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06 - Der Schattenkrieg

06 - Der Schattenkrieg

Titel: 06 - Der Schattenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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grinsend ins Haus zurück und setzte sich wieder an seine Landkarten.
    »Zum Glück sind wir keine Raucher«, sagte Larson, als das Fahrgestell eingezogen wurde. Hinter ihnen in der Kabine stand ein Treibstofftank. Zwei Stunden Flugzeit zum Patrouillengebiet, drei Stunden Kreisen, zwei Stunden für den Rückflug. »Glauben Sie, daß das klappt?« »Wenn nicht, wird jemand dafür bezahlen müssen«, erwiderte Clark. »Wie sieht das Wetter aus?« »Wir erreichen gerade noch vor dem Sturm Land. Aber fragen Sie mich nicht, wie es morgen aussieht.«
    Chavez und León waren zwei Kilometer von dem vordersten Vorposten des Teams entfernt. Beide trugen schallgedämpfte Waffen. León war zwar bei BANNER kein Späher gewesen, verfügte aber im Gelände über Fähigkeiten, die ihn Chavez sympathisch machten. Am angenehmsten war, daß sie bisher nichts gefunden hatten. Ramirez hatte ihnen mitteilen lassen, was er befürchtete, und die beiden Sergeants waren erst einen Kilometer weit nach Norden marschiert, um sich dann im weiten Bogen nach Süden zu wenden, suchend, lauschend. Sie waren gerade im Begriff, den Anstieg zur LZ zu beginnen, als Chavez stehen blieb und sich umdrehte.
Ein metallisches Geräusch. Er wies León mit einem Wink an, sich nicht zu rühren, wandte den Kopf, schaltete sein Nachtsichtgerät an und spähte hangabwärts. Irgendwo dort unten verlief eine Straße. Wenn jemand zu Besuch kam, dann aus dieser Richtung.
Zunächst war nichts auszumachen. Da die dichten Baumkronen so gut wie kein Licht durchließen, mußte er den Helligkeitsregler ganz aufdrehen, und was er nun sah, glich einem griesigen Fernsehbild. Die Spannung ließ ihn noch wacher werden, beflügelte aber auch seine Phantasie, und er mußte sich hüten, Dinge zu entdecken, die überhaupt nicht existierten.
Doch da unten war etwas. Er spürte es, ehe er das Geräusch noch einmal vernahm. Nichts Metallisches, aber zu lautes Rascheln von Laub für diese windstille Nacht. Chavez warf einen Blick zu León hinüber, der ebenfalls ein Sichtgerät trug und auf grüne Schemen auf dem Schirm starrte. León nickte ihm zu. Chavez ging in die Knie und schaltete sein Funkgerät ein.
»Sechs, hier Punkt.«
»Hier sechs.«
»Wir sind am Umkehrpunkt und haben Bewegung ausgemacht, etwa einen halben Kilometer unter uns. Wir warten ab und sehen, was das ist.«
»Roger. Seien Sie vorsichtig, Sergeant«, mahnte Ramirez. »Wird gemacht. Out.«
León kam zu ihm hinüber. »Was hast du vor?«
»Wir bleiben zusammen und halten still, bis wir sehen, was die vorhaben.«
»Gut. Suchen wir uns fünfzig Meter höher eine Deckung.«
»Geh vor, ich komme gleich nach.« Chavez warf noch einen letzten Blick nach unten, ehe er seinem Freund zu einer Baumgruppe folgte. Er hatte auf dem griesigen Schirm noch immer nichts ausmachen können. Zwei Minuten später war er an dem neuen Punkt.
León entdeckte den Gegner zuerst und hob die Hand. Die sich bewegenden Punkte waren größer als das von dem Sichtgerät erzeugte optische Rauschen. Köpfe, die sich in vier- oder fünfhundert Meter Entfernung auf sie zu bewegten.
Na schön, dachte Chavez, dann wollen wir mal zählen. Er entspannte sich. Jetzt wurde es ernst. Das Gefühl kannte er nun schon. Die große Unsicherheit war vorbei. Nun würde es zum Kampf kommen. Und darauf verstand er sich.
»Sechs, hier Punkt. Feind in Kompaniestärke hält direkt auf Sie zu.«
»Sonst noch etwas?«
»Geht langsam und vorsichtig vor.«
»Wie lange können Sie dort noch bleiben?«
»Zwei Minuten vielleicht.«
»Bleiben Sie so lange, wie Sie es verantworten können, und ziehen Sie sich dann zurück. Versuchen Sie, die Distanz über einen Kilometer oder so unverändert zu halten. Wir wollen so viele wie möglich in den Sack kriegen.«
»Roger.«
»Das Kräfteverhältnis stinkt mir«, flüsterte León. »Wir müssen die Bande dezimieren, ehe wir abhauen.« Chavez musterte wieder den unorganisiert vorrückenden Gegner, der in Dreier- und Vierergruppen langsam den Hang erklomm. Er fragte sich, ob sie Funkgeräte hatten, um ihren Vormarsch zu koordinieren. Wahrscheinlich nicht. Zu spät erkannte er, daß sie zu wissen schienen, wohin sie wollten. Wie das kam, wußte er nicht, aber für ihn stand fest, daß sie in einen Hinterhalt tappten. Aber ihre Zahl war groß, beunruhigend groß.
»Zeit, daß wir verschwinden«, sagte Ding zu León. Sie hasteten bergan, suchten sich einen guten Beobachtungsposten nach dem anderen und hielten ihren Kommandeur über ihre

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