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06 - Der Schattenkrieg

06 - Der Schattenkrieg

Titel: 06 - Der Schattenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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vernichtet…«
»Darf ich den Vorschlag machen, meine Herren, daß wir die Gerichte einmal vergessen und uns auf die Frage konzentrieren, wie wir diese armen Kerle aus feindlichem Territorium herausholen?« »Eine Evakuierung wäre ja schön und gut, aber…«
»Meinen Sie, Ihr Fall wäre überzeugender, wenn es dreißig oder vierzig zusätzliche Opfer gäbe?« fauchte Jack. »Worum geht es hier eigentlich?«
»Das war ungerecht, Jack«, meinte Murray. »Wo wollen Sie denn mit Ihren Ermittlungen ansetzen? Was, wenn der Präsident die Operation mündlich genehmigt, aber keinen schriftlichen Befehl ausgegeben hat? Die CIA handelte auf mündliche Anweisungen hin, und diese sind wohl legal. Ich habe aber Anweisung, den Kongreß irrezuführen, wenn er Fragen stellt, was er noch nicht getan hat. Laut Gesetz muß der Kongreß auch nicht sofort über eine verdeckte Operation informiert werden immerhin wurden die Parameter der Geheimaktion von einer Durchführungsverordnung des Präsidenten festgesetzt, solange wir ihn irgendwann später ins Bild setzen. Ein per Durchführungsverordnung angeordneter Mord wird also rückwirkend illegal erst dann, wenn ein bestimmter Begleitumstand nicht eingetroffen ist! Welchem Hartschädel sind diese Regeln eigentlich eingefallen? Wurden sie überhaupt je von einem Gericht geprüft?«
»Sie haben etwas vergessen«, merkte Murray an. »Ja, Cutter wird natürlich sagen, das Ganze sei keine verdeckte Operation, sondern eine gegen Terroristen gerichtete paramilitärische Aktion gewesen. Damit erledigte sich die Frage der Überwachung durch den Kongreß, denn nun kommt das Vorrecht des Präsidenten, kriegsähnliche Handlungen anzuordnen, ins Spiel.«
»Wenn Cutter durch Einstellen der Unterstützung für SHOWBOAT es Cortez erleichtert hat, unsere Soldaten zu töten, stellt das einen Verstoß gegen ein Gesetz des District of Columbia dar, das Verschwörung zum Mord mit Strafe bedroht. Fehlt ein Bundesgesetz, kann auf ein auf Eigentum des Bundes begangenes Verbrechen auch das entsprechende örtliche Gesetz angewandt werden. Was Cutter tat, fand teils hier oder auf anderem Eigentum des Bundes statt. Unter dieser Vorgabe ermittelten wir in den siebziger Jahren vergleichbare Fälle.«
»Was waren das für Fälle?« erkundigte sich Jack bei Shaw. »Wir untersuchten Attentatspläne der CIA gegen Castro und andere, aber zur Verhandlung kam es nie. Wir hätten das Gesetz gegen Verschwörung angewendet, aber die Verfassungsfragen waren so verworren, daß die Ermittlungen zur allseitigen Erleichterung eines natürlichen Todes starben.«
»Und hier sieht es ähnlich aus, nicht wahr? Nur, während wir hier in die Saiten greifen wie Nero…« »Ich habe Sie verstanden«, sagte der amtierende Direktor. »Priorität Nummer eins ist, die Männer herauszuholen. Schaffen Sie das verdeckt?«
»Kann ich noch nicht sagen.«
»Setzen wir uns doch erst einmal mit Ihrem Mann im Feld in Verbindung.«
»Der will nicht…«
»Ich sichere ihm Straffreiheit zu«, sagte Shaw sofort. »Mein Wort darauf. Soweit ich es beurteilen kann, hat er bisher noch kein Gesetz übertreten dafür sorgt Martinez-Barker, aber ich kann Ihnen versichern, Ryan, daß ihm nichts passiert.«
»Gut.« Jack holte einen Zettel aus der Hemdtasche und wählte die Nummer, die Clark ihm gegeben hatte.
»Hier Ryan. Ich rufe aus der FBI-Zentrale an. Hören Sie jetzt zu.« Jack gab den Hörer weiter. »Hier Bill Shaw. Ich bin der amtierende Direktor. Erstens: Ich habe Ryan gerade gesagt, daß wir nicht gegen Sie vorgehen werden. Mein Wort. Glauben Sie mir das? Gut.« Shaw lächelte überrascht. »Gut, diese Leitung ist sicher; ich hoffe, daß das an Ihrem Ende auch so ist. Ich möchte wissen, was Ihrer Auffassung nach vorgeht und was unternommen werden soll. Wir wissen über die Soldaten Bescheid und suchen nach einem Weg, sie herauszuholen. Jack meint, Sie könnten Vorschläge haben. Lassen Sie mal hören.« Shaw schaltete den Telefonlautsprecher ein, und alle begannen, sich Notizen zu machen.
»Bis wann können die Funkgeräte einsatzbereit sein?« fragte Ryan, als Clark geendet hatte. »Die Techniker kommen um halb acht zur Arbeit. Bis um zwölf könnten sie fertig sein. Wie sieht es mit dem Transport aus?«
»Darum kann ich mich kümmern«, meinte Ryan. »Wenn Sie ihn verdeckt haben wollen, kann ich das arrangieren. Dazu müßte ich zwar eine weitere Person hinzuziehen, aber das ist jemand, dem wir trauen können.«
»Wir können also auf keinen Fall mit

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