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06

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Titel: 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Biss der Tod euch scheidet
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ich da nicht vor drei Tagen drauf gekommen bin."
    „Ich nehme an, du hattest andere Dinge im Kopf."
    „Und in meinem Mund", sagte er zufrieden.
    „Vielen Dank für dieses groteske Bild."
    „Zeigt da eine Homophobie etwa ihre hässliche Fratze?"
    „Süßer, wenn Jessica mir von Nicks Körperteilen in ihrem Mund berichten würde, wäre meine Reaktion die gleiche."
    „Hey, ist sie da? Lass mich mal mit ihr sprechen. Davids Vater ist ein Super-Onkologe in New York. Er hatte ein paar Ideen."
    „Äh . ." Die Versuchung, meine Sorgen per Telefon über ihn auszuschütten wie übel riechendes Öl, war fast übermächtig. Er könnte schon morgen um dieselbe Zeit wieder hier sein. Ich würde nicht mehr allein sein. Er war Arzt, er war intelligent, er war witzig und er war ein guter Kumpel. Er konnte mir helfen. Und er würde mir auch helfen.
    Und es würde ihn nur seinen ersten Urlaub seit Jahren kosten. Seinen ersten romantischen Trip seit fünf Jahren.
    Ich öffnete den Mund. Marc, hilf mir!
    Doch mein Mund achtete nicht auf meinen Kopf, denn was herauskam, war:
    „Sie ist einkaufen, unser Vorrat an Tee und Sahne geht zu Ende. Ich werde ihr aber von deinem neuen Lustknaben berichten."
    „Er ist ein Lustmann, dass du mir das ja nicht vergisst, Blondie. Hör zu, am Sonntag komme ich zurück. Wie laufen die Hochzeitsvorbereitungen?"

    „Wa.. ? Oh, alles prima. Ich habe ein Kleid gefunden und Sinclair verfügt bereits über vierzig Smokings." Zweimal gelogen, einmal die Wahrheit gesagt.
    „Ich bin froh, dass es dir gut geht. Ich habe .. ich habe mir Sorgen gemacht."
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    „Oh, wer würde es denn wagen, sich an mir zu vergreifen? Du würdest sie doch alle fertigmachen."
    Ja, aber wer, das war hier die Frage. Wenigstens haben sie dich nicht erwischt, Marc.
    „Also sehe ich dich in zwei Tagen, okay? Ruf mich unter dieser Nummer an, wenn du etwas brauchst."
    „Oh, bitte. Hier läuft alles rund. Amüsier dich. Gib Wem-auch-immer ein Küsschen von mir."
    „Du bist und bleibst eine unromantische Seele", neckte er mich. „Ein hoffnungsloser Fall."
    Er legte auf.
    Und dann war ich allein. Wieder einmal.
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    Geh zurück zum Anfang.
    Wer immer diese Sache hier abzog, hatte keine Angst vor mir.
    Was hatte das zu bedeuten? Oder machte ich mir etwas vor, wenn ich versuchte, Detektiv zu spielen? Vielleicht war es ja reiner Zufall. Schließlich war ich ein Vampir. Meine Freunde waren Geister, Vampire, Werwölfe, Millionäre und Arzte in der Notaufnahme. Es war doch nicht unwahrscheinlich, dass uns plötzlich komische Sachen passierten. Und es war eine Tatsache, dass komische Sachen immer plötzlich passierten. Wenn auch nicht jedem und nicht allen zur selben Zeit. Normalerweise.
    Ich sah auf meine Armbanduhr. Fast elf Uhr. Zu spät, um Mom zurückzurufen. Nicht dass ich Lust dazu gehabt hätte. Aber die Werwölfe waren bestimmt noch wach.
    Ich wählte Wyndhams Handynummer und er meldete sich sofort.
    „Ja, Betsy?"
    „Woher wusstest du, dass ich es bin?"
    „Anruferkennung, meine Liebe. Was kann ich für dich tun? Hast du von unseren verlorenen Schäfchen gehört?"
    „Nein, ich rufe nur zurück. Moment mal, mein Name würde doch gar nicht in deinem .. "
    „Nein, aber der deiner Vermieterin. Und die ist im Augenblick im Krankenhaus, oder? Unwahrscheinlich, dass sie mich anrufen würde." Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: „Wir haben Nachforschungen angestellt, meine Liebe."
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    „Tatsächlich?" Mir wurde mulmig zumute.
    „Seit unserer Ankunft haben wir uns einige Dinge etwas genauer angesehen.
    Es ist nicht ratsam, uns noch einmal zu unterschätzen." Leise war ein dunkles, tiefes Lachen zu hören.
    Im Hintergrund hörte ich jemanden fragen: „Ist das Betsy? Lass mich mit ihr sprechen."
    „Hör auf damit! Du bist verheiratet." Und dann lauter: „Betsy? Bist du da?"
    „Natürlich bin ich da", brummte ich. „Wo sollte ich denn sonst sein?"
    „Wie ich schon in meiner Nachricht sagte, die Spur ist kalt. Ich denke, du musst dich auf das Schlimmste vorbereiten."
    „Das tue ich, seitdem ich aufgewacht bin und feststellen musste, dass ich tot bin", log ich und versuchte überzeugter zu klingen, als ich es war.
    „Aha. Aber wir haben noch ein größeres Problem."
    „Fantastisch. Spuck's aus."
    „In zwei Tagen ist Vollmond, meine Liebe."
    „Was?"
    „Voll. Mond. Wir. Werden. Haarig."
    „Hör auf damit. Sorry. Der Werwolf, mit dem ich zusammenwohne ...
    wohnte, tut das nicht."
    „Richtig. Aber der Rest von uns.

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