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Titel: 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Biss der Tod euch scheidet
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trafen.
    „Jeannie, nein!", heulte das Ehering-Arschloch, als ich zu fallen begann, tiefer und tiefer und tiefer ...
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    Als ich die Augen aufschlug, blickte ich in einen Kreis aus Gesichtern. Da es nicht die Gesichter waren, die ich mir so sehnlich herbeigewünscht hatte, tat ich das, was ich in einer solchen Situation immer tue: schreien. „Uaaah!"
    „Ich glaube, es ist besser, wenn wir dich ins Krankenhaus bringen", sagte eine Frau mit lockigen Haaren, die mir vorher nicht aufgefallen war. Da ihre Hände nach Schießpulver stanken und ich das Leder ihres Halfters riechen konnte, schloss ich messerscharf, dass sie es war, bei der ich mich für das Loch in meinem Herzen bedanken konnte. „Kannst du gehen?"
    „Ich denke, sie sollte bleiben, wo sie ist. Wie sollen wir denn das erklären? Wir sind tausendfünfhundert Meilen von zu Hause weg. Ich weiß nicht, wie viele der Hiesigen Verständnis dafür haben werden."
    „Nun, ich denke .. "
    „Und ich denke, ihr Psychos solltet eure Ärsche ganz flink aus meinem Haus schaffen!" Ich spuckte eine kleine Wolke Blut, die sie alle anstarrten.
    Ekelerregend, aber irgendwie auch wieder hübsch. Zurück zum Thema, Betsy.
    Ich versuchte mich aufzusetzen, stellte aber verwirrt fest, dass sie alle die Hände auf meine Brust drückten, selbst das Kind. Ich schüttelte sie ab (vorsichtig, wegen des Kindes) und rappelte mich hoch. „Auaaaa, mein Herz."
    Verstohlen fühlte ich nach meinen Brüsten. „Und meine Lunge! Ihr Blödmänner kommt hier einfach reingestürmt, schlagt auf die Hausherrin ein und schießt dann auf sie, und das vor den Augen eines Kindes?"
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    „Ich bin kein Kind", sagte das Kind und blinzelte mich aus goldenen Augen an. Sie erinnerte mich an eine süße kleine Eule und ich musste mir auf die Lippe beißen, um sie nicht anzulächeln. „Ich bin der zukünftige Leitwolf." Sie streckte mir eine kleine pummelige Hand hin. „Ich heiße Lara."
    „Schön, dich kennenzulernen, Schatz. Netter Händedruck. Und jetzt verschwinde und nimm deine Bodyguards mit."
    „Ich glaube, du solltest besser nicht aufstehen", sagte das Ehering-Arschloch besorgt.
    „Vor fünf Minuten hast du dir noch keine Sorgen um meine Gesundheit gemacht", blaffte ich. „Und ich glaube, du solltest deine Hände da wegnehmen, und zwar pronto." Unsicher stemmte ich mich auf die Füße. Der Raum schwankte etwas und kam dann wieder ins Gleichgewicht.
    Glücklicherweise hatte ich mich vor einigen Tagen genährt - ein Vorteil, wenn man die Königin war. Alle anderen Vampire mussten sich täglich nähren. Nur ich nicht. Ich hatte einen Obdachlosen auf dem Weg nach Hause angezapft, dann elf Blocks in das nächste Krankenhaus getragen (in drei Minuten) und ihn vor der Tür der Notaufnahme abgelegt, damit er mit ein paar Decken, freundlicher Betreuung und einem warmen Essen belohnt würde.
    Der hilfsbereite Betrunkene hatte mir mehr geholfen, als er wusste. Ich hörte es dreimal Klimpern, als die Kugeln, die eben noch in meinem Körper gesteckt hatten, auf den Holzboden fielen. Ich schenkte ihnen keinerlei Beachtung (musste heute wohl ein Dienstag sein!), aber die anderen fünf glotzten erst die verformten Kugeln, dann mich, dann wieder die Kugeln an.
    „Raus, raus, raus!", wiederholte ich, da sie anscheinend alle schwer von Begriff waren. Oder schwerhörig. Oder beides.
    „Waffenstillstand?", fragte das Ehering-Arschloch mit einem warmen Lächeln.
    Was für ein tolles Grinsen! Ich ignorierte das Zucken in mei 49
    nen unteren Körperregionen und trumpfte auf: „Aha, jetzt, da dein kleines Gehirn endlich die Tatsache verarbeitet hat, dass ich ziemlich unsterblich bin und du mich nicht durch Prügel - oder Schüsse - zwingen kannst, mich dir zu unterwerfen, fängst du die Friedensgespräche an. Da sag ich nur, verpiss ich erinnerte mich an das Kind, „. . das kannst du vergessen."
    „Wir wollten nur reden", hatte einer tatsächlich die Unverfrorenheit vorzubringen, aber den brachte ich schnell zum Schweigen.
    „Na, reden ohne zuzuschlagen müsst ihr aber noch mal üben. Alle." Ich horchte, konnte aber nichts aus Baby Jons Kinderzimmer hören. Gott sei Dank. Er hatte den Krawall - und die Schüsse! - verschlafen. Oder aber er war in den Wäschekorb gekrabbelt. In jedem Fall verhielt er sich mucksmäuschenstill. „Ich meine es ernst, ihr Arschlö. . äh, arroganten Eindringlinge. Ich kann euch nur raten, mich nicht noch wütender zu machen!"
    „Kann es denn noch schlimmer kommen?", witzelte

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