Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
060 - Bis zum letzten Schrei

060 - Bis zum letzten Schrei

Titel: 060 - Bis zum letzten Schrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
solcher Wucht treffen, daß sich
ihre sensiblen Sinne nie wieder davon erholen.«
     
    ●
     
    Mit Beginn
der Abenddämmerung fuhren sie zum Kurhaus an der Oos.
    Morna hatte
den Wunsch geäußert, die berühmte Spielbank kennenzulernen, in der schon
namhafte Maler, Schriftsteller, Politiker und Schauspieler ihr Glück versucht
hatten.
    Die Dolegas
erfüllten der Schwedin diesen Wunsch gern. Trotz der frühen Abendstunde war an
den Tischen schon einiges los. Morna Ulbrandson und Petra Dolega hatten für je
hundert Mark Chips eingetauscht.
    Die Schwedin
trug ein knöchellanges, tailliertes Kleid aus schwarzem Organza mit feiner
dunkelblauer Pailettenstickerei, Petra Dolega ein kaffeebraunes Abendkleid, das
in der Farbe genau zu ihrem Haar paßte.
    Frank Dolega
warf nur hin und wieder einen Blick in den Spielsalon. Er feixte: »Noch immer
nicht genug? Und noch immer Geld? Das wundert mich. Ich hatte mit mir selbst
gewettet, daß ich euch spätestens nach einer Viertelstunde mit zerknirschter
Miene aus dem Saal kommen sehe. In weiser Voraussicht habe ich euch drüben an
der Bar zwei Plätze reserviert. Ich nehme an, daß ich euch dann in der nächsten
Viertelstunde dort treffe.« Er warf einen traurigen Blick auf den Berg von
Chips, der vor den beiden Frauen lag. »Überlegt es euch noch mal«, flüsterte er
dann, Morna und Petra dabei ansehend. »Bevor ihr sie setzt, stellt euch vor,
wie viele schöne Drinks wir dafür bekämen.«
    Morna warf
den Kopf zurück. Ihr langes, seidig schimmerndes Haar lag wie flüssiges Gold
auf ihren nackten braunen Schultern. »Abwarten, Frank! Ich habe heute abend das
Gefühl, daß wir die Bank sprengen.«

»Mit
zweihundert Mark? Dann habt ihr vierundzwanzig Stunden harte Arbeit vor euch.
Ich amüsier mich inzwischen drüben an der Bar. Ich werde es langsam tun,
scheint ’ne lange Nacht zu werden.« Grinsend ging er davon.
     
    ●
     
    Anfangs
hielten sich Verlust und Gewinn die Waage. Dann hatte Morna Glück. Sie gewann
bei einem Einsatz von zehn Mark den sechsunddreißigfachen Betrag.
    Morna
Ulbrandson und Petra Dolega spielten aus Spaß an der Freude. Keine hatte
Ambitionen.
    Die Schwedin sah,
wie sich ein Spieler vom Nachbartisch löste und an die linke Breitseite von
Tisch 3 trat, an der sie und Petra spielten.
    Die Agentin
erkannte den jungen Mann sofort. Es war der gleiche, der heute mittag im Lokal
mit der reizenden Dänin zusammengesessen und so ein merkwürdiges Gespräch
geführt hatte.
    Auf den
ersten Blick war zu sehen, daß der Dunkelblonde ein erfahrener Spieler war. Er
war ein Profi und spielte an mehreren Tischen gleichzeitig, kontrollierte nur
noch Einsätze und Gewinne.
    Seine
Freundin, die ihn begleitete, tauchte an der Tür auf. Aber das Mädchen war
nicht allein. In ihrer Begleitung befand sich der junge Mann, der mit dem
Peugeot auf dem Parkplatz vor der Bodega gehalten und Simon Tullier in ein
kurzes Gespräch verwickelt hatte.
    Als Tulliers
Blick zur Tür fiel, setzte er noch schnell auf mehrere Zahlen, machte
Bemerkungen in sein Notizbuch und löste sich vom Tisch, als der Croupier sein
obligates »Rien ne va plus«, rief.
    Morna
verfolgte den jungen Franzosen mit ihren Blicken.
      »Nanu«, wunderte sich Petra Dolega. »Gefällt
der dir?«
    »Nicht mein
Typ, aber der Bursche ist mir schon heute mittag aufgefallen.« X-GIRL-C
erzählte von dem, was sie durch Zufall gehört hatte. »Da hatte er keinen
Pfennig Geld. Heute abend spielt er wie ein Teufel.«
    »Scheint
seine Freundin zu vermieten«, bemerkte Petra Dolega.
    »Sieht ganz
so aus. Aber irgendwie paßt das nicht zu ihm.«
    Simon Tullier
konnte nicht hören, was sich die beiden Frauen zuflüsterten, und Morna und
Petra registrierten nicht, was jetzt in der Nähe der Tür zwischen Vivi Carlson,
Simon Tullier und Maurice Effers gesprochen wurde.
    Effers
überragte den dunkelblonden Tullier um Haupteslänge. »Wie läuft es?« fragte er
strahlend. Er war bei bester Laune, und man sah ihm an, daß er schon einige
Drinks intus hatte.
    »Ich bin
zufrieden«, antwortete Tullier ausweichend.
    »Deine letzte
Chance, vergiß das nicht«, sagte Effers. Er trug das schwarze, dichte Haar bis
tief in den Nacken, so daß es über den Kragen ragte. »Du solltest mir dankbar
sein, daß ich so viel Nachsicht übe. Ich bin seit drei Tagen hinter dir her. In
Baden-Baden schließlich habe ich dich erwischt. Ich habe mir doch gedacht, daß
du hier aufkreuzen würdest.« Er lachte. »Wenn du eine Spielbank auch nur

Weitere Kostenlose Bücher