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0599 - Die Burg der Schlange

0599 - Die Burg der Schlange

Titel: 0599 - Die Burg der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Kasprzak
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gefliesten Raum.
    Sie war mit einém weiten, nachtschwarzen Gewand bekleidet, das sich wie eine dunkle Wolke um ihren Körper legte. Nicole hatte keine Ahnung, wie die blonde Frau in den Raum gelangt war.
    »Nur die Ruhe, Mädchen«, sagte Lady Sylvias Assistentin - oder was immer sie sonst sein mochte. Sie lächelte. »Kein Grund zur Aufregung,«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher«, entgegnete Nicole kühl. Das, was hier vor sich ging, gefiel ihr immer weniger. Sie begann, sich höchst unwohl in ihrer Haut zu fühlen. »Was wollen Sie?«
    Sandra kam langsam näher, ließ Nicole dabei keine Sekunde aus den Augen.
    »Was ich will?« sagte sie mit einem Unterton in der Stimme, der Nicole ganz und gar nicht gefiel. »Das dürfte wohl offensichtlich sein.«
    Nicole bemühte sich, gelassen zu bleiben. Die Gedanken aber rasten ihr durch den Kopf.
    Sie hatte keine Ahnung, was die Blondine im Schilde führte, aber sie wußte, daß es, was immer es auch war, ihr nicht sehr gefallen würde.
    »Ich fürchte, ich muß Sie enttäuschen«, sagte sie, während sie unwillkürlich im gleichen Maße vor Sandra zurückwich, wie die Blonde sich ihr näherte. »Ich weiß beim besten Willen nicht, was Sie im Sinn haben. Und, ehrlich gestanden, interessiert es mich auch nicht besonders.«
    Was, zum Teufel, geht hier vor? überlegte Nicole unterdessen verzweifelt. Sie machte sich kampfbereit, denn sie spürte die Gefahr überdeutlich, die plötzlich von der blonden Frau auszugehen schien.
    Nicole hatte schon schlimmere Situationen überstanden. Sie hatte gegen Vampire, Werwölfe und mächtige Dämonen gekämpft, und häufig waren sie und Zamorra dem Tod nur um Haaresbreite entkommen. Nicole wußte sich zur Wehr zu setzen.
    Und trotzdem beschlich sie jetzt eine geradezu lähmende Angst, eine nackte Furcht.
    Was war nur los mit ihr? Sie war in den meisten Nahkampfsportarten bewandert, trainierte so oft, wie es ihr die Jagd auf Dämonen und andere Mitglieder der Schwarzen Familie erlaubte.
    Wenn von Sandra wirklich eine Gefahr ausging, würde ein einziger Schlag ihrer Handkante oder ein Tritt mit der Fußspitze völlig ausreichen, um die Blonde außer Gefecht zu setzen.
    Und trotzdem war Nicole von Angst und panikartiger Furcht wie gelähmt. Sie mußte um ihre Fassung kämpfen.
    So kannte sie sich gar nicht.
    Genauso wenig, wie sie Zamorra noch kannte.
    Auch der schien doch eben während des Dinners völlig verändert zu sein.
    Eigentlich schon, seit sie dieses Gemäuer betreten hatten.
    Und jetzt erging es Nicole ebenso. Es war, als wenn ihr logisches Denken irgendwie behindert und von Gefühlen überlappt würde, die nicht ihre eigenen waren.
    Was ging hier vor?
    Diese Frage hämmerte immer wieder durch Nicoles Gehirn.
    Das Lächeln der Blondine verlor nichts von seiner kalten und berechnenden Freundlichkeit. »Es interessiert Sie also nicht, was ich von Ihnen will?« sagte sie, nachdem sie drei Schritte vor der nackten Nicole stehengeblieben war. »Aber Sie werden ihre Meinung ändern, glauben Sie mir. Denn was ich will…« Sie machte eine Pause, um dann eindringlich fortzufahren: »Was ich will, sind Sie!«
    Nicole sah sie erstaunt und verwirrt an.
    »Wie… wie meinen Sie das?« fragte sie. Mittlerweile hatte sich auf ihrem nackten Körper eine Gänsehaut gebildet, die nicht nur von der plötzlichen Kälte im Bad herrührte.
    Auch das fiel Nicole auf, diese Kälte, die sich auf einmal in diesem Raum gebildet hatte.
    Sandra antwortete nicht, sie lächelte nur.
    »Wie meinen Sie das?« wiederholte Nicole ihre Frage.
    Die Blondine antwortete noch immer nicht. Statt dessen ließ sie die Zunge lasziv zwischen ihren beinahe schon unnatürlich weißen Zähnen hervorgleiten und befeuchtete die Lippen. Ihre Augen funkelten wie Elmsfeuer.
    Nicole war um Fassung bemüht, kämpfte gegen die Wucht dieser unnatürlichen Angst an, die wie eine Flutwelle über sie hereingebrochen war, und für die es einfach keine Erklärung gab.
    Die Art, wie Sandra sie anschaute, ihren nackten Körper begutachtete, jagte ihr eisige Schauer über den Rücken.
    »Ich denke, Sie sollten jetzt besser gehen«, sagte sie nachdrücklich und wies zur Badezimmertür.
    »Und ich denke, du verkennst die Situation, mein schönes Kind«, erwiderte die Blondine kalt. Ihr vormals freundliches Lächeln wurde zu einem bösartigen Grinsen, das ihr Gebiß in all seiner weißen, makellosen Pracht zeigte. »Du bist nicht in der Lage, mir Befehle zu erteilen.«
    Nicole schauderte

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