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06

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Titel: 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Biss der Tod euch scheidet
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dich um sie kümmern, Süße."
    Ich dachte daran, ihm die Waffe abzunehmen. Wahrscheinlich würde es mir gelingen. Wahrscheinlich. Zu dumm, dass ich das dumpfe Gefühl hatte, dass sein Finger am Abzug bereits weiß war. Pfeile in der Brust hatte ich überlebt, ebenso einen Pflock und eine Kugel, wieder durch die Brust. Aber würde ich auch eine ganze Ladung Sig Sauer ins Hirn überstehen? Ich hatte keine Ahnung. Und ich hatte nicht vor, es herauszufinden. Die Ereignisse der Woche waren schon merkwürdig genug gewesen, auch ohne dass jetzt noch auf mich geschossen wurde, vielen Dank.
    Und wer würde sich um Baby Jon kümmern, wenn ich nur noch eine Hälfte meines Kopfes hatte? Ich muss unbedingt mein Testament schreiben, dachte ich.
    Ein verrückter Gedanke. Ist das überhaupt möglich, da ich doch schon tot bin?
    Vielleicht kann Marjorie mir helfen. Aber wem vertraue ich Baby Jon an ..
    „Ich warte", flüsterte er.
    „Nick, du bist tatsächlich verrückt geworden, weißt du das?" „Was soll ich sagen?", sagte er, fast fröhlich. „Ich bin verliebt."
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    „Aha." Ich dachte daran, ihn zu hypnotisieren, ließ den Gedanken aber fallen, weil ich meine Sonnenbrille trug und er mir kaum genug Zeit lassen würde, sie abzunehmen. „Hör zu, Nick, ich habe es dir bereits zweimal gesagt, ich kann nicht. ."
    Lächelnd unterbrach er mich. „Haben wir uns verstanden? Betsy? Süße? Mein Schatz, mein tödlicher Schatz, mit der Killerfigur und den langen Beinen und den grünen Augen, in denen man ertrinken könnte? Haben wir uns verstanden?"
    „Ich habe dich verstanden, Detective. Aber es ist ihre Entscheidung. Nicht meine. Und auch nicht deine. Also steck das Pusterohr ein oder ich stopfe es dir ins Maul."

    Er grinste humorlos, senkte aber die Waffe und steckte sie wieder ins Halfter.
    Sein Blick war immer noch leer.
    „Nett, dich wiedergesehen zu haben", sagte er und hielt mir tatsächlich die Tür auf, als ich Baby Jon hochnahm und hinauseilte. Ich wusste nicht, was unheimlicher war: seine Wut oder seine (vorgetäuschte?) Beherrschung.
    Was war denn nur mit allen los?
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    Auf dem gesamten Heimweg schnappte ich nach Luft. Was mich aber, da ich nicht zu atmen brauchte, nur benommen machte. Also hielt ich, um mich zu beruhigen, für fünf Minuten die Luft an. Das zeigte Wirkung - zumindest ein bisschen.
    Nick wusste Bescheid? Ein Polizeibeamter aus Minneapolis wusste, dass ich ein Vampir war? Dass mein (durchgebrannter) Bräutigam ein Vampir war?
    Wie viele Cops wussten noch davon? Selbst wenn er der Einzige war (und einer war schon einer zu viel), was wäre, wenn er herausfand, dass Antonia ein Werwolf war - angenommen, die Herumtreiberin würde je wieder nach Hause kommen? Und Garrett? Und wenn Jessicas Zustand sich verschlechterte oder sie starb - oh Gott, bitte nicht! -, was würde er dann tun?
    Was, verdammt noch mal, sollte ich jetzt tun?
    Hypnotisieren konnte ich ihn nicht mehr. Sinclairs Eingreifen hatte ganz offensichtlich nicht gewirkt. Oder hatte nur für eine Weile gewirkt und war dann schwächer geworden. Aber warum? Sinclair war ein alter, sehr mächtiger Vampir - und außerdem war er der König.
    Ich fuhr viel zu schnell bei Gelb über eine Ampel, erinnerte mich daran, dass Baby Jon auf dem Rücksitz in der Falle saß - ich meine, angeschnallt war -, und fuhr langsamer.
    Warum hatte Sinclairs „Du wirst sehr, sehr müde'-Masche nicht gewirkt? Er brachte doch jeden dazu, seine eigene Mutter zu vergessen. Vielleicht weil ..
    nein, das konnte nicht sein. Das war nicht nur schwachsinnig, sondern auch -
    was noch schlimmer war - egozentrisch.
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    Aber .. ich musste immer wieder daran denken, dass Sinclair möglicherweise keine Chance hatte, weil die prophezeite Königin der Vampire (moi) Nick als Erste in die Finger bekommen hatte. Vielleicht hatte ja sein Mojo eine Zeit lang gewirkt, aber dann war meine Macht zu stark gewesen, und Nicks Erinnerung war zurückgekehrt.
    Nein, das war zu eitel, selbst für mich.
    Obwohl dies die einzige Erklärung war, die Sinn ergab, wenn Nicks Behauptung stimmte, dass Jessica ihm nichts verraten hatte. Und tief in meinem toten Herzen wusste ich, dass Jessica sich lieber bei lebendigem Leibe verbrennen würde, als meine Geheimnisse zu verraten.

    Sicher, das Buch der Toten hatte vorausgesagt, dass ich der stärkste, coolste, härteste Vampir in tausend Jahren sein würde, aber ich hatte immer noch Mühe, das zu begreifen. Noch vor sechzehn Monaten war ich eine Sekretärin

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