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06

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Titel: 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Biss der Tod euch scheidet
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ist ja nicht so, als hätte sie es sich erarbeitet. He, ich meine das nicht böse, aber schließlich ist es die Wahrheit: Sie hat keinen einzigen Cent davon selbst verdient. Das ist der Grund, warum sie so sparsam ist und warum sie einen Job hat, mit dem sie Geld verdient."
    Sinclair sah mich nur an. Er kannte mich gut genug, um zu wissen, dass ich ihm etwas verschwieg. Aber in diesem Fall war es nur eine Theorie. Und die Theorie besagte, dass Jessica, weil sie erst kürzlich (nämlich letzte Woche) von Krebs im Endstadium genesen war, jetzt das Leben in vollen Zügen genoss.
    (An dieser Stelle muss ich in aller Bescheidenheit anmerken, dass ich es war, die sie vom Krebs geheilt hatte. Ungelogen. Aber das ist eine andere Geschichte. Jawohl, ich war's!)
    „Wo sie uns jetzt schon mit Jets und Limos zuwirft", fuhr ich fort, „fragt man sich, was wohl zu Hause in St. Paul passiert, während wir fort sind."
    Aber eigentlich wollte ich das gar nicht wissen. Ich hatte mir Sinclair sicher an Land gezogen - ganz offiziell, mit allen er
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    forderlichen Papieren - und das reichte mir. Das war alles, was ich mir gewünscht hatte, nachdem ich erst einmal meinen Hass auf ihn überwunden und beschlossen hatte, dass er der richtige Vampir für mich war.
    Sinclair, Gott segne sein kaltes, totes Herz, ließ die Zeitung auf den Boden fallen und rutschte an meine Seite. Er küsste mich, lange und sanft, und zog mich näher an sich heran. „Also, Mrs. Sinclair ..."
    „Ich habe gesagt, ich nehme deinen Namen nicht an!"
    „.. was möchten Sie als Erstes unternehmen?"
    „Ich möchte im Hotel einchecken und wilden, unartigen Sex haben. Oh, und dann möchte ich eine Broadway-Show sehen."
    „Merkwürdig", sagte mein Ehemann. „Ich war noch nie erfreut und entsetzt zugleich."
    „Nun komm schon, es gibt viele gute Shows."
    Auf der ganzen Fahrt zum Hotel diskutierten wir das Für und Wider von Theater. Bisher hatte ich nur an der Highschool einige Aufführungen gesehen und ein paar Stücke in einem kleinen Ort in der Nähe von Minneapolis. Und da mir diese schon sehr gut gefallen hatten, musste eine Aufführung am Broadway erst recht spitze sein. Sinclair, der schon überall auf der Welt im Theater gewesen war, war anderer Ansicht und wollte dies kundtun. Und das tat er auch. Mehrfach. Wir hatten reichlich Zeit, da es zwar schon dunkel, der Verkehr aber immer noch entsetzlich war.
    Und der Lärm. Um zehn Uhr abends war es sicher immer noch so laut wie zur Hauptverkehrszeit. Und alles war geöffnet! Restaurants, Supermärkte, Schuhgeschäfte. Es war unglaublich. New York - die perfekte Touristenfalle für Vampire.
    Die Limo fuhr direkt vor dem Hotel vor, ein unfreundliches Gebäude, das aussah wie eine Burg, die man irgendwo abgerissen und an dieser Stelle wieder aufgebaut hatte. Sinclair

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    half mir aus dem Wagen (nicht dass mir geholfen werden musste), unterdessen reichte der Fahrer unser Gepäck den drei Hotelpagen.
    Hand in Hand rauschten wir in die Lobby. Ich versuchte nicht zu glotzen, als wäre ich in Kuhscheiße getreten, während Sinclair an meiner Seite völlig entspannt aussah. Er gähnte sogar, und da wir auf dem Flug aneinander geknabbert hatten, musste er keine Sorge haben, dabei zu viel Zahn zu zeigen.
    Endlich, dachte ich und drückte seine Hand fester, so fest, dass es jemand anderem mit Sicherheit den Mittelhandknochen gebrochen hätte, endlich habe ich ihn für mich allein und der Big Apple gehört uns. Oh, danke, danke, lieber Gott.
    In den letzten Wochen vor der Hochzeit war ich sehr allein und verängstigt gewesen, und nun war ich sehr froh, endlich wieder mit meinem Ehemann vereint zu sein. Herrje, ich war froh, dass er es überhaupt bis zur Hochzeit geschafft hatte. Und jetzt waren wir hier und ich war fest entschlossen, unseren Aufenthalt in vollen Zügen genießen.
    Sinclair blieb so plötzlich und unelegant stehen, dass ich gegen ihn prallte.
    „Was ist?", fragte ich in den Stoff seines Anzugs hinein.
    Er murmelte etwas und ich spähte an ihm vorbei. An einem kleinen Tisch in der Bar, gegenüber dem Empfang, fläzten sich meine beste Freundin Jessica und ihr Freund, Minneapolis Detective Nick Berry. Beide sahen uns mit breitem Grinsen an und zeigten uns die Beißerchen, von denen mindestens ein Set falsch war.
    „Das wurde aber auch Zeit", sagte Jessica und prostete mir mit einem Cosmo zu.
    „Oh, leck mich", stöhnte ich. Das war eine Überraschung -aber keine angenehme.
    „Ich fürchte, dafür werden

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