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0600 - Jenseits des Lebens

0600 - Jenseits des Lebens

Titel: 0600 - Jenseits des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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betreten, und blitzartig war die Farbumkehr erfolgt, ihre Umgebung erschien ihr wieder wie in einem Negativfilm, so wie am Tag zuvor auf dem Friedhof, als sie Großmutters Grab besuchte!
    Trotz Zamorras Hypnose erinnerte sie sich in aller schrecklichen Deutlichkeit wieder daran!
    Die Skelette waren da gewesen - in ihrem Zimmer! Hatten sie mit sich gerissen. In, das Aufblitzen von Licht hinein. Und nun dieser abrupte Wechsel!
    Wo waren die Skelette geblieben?
    Wohin war sie geraten? Was hatte es mit diesem zweifachen Wechseln aller Licht- und Farbwerte auf sich?
    Entgeistert starrte sie die Wesen an, von denen sie umringt wurde. Sie selbst lehnte an einer Hauswand, aber es war ein Haus, wie sie es niemals zuvor gesehen hatte. Sie fühlte, daß dieses Haus ein lebendes Wesen war.
    Sie wurde umringt von fünf Männern und zwei Frauen.
    Drei der Männer trugen seltsame, weiße Gewänder, die bis zum Boden reichten. Sie glichen den Gewändern arabischer Völker.
    Ein anderer Mann und eine der Frauen trugen weiße, eng anliegende Overalls, der fünfte Mann und die zweite Frau waren völlig nackt.
    »Wer sind Sie?« keuchte Lis. »Was wollen Sie von mir? Bringen Sie mich zurück!«
    Die Fremden sahen sich an.
    Dann sagte der unbekleidete Mann: »Sie ist die falsche!«
    Die Schatten fühlten, daß etwas nicht so ablief, wie es ablaufen sollte. Eine andere Kraft widersetzte sich ihren Plänen.
    Aber diese Kraft war relativ gering und würde sich ausschalten lassen.
    Doch das mußte schnell geschehen, bevor das Risiko unkalkulierbar wurde.
    Die Schatten setzten ihre Manipulation fort. Ihre Werkzeuge wußten nicht, daß sie benutzt wurden.
    Und erst recht nicht von wem…
    ***
    Nicole betrat als erste wieder das Kaminzimmer. Oder wollte es vielmehr betreten, denn im Türrahmen blieb sie abrupt stehen.
    »Ich hätte doch wetten sollen, ob noch mehr Besuch eintrifft«, sagte sie.
    Dann machte sie einen Schritt vorwärts und gab den Weg für Zamorra und Ted frei.
    Gerade noch rechtzeitig, denn von hinten drängte eine weitere Person herein - Fooly, unter jedem Arm ein paar Holzscheite, mit denen er dem Kamin zustrebte.
    Dort erhob sich eine schlanke, bildhübsche Frau, die vor dem knisternden Feuer auf dem flauschigen Teppich gelegen hatte.
    Sie trug nur ein goldenes Stirnband mit dem Silbermond-Emblem und einen recht knappen Tanga, der aus unzähligen metallischen Pailletten bestand. Das weiche, goldene Haar fiel ihr bis auf die Hüften.
    »Teri! Was machst du denn hier?« fragte Zamorra kopfschüttelnd.
    »Ich habe sie hier hereingebracht«, grummelte Fooly und schichtete die herbeigeschleppten Holzscheite ins Kaminfeuer.
    »Ihr Menschen kümmert euch ja nicht um eure Besucher. Da habe ich mir gesagt, weil sie ja kaum was anhat und bestimmt friert, setze ich sie hier ans warme Feuer und heize noch ein wenig nach. Außerdem dachte ich mir, daß ihr ja ohnehin hierher zurückkommt, denn warum sonst hätte das Feuer noch brennen sollen?«
    »Schon gut«, sagte Zamorra und klopfte dem Drachen lobend auf die Schulter.
    Er schmunzelte, denn Teri fror bestimmt nicht. Die Silbermond-Druidin pflegte selbst im Winter, wo immer es möglich war, auf überflüssige Kleidung zu verzichten - und überflüssig war für sie praktisch alles.
    Die goldhaarige Druidin stürmte auf die drei Freunde zu und begrüßte sie mit Umarmung und Küßchen auf die Wange - das allerdings bei Ted nicht nur freundschaftlich ausfiel und auch nicht seiner Wange galt.
    »Hupsa«, machte Nicole. »Ted ist in festen Händen!« »Ja und? Carlotta ist nicht eifersüchtig«, gab die Druidin grinsend zurück. »Und wenn, dann eher auf Ted als auf mich.«
    Ted hob unschuldig die Schultern. »So ist das eben, wenn sich in einer Beziehung alle Beteiligten ganz lieb haben.«
    »Nur mich hat keiner ganz lieb«, maulte der Drache. »Mich küßt keiner!«
    Worauf Teri ihm einen dicken Schmatz auf die Stirnfläche seines Krokodilschädels drückte.
    »Erwarte jetzt bloß nicht, daß er sich in einen strahlenden Prinzen in goldener Rüstung verwandelt«, rief Nicole.
    »Ach, bei Fooly doch nicht. Der ist ganz in Ordnung so, wie er ist. - Eigentlich bin ich aber aus einem anderen Grund hier.«
    Sie streckte sich wieder auf dem Teppich aus.
    »Brennt es noch irgendwo anders im Universum?« fragte Zamorra.
    »Ach, hier auch? Brennen kann man vielleicht nicht sagen«, erwiderte Teri. »Aber ich habe das intensive Empfinden, daß mit dem Silbermond etwas nicht stimmt.«
    »Du also

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