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060 - Jenseits der Dämmerung

060 - Jenseits der Dämmerung

Titel: 060 - Jenseits der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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wiederholte Aiko die Worte, die sie bei ihren Zwischenstopps in Dörfern immer wieder gehört hatten, »ist berühmt für seine Schiffsbaukunst.«
    Matt nickte. »Ich seh's…«
    Sie lenkten die Gleiter am Hafen vorbei ins Innere der Stadt. Die Straßen waren voller Schlamm, durch den sich Lastkarren quälten. Hölzerne Stege halfen zumindest den Fußgängern, einigermaßen unbeschadet ihr Ziel zu erreichen.
    »Wir landen wohl doch besser außerhalb der Stadt«, sagte Matt, nachdem sie einige Zeit über dem Morast gekreist war. »Sonst sinken die Gleiter noch im Schlamm ein.«
    »Warte.« Aiko erhob sich hinter dem Lenkrad, um über den Bug hinwegsehen zu können. Er betrachtete die einzelnen Häuser. Dann zeigte er auf ein großes hölzernes Gebäude, das an eine Scheune erinnerte.
    »Im Schatten dieses Hauses liegt die Bodentemperatur 3,4 Grad unterhalb des Durchschnitts. Dort können wir landen.«
    »Okay.« Matt stellte die Angaben nicht in Frage, sondern flog den Gleiter in einer Linkskurve auf die Scheune zu. Einige Passanten sahen neugierig auf, als die Maschinen über sie hinweg glitten, aber niemand reagierte panisch. Anscheinend hatten sie solche Fluggeräte schon häufiger gesehen.
    Sanft setzte der erste Gleiter am Rand der Schattengrenze auf. Matt schwang sich heraus – und sank bis zu den Knöcheln ein. Ein Fluch drang über seine Lippen.
    Aiko landete den Lastengleiter näher an der Scheune und grinste, als er Matts Missgeschick bemerkte. »Ich sagte, im Schatten ist der Boden fester!«, sagte er. »Was springst du auch in die Sonne?!«
    Er stieg ebenfalls aus seinem Gleiter, in dem sich die gesamte Ausrüstung befand, inklusive des zerlegten Eisseglers. Das große Gewicht drückte die Maschine einige Zentimeter in den Boden.
    Inzwischen hatte Matt seine Pilotenstiefel mühsam aus dem Matsch befreit und stiefelte, schmatzende Geräusche produzierend, zu einem der ausgelegten Bretterstege. Aruula stieg zur anderen, schattigen Seite hin aus. Zum ersten Mal seit Tagen lächelte sie wieder.
    ***
    »Wird ein ziemliches Problem werden, hier ein Schiff zu bekommen.« Der bärtige alte Mann kratzte ausgiebig seine Wange. »Von mir kriegst du schon mal keins.«
    »Bitte?« Matt sah ihn verständnislos an. Er hatte die beiden Spötter beim Gleiter zurückgelassen und war allein zum Hafen gegangen. Hier saßen die Repräsentanten der einzelnen Schiffs- oder Flotteneigentümer auf Holzstühlen in der Sonne, aßen gegrillten Fisch und tranken Ale dazu. Mit ihren dicken Bäuchen, den bärtigen Gesichtern und den tief über die Augen gezogenen Mützen sahen sie alle gleich aus.
    »Hier auf dem Schild«, sagte Matt geduldig, »steht, dass du fünf freie Schiffe hast.«
    Der alte Mann lehnte sich vor und betrachtete die Buchstaben und Zahlen, die mit Kreide auf eine Holztafel gemalt waren. Dann nickte er. »Ich hab mich schon seit Jahren gefragt, was da wohl steht. Stammt noch von meinem Vorgänger, das Schild. Stimmte vielleicht damals, heute nicht.«
    Er griff nach einem Krug Ale und trank. Matt bemerkte angewidert, dass mehrere fingergroße Kakerlaken über den Tisch krochen. Niemand schien sich daran zu stören.
    »Du brauchst also ein Schiff?«, begann der Mann die Unterhaltung von vorne.
    Matt ließ sich auf das Spiel ein. »Ja, ich brauche ein gutes Schiff mit einer zuverlässigen Mannschaft. Die Fracht sind zwei Fahrzeuge und drei Passagiere.«
    »Hm…« Der Alte schnaufte, kratzte sich, verdrehte die Augen und tat alles, um Matt merken zu lassen, dass nun sein bestes Angebot folgen würde.
    »Okee«, sagte er schließlich und spuckte auf den Boden. »September.«
    »September?« Matt glaubte sich verhört zu haben. »Es ist Mitte Mai!«
    »Eben.« Der alte Mann sah ihn erwartungsvoll an, zählte wohl schon im Geiste die Bax.
    »Ich geb dir meinen eigenen Sohn als Kapitän, damit du weißt, wie gut das Schiff ist.«
    »Vergiss es.« Matt stand auf und wandte sich ab. Einige andere Vermittler, die das nicht gerade leise geführte Gespräch mitbekommen hatten, schüttelten die Köpfe, sobald sie auch nur seinen Blick bemerkten.
    »Erst ab Oktober«, sagte einer und griff nach einem frischen Stück Fisch. »Dann kannst du's bei mir versuchen.«
    Matt war wie vor den Kopf gestoßen. Draußen vor den Kaimauern drängten sich Dutzende Schiffe, und doch wollte man ihm kein einziges davon vermieten. Der Grund dafür war ihm rätselhaft, aber auf seine Frage hörte er immer nur die Antwort: Ausgebucht.
    Mit diesem

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