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06 - Der Schattenkrieg

06 - Der Schattenkrieg

Titel: 06 - Der Schattenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Stunde. Am Horizont tauchte der Golf von Mexiko als blaues Band auf und sah dann aus wie ein Ozean, als die beiden Maschinen den Anflug auf Hurlburt begannen. Die Landebahnen von Pensacola kamen im Osten in Sicht und verschwanden dann im Dunst. Seltsam fand Ryan, daß er in Militärmaschinen weniger Angst vorm Fliegen hatte. Man sah mehr, und das machte irgendwie einen Unterschied. Doch die Tomcat hielten selbst bei der Landung Formation, was ihm unglaublich gefährlich vorkam. Der Flügelmann setzte zuerst auf, Robbys Maschine eine Sekunde oder zwei später. Beide Tomcat rollten aus, drehten am Ende der Landebahn ab und hielten bei zwei Autos an. Es erschien Bodenpersonal mit Leitern.
»Alles Gute, Jack«, sagte Robby, als sich das Kabinendach hob. »Schönen Dank fürs Mitnehmen.« Jack schlängelte sich ohne fremde Hilfe aus dem Cockpit und kletterte nach unten. Gleich darauf stand Murray neben ihm. Beide bestiegen die wartenden Autos; die Tomcat rollten weg, um den letzten Sprung nach Pensacola, dem Stützpunkt der Marineflieger, zu machen.
Murray hatte sich telefonisch angemeldet. Der Offizier, der sie empfing, war für den Nachrichtendienst des 1. Geschwaders Spezialoperationen zuständig.
»Wir müssen Colonel Johns sprechen«, sagte Murray, nachdem er sich ausgewiesen hatte. Sie fuhren an den größten Hubschraubern vorbei, die Jack je gesehen hatte, und hielten vor einer Baracke. Der Offizier ging mit ihnen hinein, stellte sie PJ als FBI-Agenten vor und entfernte sich dann. »Was kann ich für Sie tun?« fragte PJ argwöhnisch. »Wir möchten mit Ihnen über Ihren Aufenthalt in Panama und Kolumbien sprechen«, erwiderte Murray.
»Bedauere, darüber darf ich mich nicht auslassen.«
»Vor zwei Tagen erhielten Sie von Vizeadmiral Cutter gewisse Befehle. Zu diesem Zeitpunkt waren Sie noch in Panama«, sagte Murray. »Zuvor hatten Sie Truppen nach Kolumbien gebracht. Erst setzten Sie die Männer in der Küstenebene ab, dann nahmen Sie sie wieder auf und brachten Sie in die Berge. Korrekt?«
»Sir, dazu kann ich mich nicht äußern. Etwaige Schlußfolgerungen sind Ihre, nicht meine.« »Ich komme vom FBI und nicht von der Presse. Sie haben illegale Befehle erhalten. Wenn Sie sie ausführen, machen Sie sich der Mittäterschaft an einem schweren Verbrechen schuldig.« Am besten gleich reinen Tisch machen, dachte Murray, und seine Entscheidung hatte den gewünschten Erfolg. Nachdem Johns von einem hohen FBI-Beamten gehört hatte, daß sein Befehl unter Umständen illegal war, wurde er unsicher.
»Sir, ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll.« Murray holte einen braunen Umschlag aus der Tasche, dem er ein Foto entnahm. »Sehen Sie sich das an. Der Mann, der Ihnen diese Befehle gab, war natürlich der Sicherheitsberater des Präsidenten. Ehe er mit Ihnen sprach, traf er sich mit diesem Mann. Das ist Oberst Felix Cortez, ehemaliger kubanischer Geheimdienstoffizier, jetzt für die Sicherheit des Drogenkartells verantwortlich. Er war an dem Attentat in Bogotá beteiligt. Welche Übereinkunft die beiden trafen, wissen wir nicht, aber ich will Ihnen sagen, was uns bekannt ist. Über dem Gaillard-Durchstich des Panamakanals steht ein Fernmelde-Lkw, der Funkverbindung mit unseren vier Teams am Boden hielt. Cutter tauchte dort auf und ließ den Betrieb einstellen. Dann kam er zu Ihnen und befahl Ihnen, heim zu fliegen und kein weiteres Wort über die Mission zu verlieren. Jetzt zählen Sie das zusammen und sagen Sie mir, ob das eine Sache ist, mit der Sie etwas zu tun haben wollen.«
»Ich weiß es nicht, Sir.« Johns’ Antwort klang automatenhaft, aber er war rot im Gesicht geworden. »Colonel, diese Teams haben bereits Verluste erlitten. Es besteht die Möglichkeit, daß Cutter Ihnen diesen Befehl nur gab, um dafür zu sorgen, daß die anderen Soldaten auch noch sterben. Im Augenblick werden sie gejagt«, sagte Ryan. »Wir wollen sie herausholen und brauchen Ihre Hilfe.« »Wer sind Sie eigentlich?«
»Ich bin von der CIA.«
»Aber das ist doch Ihre eigene Operation!«
»Nein, aber ich will Sie nicht mit Details langweilen«, meinte Jack. »Wir brauchen Ihre Unterstützung. Ohne sie kommen diese Soldaten nie wieder heim. So einfach ist das.« »Sie schicken uns also zurück, um Ihren Dreck wegzumachen. So geht das doch immer. Erst schickt man uns raus…«
»Eigentlich wollten wir mitkommen«, ließ sich Murray vernehmen. »Zumindest einen Teil des Weges. Wann können Sie starten?«
»Erklären Sie mir genau, was Sie

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