haus mit seinen merkwürdigen Bewohnern verlassen.
    Doch sie kam nicht mehr dazu, dieses blonde Gift einfach aus dem Bad und dem Gästezimmer zu werfen…
    Denn plötzlich geschah etwas, womit Nicole nicht gerechnet hatte. Nicht hatte rechnen können.
    Etwas, das die widernatürlich heftige Angst und Panik erneut in ihr entfachte.
    Sandra veränderte sich!
    Sie verwandelte sich!
    Vor Nicoles Augen wurde sie zu einer Bestie!
    ***
    Von einer Sekunde zur anderen durchlief die blonde Frau eine Metamorphose, die so schnell fortschritt, daß die Verwandlung kaum nachzuvollziehen war.
    Mit Entsetzen verfolgte Nicole, wie sich die perfekten weißen Zähne der Frau innerhalb weniger Sekundenbruchteile zurückbildeten, bis sie vollständig in den Kiefern verschwanden, und dort, wo sich normalerweise die Schneidezähne befanden, schoben sich jetzt zwei lange, nadelspitze Giftzähne aus dem sich schwarz verfärbenden Zahnfleisch.
    Gleichzeitig sanken Sandras Augen mit einem Mal tief in die Höhlen zurück, und ihre Farbe wechselte von blau zu gelb. Auch waren die Pupillen jetzt geschlitzt.
    Dann war die Transformation abgeschlossen, und die Blondine zischte Nicole mit einer gespaltenen Zunge an.
    Das wütende Zischeln der Schlangenfrau riß Nicole aus ihrer Erstarrung. Sie schüttelte ihre Benommenheit ab, schaffte es, auch die panische Furcht wieder zu unterdrücken.
    Sie mußte handeln, mußte etwas tun.
    Sie begriff jetzt, daß sie und Zamorra auf der richtigen Fährte gewesen waren. Sandra war eine der Bestien, die jene jungen Leute umgebracht hatten, deren Fotos Nicole in den Unterlagen bei Sergeant Jenkins gesehen hatte.
    Nicole wirbelte herum, stürzte an Sandra vorbei und aus dem Badezimmer. Bevor sie die Tür dabei krachend aufstieß, verpaßte sie der Schlangenfrau noch einen Schlag, der sie zurückschleuderte, dann war Nicole auch schon im angrenzenden Raum, sie fiel und rollte sich über die harten Holzdielen ab.
    Als sie sich vorhin zum Abendessen umzog, hatte sie die Haftplatte mit ihrem Dynastie-Blaster in ihrem Koffer gelegt, weil sie der Meinung gewesen war, daß sie die Waffe heute abend nicht brauchen würde.
    Sie hatte sich offensichtlich geirrt.
    Doch obwohl Nicole schnell war, kam sie an dem Koffer nicht mehr heran.
    Die Schlangenfrau bewegte sich mit einer Geschwindigkeit, die nahezu unglaublich war. Und ebenso unglaublich war es, daß sie sich von Nicoles hartem Schlag derart schnell erholt hatte.
    Sie tauchte unvermittelt neben Nicole auf, packte sie am rechten Arm und schleuderte sie brutal aufs Bett.
    Nicole war für einen Moment völlig überrascht und orientierungslos, versuchte aber dann sofort wieder aufzuspringen, doch die Schlangenfrau warf sich bereits auf sie.
    Sandras Hände waren wie Stahlklammern, Nicole konnte diesen Griff nicht brechen.
    »Jetzt gehörst du mir, Schätzchen!« zischte die Sandra-Schlange, und mit triumphierend funkelnden Augen griff sie mit einer Hand nach Nicoles Kopf, so daß sie ihn nicht mehr zur Seite drehen konnte.
    Die Schlangenfrau saß auf Nicole, beugte sich vor und grinste ihr wehrloses Opfer bösartig an.
    Nicole sammelte noch einmal alle Kraft, versuchte sich zu befreien. Es mußte ihr gelingen, wo die Schlangenfrau doch nur noch mit einer Hand ihre Handgelenke umklammerte.
    Wenn sie einen Arm aus diesem harten, schmerzhaften Griff befreien konnte, um zuzuschlagen…
    Es gelang ihr nicht.
    Was war das nur für ein Wesen?
    »Warum sträubst du dich so?« fragte Sandra spöttisch. »Du kannst es sowieso nicht verhindern! Also, warum sich wehren?«
    Wieder stiegen Angst und Panik in Nicole auf.
    Es sind die Augen, durchfuhr es sie. Sie hypnotisiert mich, Obwohl das eigentlich gar nicht möglich sein dürfte!
    Nicole

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