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0600 - Die unsichtbare Grenze

Titel: 0600 - Die unsichtbare Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Nervenzentrum des Solaren Imperiums zu sein. Die höchsten Beamten des Imperiums hatten hier ihre ständigen Arbeitsplätze. Ein riesiges Kommunikationszentrum verband den Komplex mit sämtlichen Welten des menschlichen Sternenreiches, mit Flottenstützpunkten und Relais-Stationen, die in teils weit-, teils engmaschigem Netz über die Milchstraße verteilt waren.
    Imperium-Alpha war der Ort, an dem alle Fäden zusammenliefen.
    Die Sicherheitsvorkehrungen waren umfassend und entsprachen jederzeit dem neuesten Stand der Technologie. In Fragen der Sicherheit ihres Kommandozentrums verstanden die Terraner keinen Spaß. Der Versuch unbefugten Eindringens wurde unnachsichtig geahndet.
    Durch einen schmalen Gang, der an beiden Enden durch einen IV-Taster abgesichert war, so daß nur eine Person mit dem biopositronischen Emissionsmuster Perry Rhodans ihn ungefährdet betreten konnte, gelangte der Großadministrator in seinen Arbeitsraum. Das geräumige Zimmer lag im Zentrum des Gebäudes. Das breite Fenster, das einen freien Ausblick über die Silhouette der Riesenstadt Terrania-City bot, war in Wirklichkeit ein Fernsehschirm, der von anderswo installierten Kameras gespeist wurde. Der Raum war einfach eingerichtet.
    Zweckmäßigkeit erschien als das vorherrschende Motiv. Es gab eine Konferenzecke für Beratungen im engsten Kreise, einen Bildsprechanschluß, von dem aus auf dem Weg über die Kommunikationszentrale Gespräche in alle Himmelsrichtungen geführt werden konnten, und schließlich Rhodans Arbeitstisch, ein hybrides Monstrum, aus der Kreuzung eines altmodischen Schreibtischs mit einer Rechneranschlußkonsole entstanden.
    Rhodan zögerte, sich am gewohnten Platz niederzulassen. In Gedanken versunken starrte er auf das sonnenüberglänzte Bild der Stadt. Seiner Stadt, die er vor anderthalb Jahrtausenden zu bauen begonnen hatte. Sie war ihm ans Herz gewachsen. Hier war er zu Hause.
    Und doch spürte er ein merkwürdiges Unbehagen, als gehöre er nicht wirklich hierher. Als hätte sich die Welt plötzlich verändert, als sei sie ihm davongelaufen, während er draußen in der Nähe der Pluto-Bahn war und ein vielversprechendes Experiment fehlschlagen sah.
    Er schob die unfreundlichen Gedanken mit Gewalt beiseite und setzte sich hinter den Arbeitstisch. Ein Knopfdruck verband ihn mit dem Wachrobot, der anstelle der organischen Ordonnanz die Aufsicht über Rhodans offizielles Vorzimmer führte.
    „Ist Marschall Suing-Tho anwesend?" erkundigte sich der Großadministrator.
    „Affirmativ", antwortete der Robot. „Er sitzt hier und wartet."
    Rhodan warf einen Blick auf die Uhr. Es fehlten nur ein paar Minuten an fünfzehn Uhr.
    „Bitte den Herrn herein!" befahl Rhodan.
    Augenblicke später öffnete sich die Tür. Ein merkwürdig aufgeputztes Männchen betrat den Raum. Es war nicht viel über anderthalb Meter groß. Aus einem schmalen, faltigen Gesicht blitzten bewegliche, schwarze Augen. Der spärliche Haaransatz verschwand unter einer himmelblauen phrygischen Mütze, deren Zipfel ihm nach vorne in die Stirn hing. Die Montur, die er trug, stellte offenbar eine Uniform dar, denn auf den Schultern der roten Jacke prangten riesige, goldene Epauletten. Die eng anliegenden Hosen, die die Dürrheit des Männchens noch unterstrichen, waren ebenso wie die Mütze von himmelblauer Farbe und staken in einem Paar blitzblank polierter, schwarzer Stiefel, die bis zu den Knien reichten. Die eigenartige Gestalt machte eine leichte Verbeugung und schnarrte mit hoher Stimme: „Marschall Khasim Suing-Tho, Exzellenz!"
    Rhodan wehrte ab.
    „Wir haben die Titel abgeschafft, lieber Marschall", lächelte er.
    „Sie brauchen mich nicht Exzellenz zu nennen!"
    „Nein, ich!" protestierte das Männchen. „Ich bin Exzellenz!"
    „Ah, so!" antwortete Rhodan überrascht und verbiß sich mit Mühe ein Lachen. „Bitte, Exzellenz, nehmen Sie hier Platz und berichten Sie mir von Ihrem Plan zur Befriedung von Passa."
    Suing-Tho ließ sich in einen der Sessel der Konferenzecke fallen. Rhodans engste Vertraute waren allesamt von terranischer Normalgröße. In der Tiefe des auf ihre Gestalten zugeschnittenen Sessels drohte seine Exzellenz zu versinken.
    „Mein Plan ist einzigartig", krähte Suing-Tho, der anscheinend Bescheidenheit nicht zu den erstrebenswerteren Charaktereigenschaften zählte. „In Shaandbong spricht man von meiner Genialität." Er machte eine wegwerfende Handbewegung, während Rhodan sich erinnerte, daß Shaandoong die Hauptstadt des

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